Unternehmen

Ifo: Wegen Konjunkturflaute drohen erste Entlassungen

Die deutschen Unternehmen zeigen sich zu Jahresbeginn angesichts der drohenden Rezession zurückhaltender mit Neueinstellungen. Jetzt schlägt das Ifo-Institut Alarm.
29.01.2024 09:18
Aktualisiert: 29.01.2024 09:18
Lesezeit: 1 min

Das Beschäftigungsbarometer sank im Januar auf 95,5 Punkte, nach 96,5 Punkten im Dezember, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter 9000 Managern mitteilte. Das ist der schlechteste Wert seit knapp drei Jahren. „Die wirtschaftlich schwierige Lage spiegelt sich nun auch in den Personalplanungen wider“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Die Unternehmen sind eher zurückhaltend bei Neueinstellungen. Erste Entlassungen werden wahrscheinlicher.“

Die Industriebetriebe gehen immer noch von einem rückläufigen Personalbestand aus. Allerdings hat das Barometer hier leicht zugelegt, von minus 13,5 auf minus 13,0. „Der Pessimismus zieht sich nahezu durch alle Branchen“, fanden die Forscher heraus. Im Handel denken demnach immer mehr Unternehmen an Entlassungen, weil die Kundschaft ausbleibe. Auch bei den Dienstleistern nahm die Einstellungsbereitschaft ab. Dennoch soll hier unter dem Strich noch Personal eingestellt werden. Dies gilt insbesondere für die IT-Dienstleister und die Beratungsbranche.

Im Baugewerbe hat das Barometer etwas nachgegeben. „Die Rezession im Bau hinterlässt zunehmend Spuren in der Personalplanung“, so das Ifo-Institut. Der Branche machen die gestiegenen Zinsen zu schaffen.

Europas größte Volkswirtschaft bewegt sich derzeit am Rande einer Rezession. "Alles in allem könnte die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2024 bestenfalls stagnieren", heißt es im aktuellen Monatsbericht der Bundesbank. Kommt es tatsächlich zu einer Stagnation, würde Deutschland haarscharf an einer Rezession vorbeischrammen. Im vierten Quartal 2023 ist das Bruttoinlandsprodukt nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes um 0,3 Prozent geschrumpft. Bei zwei negativen Quartalen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Politik
Politik Rentenpaket im Bundestag: Folgen für Rentner und Beitragszahler
05.12.2025

Die Koalition bringt ihr Rentenpaket ins Finale – mit Folgen für Millionen Rentner, Beitragszahler und Familien: vieles klingt gut. Doch...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie leichter: Analystenkommentar von Bank of America bewegt Rüstungsaktien
05.12.2025

Zur Börseneröffnung am Freitag geraten deutsche Rüstungsaktien in Bewegung: Ein US-Großbank-Analyst sortiert seine Favoriten neu....

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst: So soll das Modell ab 2026 greifen
05.12.2025

Deutschland steht vor einem Neustart des Wehrdienstes: Fragebögen, Musterung und ambitionierte Zielzahlen sollen die Truppe rasch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Auftragseingang in der deutschen Industrie steigt unerwartet kräftig
05.12.2025

Unerwartet starke Impulse aus der deutschen Industrie: Die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe ziehen an und übertreffen Prognosen...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs aktuell: Erholung geht am Freitag weiter
05.12.2025

Der DAX geht mit Rückenwind in den Freitag: Vor wichtigen charttechnischen Marken fehlt ein US-Jobbericht, während am europäischen...

DWN
Politik
Politik Kurzarbeitergeld 2026: Warum die Bezugsdauer weiter verlängert werden soll
05.12.2025

Die derzeitige Sonderregelung, die eine Verlängerung der maximalen Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld auf bis zu 24 Monate ermöglicht,...

DWN
Politik
Politik EU-Finanzierungsplan: EU prüft Kreditmodell mit eingefrorenem Russland-Vermögen
05.12.2025

Die EU sucht nach einem Weg, die Ukraine trotz politischer Blockaden weiter zu unterstützen. Kann ein neues Finanzinstrument auf Basis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Einzelhandel Insolvenzen: Wie sich die Branche gegen den Niedergang stemmt
05.12.2025

Der Einzelhandel rutscht tiefer in die Krise, während Traditionsmarken reihenweise fallen. Trotz leicht verbesserter Konjunkturdaten...