Wirtschaft

Ölpreise sinken - Iran fordert Embargo gegen Israel

Der Anstieg der Ölpreise kam am Donnerstag zum Stillstand. Trotzdem bleibt der Markt aufgrund der geopolitischen Spannungen weiterhin unter Druck.
19.10.2023 11:14
Aktualisiert: 19.10.2023 11:14
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Ölpreise sinken - Iran fordert Embargo gegen Israel
Der Markt steht aufgrund der geopolitischen Spannungen immer noch unter Aufwärtsdruck. (Foto: dpa) Foto: Stringer

Der durch den Nahost-Konflikt getriebene Ölpreisanstieg ist am Donnerstag zum Erliegen gekommen. Die Nordsee-Ölsorte Brent verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 90,99 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die leichte US-Sorte WTI notierte 0,3 Prozent schwächer bei 88,09 Dollar. Da der Besuch von US-Präsident Joe Biden in Israel ohne weitere Eskalation im Israel-Hamas-Konflikt verlaufen sei, seien die Preise gesunken, sagte Tina Teng, Analystin bei CMC Markets. „Aber der Markt steht aufgrund der geopolitischen Spannungen immer noch unter Aufwärtsdruck“, ergänzte sie. Die Angst vor Versorgungsengpässen hatte die Preise am Mittwoch um mehr als zwei Prozent in die Höhe getrieben.

Iran fordert Embargo

Der Iran hatte wegen des Konfliktes in Gaza ein Ölembargo und andere Sanktionen gegen Israel gefordert. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) plant Insidern zufolge zunächst aber diesbezüglich keine Maßnahmen. „Wir sind keine politische Gemeinschaft“, sagte einer der mit der Situation vertrauten Personen. Zur Opec gehören mehrere muslimische Länder, darunter auch der Iran.

Asien - größter Käufer der Opec

Im Vergleich zur Ölkrise 1973 habe sich das geopolitische Umfeld aus Sicht der Opec-Länder stark verändert, sagte ein anderer Insider. Damals verhängten arabische Produzenten unter der Führung Saudi-Arabiens ein Ölembargo gegen westliche Unterstützer Israels im Krieg mit Ägypten. Waren damals die westlichen Länder die Hauptabnehmer des von den arabischen Ländern geförderten Rohöls, so ist heute Asien der größte Käufer des Opec-Rohöls. Den Berechnungen von Citi-Analysten zufolge importiert Israel momentan etwa 250.000 Barrel pro Tag (bpd), hauptsächlich aus Kasachstan, Aserbaidschan, dem Irak und afrikanischen Ländern.

US-Sanktionen

Für Gesprächsstoff sorgte auch, dass die USA Sanktionen gegen Ölproduzent Venezuela lockern wollen. Dadurch könnte perspektivisch mehr Öl auf den Markt kommen. Allerdings wird das Land nach jahrelangen Einschränkungen Experten zufolge zunächst Investitionen benötigen, um die Fördermenge anzukurbeln. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Lieferroboter im Test: Helsinki zeigt, wie die Zukunft der Essenszustellung aussieht
10.09.2025

In Helsinki liefern Roboter bereits Bestellungen für Wolt, in Slowenien testet McDonald’s Service-Roboter. Tempo-Limits und rechtliche...

DWN
Politik
Politik AfD-Verbot: CSU im Bundestag will nicht über AfD-Verbotsantrag sprechen
10.09.2025

AfD-Chef Tino Chrupalla sieht seine Partei unaufhaltsam auf dem Weg zur Regierungsübernahme. Grüne, SPD und Linke wollen jetzt...

DWN
Politik
Politik Corona Kommission soll „verstehen, nicht verurteilen“ - Aufarbeitung der Pandemie beginnt
10.09.2025

Masken, Tests und Schließungen: Die Einschnitte während der Corona-Pandemie waren hart und übergriffig. Nun soll eine Enquetekommission...

DWN
Politik
Politik Arbeitszeit-Debatte: Mehr arbeiten - aber wofür? Mehr als die Hälfte der Deutschen wünscht kürzere Arbeitszeiten
10.09.2025

Um Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sollten die Menschen in Deutschland mehr arbeiten, argumentieren führende Politiker....

DWN
Politik
Politik Polestar-Aktie: Elektroautobauer fordern Festhalten am EU-Ziel für null Emissionen
10.09.2025

Polestar und Volvo Cars fordern von der EU ein Festhalten am Nullemissionsziel bis 2035. Während Mercedes-Benz unter Druck gerät, stärkt...

DWN
Politik
Politik Nach Drohnenabschuss in Polen: keine Beweise für russische Drohnen - Tusk beantragt Nato-Konsultationen
10.09.2025

Nach dem Eindringen von mehreren Drohnen in den polnischen Luftraum hat die Regierung in Warschau Konsultationen nach Artikel 4 des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftswunder Griechenland: Steuersenkungen dank guter Wirtschaftslage
10.09.2025

2010 kurz vor der Pleite - heute zählt Griechenland zu den wachstumsstärksten Ländern in der EU. Jetzt will Ministerpräsident...

DWN
Politik
Politik Höhere Beitragsbemessungsgrenzen: Sozialbeiträge werden für Beschäftigte 2026 spürbar steigen
10.09.2025

Die schwarzrote Koalition will die Beitragsbemessungsgrenzen für Rente, Pflege und Krankenversicherung anheben – mit der Begründung,...