Panorama

Britisches Museum von großer Diebstahlserie erschüttert

Aus dem Britischen Museum sind hunderte Gegenstände im Millionenwert gestohlen oder zerstört worden.
22.08.2023 11:17
Aktualisiert: 22.08.2023 11:17
Lesezeit: 1 min
Britisches Museum von großer Diebstahlserie erschüttert
Eine Mitarbeiterin des British Museum hält ein Exponat in den Händen. (Foto: dpa) Foto: Frank Augstein

Der Diebstahl aus dem British Museum hat einem Zeitungsbericht zufolge ein deutlich größeres Ausmaß als zunächst angenommen. Es seien «weit mehr als 1000» Objekte gestohlen oder zerstört worden, die Zahl liege sogar «näher bei 2000» und habe einen Wert von mehreren Millionen Pfund, berichtete der Telegraph am Dienstag unter Berufung auf Mitarbeiter der Kulturinstitution.

Bisher hat das Londoner Museum keine Zahlen genannt, sondern nur mitgeteilt, Gegenstände seien verschwunden, gestohlen oder beschädigt. Ein Mitarbeiter sei entlassen worden, gegen ihn würden juristische Schritte eingeleitet. Der Mann weist die Vorwürfe zurück.

Wie der Telegraph schrieb, ist es «zunehmend wahrscheinlich», dass das Museum nie wissen werde, was genau gestohlen wurde. Es gebe «Lücken im Inventar». Beschäftigte seien schockiert über das Ausmaß. Die Zeitung berichtete, der Druck auf Museumschef Hartwig Fischer steige, sofort zurückzutreten. Der Deutsche hatte zuletzt seinen Abschied für 2024 angekündigt - bevor der Diebstahl publik wurde.

Nach Angaben des Museums handelt es sich bei den vermissten Gegenständen um kleine Stücke wie Goldschmuck, Juwelen aus Halbedelsteinen und Glas aus dem 15. Jahrhundert vor Christus bis zum 19. Jahrhundert nach Christus. Die Objekte seien in einem Lagerraum aufbewahrt und vorrangig für Forschungszwecke aufbewahrt worden.

Nach Recherchen des Telegraph hätte der Diebstahl schon deutlich früher auffliegen müssen. Ein Antiquitätenexperte habe das Museum bereits vor drei Jahren informiert, dass Gegenstände aus der Sammlung auf Ebay verkauft würden. Darunter war demnach ein römisches Objekt mit einem Schätzwert von bis zu 50 000 Pfund (58 570 Euro), das für 40 Pfund auf der Plattform angeboten worden sei. Das Museum wollte sich mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.

Das British Museum gilt als eines der wichtigsten Museen weltweit. Es beherbergt einige der bedeutendsten Kulturschätze der Menschheit, die von den britischen Imperialisten in den vergangenen Jahrhunderten weltweit geraubt oder von Geschäftemachern erworben wurden. Dazu gehören ein erheblicher Teil der Parthenon-Skulpturen, der Stein von Rosetta und ägyptische Mumien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche-Aktie: 1.900 Stellen fallen weg
04.12.2025

Porsche verschärft seinen Sparkurs und fordert deutliche Zugeständnisse der Beschäftigten. 1.900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen,...

DWN
Technologie
Technologie Lockerung der Gentechnik-Regeln im Supermarkt: Was Verbraucher jetzt wissen müssen
04.12.2025

Neue EU-Vorgaben aus Brüssel: Gibt es im Supermarkt bald keinen Hinweis mehr auf genveränderte Lebensmittel? Was sich für Obst, Gemüse...

DWN
Politik
Politik Durch Angriffe beschädigte Pipeline lässt den Ölpreis steigen
04.12.2025

Ein beschädigter Pipeline-Anleger im Schwarzen Meer lässt den Ölpreis scharf anziehen. Die Märkte reagieren nervös, denn geopolitische...

DWN
Politik
Politik Beiträge für Private Krankenversicherung steigen kräftig ab 2026
04.12.2025

Die Mehrheit der Privatversicherten muss kommendes Jahr höhere Beiträge für ihre Krankenkasse bezahlen. Die Branche rechnet mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schweizer Rohstoffhändler wankt: Gunvor-Chef steigt aus – die Lehren aus Gunvors Buy-out
04.12.2025

Gunvor galt lange als diskreter Globalplayer im Ölhandel – bis der Flirt mit dem russischer Öl- und Gaskonzern Lukoil sowie Vorwürfe...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuer auf Kontoguthaben? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...

DWN
Politik
Politik Falsche Daten, statistische Mängel: Deutsche Klimaforscher ziehen Studie zum Klimawandel zurück
03.12.2025

Falsche Wirtschaftsdaten zu Usbekistan, statistische Mängel: Nach einiger Kritik ziehen Klimaforscher eine Studie des Potsdamer Instituts...

DWN
Politik
Politik EU einig über Importstopp für Gas aus Russland - Kremlsprecher: "EU schadet sich selbst"
03.12.2025

Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der...