Unternehmen

Boom beim Reisen: Sommersaison fast wieder wie vor Corona

Lesezeit: 2 min
09.08.2023 10:08  Aktualisiert: 09.08.2023 10:08
Der Reisekonzern TUI meldet eine starke Nachfrage nach Reisen und verzeichnet den ersten Nettogewinn seit der Corona-Krise. Die hohe Inflation dämpft die Reiselust offenbar kaum.
Boom beim Reisen: Sommersaison fast wieder wie vor Corona
Touristen warten am 23. Juli auf einen Bus von Tui, um die griechische Insel Rhodos wegen eines Waldbrands zu verlassen. (Foto: dpa)
Foto: Argyris Mantikos

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Reisekonzern TUI hat im abgelaufenen Quartal erstmals auch unter dem Strich wieder schwarze Zahlen geschrieben. Von April bis Juni erwirtschaftete das Unternehmen 23 Millionen Euro Nettogewinn nach 357 Millionen Euro Verlust im Vorjahreszeitraum. Der Betriebsgewinn lag bei 169 Millionen Euro nach einem Minus von 27 Millionen Euro im Vorjahresquartal, das noch von Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie belastet war.

"Der Sommer 23 verläuft sehr gut, die Nachfrage nach Urlaubsreisen ist weiter hoch", erklärte TUI-Chef Sebastian Ebel am Mittwoch. Es werde ein gutes Gesamtjahr für TUI mit einem deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr, als TUI gut 400 Millionen Euro erreichte.

Aktuell lägen die Buchungen sechs Prozent über dem Vorjahresstand bei sieben Prozent höheren Preisen. Das entspreche 95 Prozent des Niveaus vom Sommer 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie bei 12,5 Millionen Gästen. Die fehlenden fünf Prozent seien Fernreisen, die sich wegen der massiv gestiegenen Flugpreise derzeit schlecht verkauften. Der Kaufkraftverlust der Verbraucher aufgrund der hohen Inflation dämpft die Reiselust nach wie vor nicht. Doch TUI sei vorsichtig, die Preise von Pauschalreisen nicht über die generelle Teuerungsrate hinaus anzuheben, sagte Ebel.

BRÄNDE UND HITZE BELASTEN NUR KURZ

Das Mittelmeer bleibe die beliebteste Destination für den Sommerurlaub. Die Hitzewelle in Nordeuropa im Juni und die Waldbrände in Südeuropa hätten das Reisegeschäft nur vorübergehend etwas gedämpft. Wegen der Waldbrände auf Rhodos Ende Juli mussten rund 8000 Kunden von TUI im Süden der Insel ihre Hotels verlassen. Der Reisekonzern holte Gäste mit Sonderflügen vorzeitig nach Hause zurück. Für Stornierungen, Entschädigungen und ein Dutzend Rückführungsflüge entstünden Kosten von etwa 25 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Quartal um 19 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro.

Mit der Stabilität des Flugbetriebes zeigte sich der TUI-Chef zufrieden. Nach Chaos mit vielen Flugausfällen und -verspätungen sowie langen Wartezeiten an den Airports haben die Airlines, so auch TUI in die eigene Fluggesellschaft investiert. Das habe sich ausgezahlt, erklärte Ebel. Das laufende vierte Quartal, saisonal das stärkste für den Reisekonzern, werde profitabler als im vorigen Jahr, erklärte Finanzchef Mathias Kiep. Damals erzielte TUI ein bereinigtes Betriebsergebnis von rund einer Milliarde Euro. (Reuters)

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt EPEA macht Produkte kreislauffähig: Cradle to Cradle als Erfolgsrezept für Unternehmen
08.11.2024

Ob die Carlsberg Brauerei, der Spielzeughersteller Schleich oder Liebherr als Produzent von Kühlgeräten – die EPEA GmbH aus Hamburg...

DWN
Politik
Politik Mauerfall: Bundestag würdigt den Mut der Ostdeutschen zum 35. Jahrestag des Mauerfalls
08.11.2024

Der Bundestag zieht nach 35 Jahren Mauerfall eine Bilanz. Einige Abgeordnete äußern sich dabei durchaus kritisch - und dies aus...

DWN
Politik
Politik Ökonom Jens Boysen-Hogrefe zum Ampel-Ende: „Der offene Haushalt kommt zur Unzeit”
08.11.2024

Jens Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft kritisiert im DWN-Interview nicht nur den Zeitpunkt, an dem der offene Haushalt...

DWN
Politik
Politik Rente steigt 2025 um etwa 3,5 Prozent – Heil setzt sich für Rentenreform ein
08.11.2024

Die Renten in Deutschland sollen im kommenden Sommer voraussichtlich um rund 3,5 Prozent steigen. Dies geht aus dem Entwurf des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ampel-Aus: Wirtschaft fordert Steuersenkungen und das Lockern der Schuldenbremse
08.11.2024

Stabilität, Verlässlichkeit, Vertrauen – all dies bot die Ampel-Regierung in den vergangenen Wochen nicht. Stattdessen gab es Zoff und...

DWN
Politik
Politik Gruselkabinett oder „The Apprentice“-Show? Wie Trumps Regierung aussehen könnte
08.11.2024

Tech-Milliardär, Impfgegner, Migrations-Hardliner: „Präsident-Elekt“ Trump hat eine Reihe von Verbündeten, die sich wichtige Posten...

DWN
Politik
Politik Habeck ist Kanzlerkandidat der Grünen - Wahlkampfmodus nach dem Ampel-Aus
08.11.2024

Robert Habeck ist der Kanzlerkandidat der Grünen. Das melden verschiedene Medien am Freitagvormittag. Nach dem Ampel-Aus ist spätestens...

DWN
Politik
Politik Bundestag beschließt Antrag zu Bekämpfung von Antisemitismus
08.11.2024

Erste Plenarsitzung nach dem Ampel-Aus: Ein Antrag zum Schutz jüdischen Lebens findet eine große Mehrheit im Bundestag. Es geht darum, wo...