Immobilien

Preise für deutsche Wohnimmobilien fallen weiter

Die Krise auf dem deutschen Immobilienmarkt hält an. Laut einer neuen Studie sind die Immobilienpreise im dritten Quartal weiter deutlich gefallen. Wie passt dies zum Wohnungsmangel?
09.11.2023 09:43
Aktualisiert: 09.11.2023 09:43
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Preise für deutsche Wohnimmobilien fallen weiter
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind weiter stark rückläufig. (Foto: dpa) Foto: Martin Schutt

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind einer Studie zufolge im dritten Quartal teilweise deutlich gefallen. Eigentumswohnungen verbilligten sich von Juli bis September um durchschnittlich 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Donnerstag zu seiner Auswertung mitteilte. Verglichen mit dem Vorjahresquartal fiel das Minus mit 10,5 Prozent noch deutlich größer aus.

Noch stärker ging es in anderen Wohnsegmenten nach unten. Einfamilienhäuser kosteten 3,2 Prozent weniger als im Vorquartal und 12,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bei Mehrfamilienhäusern lagen die Abschläge sogar bei 5,9 und 24,0 Prozent.

"Die Krise am deutschen Immobilienmarkt setzt sich fort", fasste IfW-Präsident Moritz Schularick die Ergebnisse zusammen. "Die Zinserhöhungen der EZB haben eine deutliche Trendwende nach unten auf dem deutschen Wohnungsmarkt ausgelöst, und noch ist der Boden nicht in Sicht." Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins auf 4,5 Prozent heraufgesetzt, um damit die hohe Inflation zu bekämpfen.

Über alle Marktsegmente hinweg wurden rund ein Drittel weniger Verkäufe registriert als ein Jahr zuvor. Gemessen am Durchschnitt der Jahre 2019, 2020 und 2021 liegt der Einbruch demnach sogar bei bis zu 50 Prozent. "Die sinkenden Transaktionszahlen sprechen dafür, dass bei den gegenwärtigen Preisen nur wenige Verkäufer und Käufer zusammenfinden." Speziell mit Blick auf das Neubaugeschäft seien das schlechte Nachrichten – "für die Konjunktur, aber auch für den Standort Deutschland, der dringend neuen Wohnraum in den Städten braucht, um attraktiv für örtlich mobile Fachkräfte zu sein", sagte Schularick.

Bei den Eigentumswohnungen sei der Preisverfall insgesamt betrachtet zwar nur noch moderat, so das IfW. "Lokal sind aber starke Preiseinbrüche zu beobachten." So gab es in Düsseldorf ein Minus von 6,6 Prozent. Auch in Leipzig (-4 Prozent), Duisburg (-4,4 Prozent) und vor allem in Münster (-6,2 Prozent) sowie in Erfurt (-9,1 Prozent) kam es zu deutlichen Rückgängen, so das IfW. Unter den großen Städten seien die Preise in Köln und Berlin am stabilsten. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Lohnt es sich, Kryptowährungen zu besitzen?

Jeder deutsche Finanzvorstand scheint sich insgeheim diese Frage zu stellen: Kann ich einen Teil meines Kapitals in Kryptowährungen...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienpreis-Entwicklung: 2027 sollen laut IfW die Immobilienpreise explodieren
14.09.2025

Nach dem Crash 2023 blicken Immobilienbesitzer und Interessierte nervös auf den Markt. Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, zu kaufen...

DWN
Technologie
Technologie Finnisches Start-up: „Wir bauen Computer, die es noch nie gegeben hat“
14.09.2025

Ein finnisches Start-up kassiert 275 Millionen Euro und will Computer bauen, „wie es sie noch nie gegeben hat“. Doch steckt dahinter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reichtum für alle?
14.09.2025

Da Bundeskanzler Friedrich Merz kürzlich auf dem CDU-Parteitag Niedersachen die Frage aufgeworfen hat, warum Leute, die für 530 Euro...

DWN
Finanzen
Finanzen Gefälschtes Gold: So schützen sich Anleger vor wachsenden Risiken
14.09.2025

Vertrauen allein reicht nicht: Jeder zwanzigste Käufer von Goldbarren wird getäuscht. Wir zeigen, wie Sie gefälschtes Gold erkennen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmenskrise: Generationenwechsel gefährdet deutschen Mittelstand
14.09.2025

Noch nie wollten in Deutschland so viele Unternehmensinhaber ihr Unternehmen an eine jüngere Generation abgeben oder ihren Betrieb...

DWN
Technologie
Technologie DNA-Datenspeicherung: Litauen präsentiert Technologie der Zukunft
14.09.2025

Ein litauisches Startup will Daten in DNA speichern – kompakt, langlebig, ökologisch. Die Technologie könnte Server und Clouds bald...

DWN
Politik
Politik Bahnverbindung nach Aserbaidschan: Türkei baut Teil der Neuen Seidenstraße für 2,4 Milliarden Euro
14.09.2025

Die Türkei baut eine 224 Kilometer lange Bahnverbindung nach Aserbaidschan – als Teil der Neuen Seidenstraße. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China jenseits der Schlagworte: Ein Insider berichtet – Megastädten und ländliche Transformation
14.09.2025

Uwe Behrens hat 27 Jahre in China und Indien gelebt und gearbeitet – lange bevor Schlagworte wie „Belt and Road Initiative“ bekannt...