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Neubauförderung für Familien: Mehr Geld, bessere Konditionen

Lesezeit: 2 min
16.10.2023 14:59  Aktualisiert: 16.10.2023 14:59
Fördermittel für den privaten Wohnungsbau wurden der Bundesregierung in den vergangenen Jahren aus den Händen gerissen. Doch ein Programm für Familien floppte. Jetzt wird es angepasst.
Neubauförderung für Familien: Mehr Geld, bessere Konditionen
In Deutschland wird zu wenig gebaut. (Foto: iStock.com/filmfoto)
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Die Bundesregierung will Familien stärker als bisher beim Bau ihres eigenen, klimafreundlichen Hauses unterstützen. Die Konditionen für zinsverbilligte Kredite über das Programm „Wohneigentum für Familien“ würden deutlich verbessert, teilte das Bauministerium am Montag mit. „Damit wird noch mehr Familien der Zugang zum Förderprogramm ermöglicht“, hieß es. Die neuen Konditionen gelten direkt ab Montag.

Mit dem Programm versucht die Bundesregierung gegen die seit Monaten anhaltende Bauflaute anzukämpfen. Wegen der gestiegenen Zinsen und auch teurer Baumaterialien ist der Wohnungsbau in Deutschland insgesamt stark ins Stocken geraten. Immer weniger Familien und auch die kommerzielle Immobilienwirtschaft entscheiden sich fürs Bauen. Zugleich gibt es zu wenig Wohnraum.

Stimmung im Wohnungsbau am Boden

Die Stimmung im deutschen Wohnungsbau ist so schlecht wie noch nie seit mindestens 32 Jahren, stellte das Münchner Ifo-Institut am Montag fest. Das vom Ifo erhobene Geschäftsklima in der Branche fiel im September mit minus 54,8 Punkten auf den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991. Zudem gibt es immer mehr Stornierungen. 21,4 Prozent der befragten Baufirmen waren im September davon betroffen. „Viele Projekte sind wegen der höheren Zinsen und gestiegenen Baukosten nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.

Kritik an niedriger Einkommensgrenze

Bauministerin Klara Geywitz betonte zum Förderprogramm: „Mit unserer Wohneigentumsförderung unterstützen wir gezielt Familien, die sich den Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung im Neubau erfüllen möchten.“ Das seit Juni existierende Programm der Förderbank KfW war zum Start jedoch gefloppt. In den ersten zwei Monaten wurden lediglich 104 Anträge eingereicht.

Experten führten die niedrigen Antragszahlen auf die harten Kriterien zurück. Denn: Die Bauherren durften nicht zu viel verdienen. Für Familien mit einem Kind galt bisher eine Grenze des zu versteuernden Haushaltseinkommens von 60.000 Euro. Familien mit zwei Kindern durften 70.000 Euro verdienen, um für die Förderung infrage zu kommen. Experten kritisierten, die geforderten Standards für Energieeffizienz könnten sich diese Familien trotz Förderung kaum leisten.

Anpassungen auch bei Zinskonditionen

Die Bundesregierung erhöht die kritisierte Einkommensgrenze nun deutlich: Anspruch haben laut Bauministerium jetzt Ein-Kind-Familien mit einem zu versteuernden Einkommen bis 90.000 Euro. Für jedes weitere Kind kommen weitere 10.000 Euro dazu, so dass eine Familie mit zwei Kindern bis zu 100 000 Euro verdienen darf.

„Wir erhöhen zudem die Kredithöchstbeträge um 30.000 Euro“, erklärte Bauministerin Klara Geywitz (SPD). „Und das alles für äußert attraktive Zinskonditionen von unter einem Prozent.“

Konkret können für klimafreundliche Gebäude jetzt 170.000 Euro zu den günstigen Konditionen aufgenommen werden. Das gilt für Familien mit einem oder zwei Kindern. Größere Familien und auch Familien, die noch klimafreundlicher bauen, können mehr Geld bekommen. Der Maximalbetrag liegt bei 270.000 Euro zinsgünstigem Kredit für Familien mit fünf Kindern, deren Haus besonders strenge Klima-Kriterien erfüllt.

Welche Häuser förderfähig sind

Gefördert werden Neubau und Ersterwerb eines gerade gebauten Hauses. Voraussetzung ist, dass die Familie das Haus selbst bewohnen will – und nicht schon anderes Wohneigentum hat. Ferienwohnungen und Zweitwohnsitze werden nicht gefördert.

Damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht, gibt es die Kredite außerdem nur für Neubauten mit geringem CO2-Fußabdruck. Konkret müssen sie mindestens den Standard EH40 erfüllen. Das bedeutet, dass das Gebäude nur 40 Prozent der Energie verbrauchen darf, die ein Standardhaus benötigt. Um die höhere Förderstufe zu erreichen, müssen die noch strengeren Kriterien für das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude erfüllt werden. (dpa)


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