Wirtschaft

Wachstumsschub durch generative KI? Damit rechnen Datenexperten!

Die deutsche Wirtschaft könnte mit breiter und schneller Anwendung generativer Künstlicher Intelligenz (genKI) kräftig wachsen. So die Einschätzung der Unternehmensberatung PwC. Was ist generative KI und bringt sie wirklich eine zusätzliche Wirtschaftsleitung im Milliardenbereich?
04.03.2024 09:13
Lesezeit: 1 min
Wachstumsschub durch generative KI? Damit rechnen Datenexperten!
Datenexperten rechnen mit einem Wachstumsschub für die deutsche Wirtschaft durch generative KI. (Foto: dpa) Foto: Frank Rumpenhorst

Mit einem zusätzlichen Wachstum der deutschen Wirtschaft von bis zu 0,7 Prozent pro Jahr rechnet die Unternehmensberatung PwC. Der Technologieschub könnte so zu einer zusätzlichen Wirtschaftsleistung von 220 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 führen, schrieben die PwC-Datenexperten in einer am Montag veröffentlichten Studie.

Größte Gewinner der neuen Technologie seien die Branchen, in denen große Mengen Daten gesammelt und verarbeitet - neben der Tech- und Softwarebranche vor allem die Medien-, Unterhaltungs-, Pharma- und Finanzunternehmen. Sie tragen in Deutschland knapp ein Fünftel zur Wirtschaftsleistung bei. In diesen Branchen könnte künstlicher Intelligenz, die Text, Bild und Ton analysiert und neu erstellt und durch einfache sprachliche Befehle bedient wird, bis zum Ende des Jahrzehnts die Produktivität um 8 bis 15 Prozent steigern. Das könnte auch Fachkräfte ersetzen, sagte PwC-Berater Philipp Wackerbeck.

Dafür müssten die Firmen die Technologie aber rasch umsetzen, und die Politik müsste die Standortbedingungen verbessern. Wenn Deutschland ein wirtschaftliches Schwergewicht bleiben wolle, müssten KI-Champions durch "Zugang zu Talenten, digitale Infrastruktur, attraktives Investmentumfeld und weitere Anreize ins Land gelockt und auch gehalten werden", sagte PwC-Datenexperte Matthias Schlemmer.

Sehr wenig dürften dagegen die Auto- und Chemieindustrie, die Bauwirtschaft, die Transportbranche und die Landwirtschaft von generativer KI profitieren. Diese Branchen erwirtschaften fast die Hälfte des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Für die von industrieller Fertigung, hohem Materialeinsatz, hohem Energiebedarf oder körperlicher Arbeit geprägten Branchen prognostiziert die Studie nur indirekte kleine Effizienzgewinne.

Im globalen Vergleich liegt Deutschland beim genKI-Potenzial laut Studie im Mittelfeld. Spitzenreiter sei die Schweiz mit einem großen Anteil von Pharma- und Finanzunternehmen. Auch die USA, Großbritannien und Schweden könnten von genKI enorm profitieren. Dagegen sei das Potenzial in China, Japan, Kanada oder Norwegen relativ gering. (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Steuer auf Kontoguthaben? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...

DWN
Politik
Politik Falsche Daten, statistische Mängel: Deutsche Klimaforscher ziehen Studie zum Klimawandel zurück
03.12.2025

Falsche Wirtschaftsdaten zu Usbekistan, statistische Mängel: Nach einiger Kritik ziehen Klimaforscher eine Studie des Potsdamer Instituts...

DWN
Politik
Politik EU einig über Importstopp für Gas aus Russland - Kremlsprecher: "EU schadet sich selbst"
03.12.2025

Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Weniger Feiertage, weniger Wirtschaftskrise? Schwäbische Unternehmenschefin für Streichung von Ostermontag
03.12.2025

Weniger Feiertage = mehr Wirtschaftsleistung? Die Debatte reißt nicht ab. Eine Konzernchefin aus Schwaben macht einen konkreten Vorschlag...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Coca-Cola beklagt Standortbedingungen: Deutschland nicht wettbewerbsfähig
03.12.2025

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Noch steht er zum Standort...

DWN
Politik
Politik Sicherheitspolitik: Deutsche Führungsrolle in Europa? Bevölkerung gespalten
03.12.2025

Russland als Bedrohung, Zweifel an den USA, Europa mittendrin: Eine Umfrage im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, wie...

DWN
Politik
Politik Gewerkschaften: Koalition plant Steuerprivileg für Gewerkschaftsbeitrag
03.12.2025

Die schwarz-rote Koalition will den Gewerkschaften den Rücken stärken. Geplant ist eine Steuerersparnis, die die Mitgliedschaft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hochleistungsteams: Wie Führungskräfte ihre größten Talente verlieren – oder halten
03.12.2025

Wer Spitzenleistungen will, braucht mehr als gute Mitarbeiter. Vertrauen, Offenheit und Konfliktfähigkeit entscheiden darüber, ob Teams...