Wirtschaft

Unser neues Magazin ist da: Deutschland – der kranke Mann Europas

Lesezeit: 2 min
15.11.2023 10:48
In unserem aktuellen Magazin klären wir die Frage, ob Deutschland wieder der kranke Mann Europas ist. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist auf jeden Fall getrübt – und das hat mehrere, an sich schnell zu lösende Ursachen. Doch es hakt an einer Stelle.
Unser neues Magazin ist da: Deutschland – der kranke Mann Europas
Ohne den deutschen Mittelstand würde das Getriebe der deutschen Wirtschaft nicht laufen. (Foto: mypokcik/iStock.com)
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Es kommen eine Vielzahl an konjunkturellen Problemen zusammen, die durch strukturelle Defizite verschärft werden. Natürlich an erster Stelle zu nennen sind die hohen Energie- und Rohstoffpreise, die der exportorientierten Industrie zusetzen. Dazu kommt noch die schwächelnde Weltwirtschaft. Die steigenden Zinsen setzten vor allem dem Baugewerbe zu. Zu den strukturellen Defiziten Deutschlands zählen unter anderem eine überbordende Bürokratie, ein erheblicher Investitionsrückstau oder Probleme im Bildungssektor.

All das ist nicht neu, dennoch wurde offenbar nichts oder zu wenig getan, um diese Probleme anzugehen. So schreibt etwa Ex-Ministerpräsident Roland Koch in einem Gastbeitrag für unser Magazin von der tiefen Krise, in der Europas größte Volkswirtschaft steckt: „Es ist also hohe Zeit, sich zum einen einzugestehen, dass die aktuelle Krise in Deutschland zu einem nicht unerheblichen Teil hausgemacht ist, und zum anderen müssen wir uns zügig daranmachen, die Hürden abzuräumen, die Deutschland den Weg zu neuer wirtschaftlicher Stärke versperren.“ Dabei beschwört er Ludwig Erhards Erbe.

Doch warum schrumpft die deutsche Wirtschaft, während alle anderen Staaten wachsen? Da lohnt sich ein Blick auf den Mittelstand. Denn gerade dieser ist das Rückgrat der Deutschen Wirtschaft. 56 Prozent der Beschäftigten in Deutschland arbeiten im Mittelstand, der auch 71 Prozent aller Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt. Und dennoch werden seine Nöte kaum zur Kenntnis genommen. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten sprachen mit dem Chefvolkswirt des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft (BVMW), Dr. Hans-Jürgen Völz, darüber, was jetzt dringend passieren muss.

Ohne Energie geht gar nichts. Dass wir uns aktuell in einer Energie-Krise befinden, ist ebenso klar. Daher kommt in diesem Magazin auch Anna Veronika Wendland, Historikerin mit den Schwerpunkten Technikgeschichte und Osteuropa, ausführlich zu Wort. Sie nimmt den Atomausstieg der Bundesregierung ordentlich auseinander. So sagt sie etwa: „Die Geschichte, die uns immer erzählt wird, nämlich dass man die Kernkraft durch Erneuerbare ersetzen könnte, die stimmt zwar auf dem Papier in der Gesamtbilanz, aber netzfunktional betrachtet, also mit Blick darauf, wie das Netz tagtäglich vor einem Zusammenbruch bewahrt wird, geht die Rechnung nicht mehr auf.“

Doch auch den großen Playern geht langsam die Luft aus. Das macht sie anfällig für Übernahmen, wie ein Blick in die Chemiebranche zeigt. Seit dem Angebot des Energieriesen Adnoc aus Abu Dhabi, für elf Milliarden Euro das deutsche Schwergewicht der Chemieindustrie, Covestro, zu übernehmen, geht die Angst in der Branche um. Denn eine Übernahme auch anderer deutscher Chemiekonzerne durch ausländische Investoren ist durchaus wahrscheinlich – mit möglicherweise massiven Folgen für den Industriestandort Deutschland.

Wie Sie sehen, die Meldungen über die zahlreichen Probleme der deutschen Wirtschaft überschlagen sich. Auch das vorliegende Magazin ist voll davon. Aber gibt es nicht auch Branchen, denen es inmitten der allgemeinen Krise zumindest ein wenig besser geht? Gibt es möglicherweise sogar irgendwo in Deutschland einen versteckten Boom?

Wir gehen auf Spurensuche.

Das gesamte Team der DWN wünscht Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre,

Jennifer Bendele

Chefredakteurin


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