Finanzen

Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung nicht wirklich besser.
29.03.2024 12:11
Aktualisiert: 29.03.2024 17:34
Lesezeit: 1 min

Die Schwächephase der deutschen Wirtschaft wird nach Einschätzung der Bundesbank noch eine Weile anhalten. Derzeit gebe es «auch für das zweite Quartal noch wenig Hinweise auf eine konjunkturelle Belebung», heißt es im Monatsbericht März der Notenbank, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Für das erste Vierteljahr 2024 erwartet die Bundesbank weiterhin einen leichten Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Bereits im Schlussquartal 2023 war die deutsche Wirtschaftsleistung zum Vorquartal geschrumpft: preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,3 Prozent.

Vom privaten Konsum seien «vorerst keine großen Impulse zu erwarten», konstatierten die Volkswirte der Bundesbank. «Die Konsumenten zeigen sich verunsichert und halten sich mit Ausgaben zurück, obwohl sich ihre Ausgabenspielräume dank sinkender Inflationsraten und kräftig steigender Löhne tendenziell verbessern.»

Weitere Entspannung bei Inflation erwartet

Tendenziell rechnet die Bundesbank für die nächsten Monate mit einem weiteren Rückgang der jährlichen Teuerungsrate. Allerdings dürfte die Inflationsrate in den Frühlingsmonaten «merklich schwanken», unter anderem weil das Osterfest dieses Jahr bereits Ende März beginnt und daher der Effekt höherer Reisepreise schon früher ins Gewicht fallen wird.

Die Baubranche bleibt nach Einschätzung der Bundesbank «in schwierigem Fahrwasser», auch wenn die milde Witterung im Februar den Bau vorübergehend gestützt haben dürfte. Insgesamt bremsen gestiegene Finanzierungskosten Investitionen. «Ein weiterer Belastungsfaktor ist die erhöhte wirtschaftspolitische Unsicherheit, insbesondere über die zukünftige Ausrichtung der Transformations- und Klimapolitik», heißt es im Bundesbank-Monatsbericht. «Die Unternehmen nehmen zudem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen wie wachsende Lasten durch Bürokratie und Regulierung als Hemmnis wahr.»

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Politik
Politik Endet die Koalition 2026 vorzeitig? Schwarz-Rot steht vor einem Schicksalsjahr
29.12.2025

Fünf Landtagswahlen, umstrittene Reformen: Der Dauerwahlkampf kommendes Jahr hat das Potenzial, die Koalition und die Reformprojekte...

DWN
Politik
Politik Gewalttaten nehmen zu: Über 46.000 Fälle von Gewalt gegen Polizisten
29.12.2025

Angriffe, Widerstand, Körperverletzung: Die Zahl registrierter Gewalttaten gegen Polizisten ist auch 2024 weiter angestiegen. Schwarz-Rot...

DWN
Finanzen
Finanzen Kosten der Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen - Bürgergeld größter Block
29.12.2025

Die Ausgaben für Arbeitslosigkeit waren 2024 so hoch wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Warum die Kosten explodieren und was das für...

DWN
Politik
Politik Ökonom Fratzscher: Feiertagsdiskussion ist „Phantomdebatte“
29.12.2025

Wegfallende Feiertage: Aus Arbeitnehmersicht liegen einige Feiertage 2026 ungünstig. Linke und Grüne fordern Ersatz unter der Woche. Ein...

DWN
Politik
Politik BKA-Chef: Russland will unsere Demokratie schwächen
29.12.2025

Russische Sabotage und Spionage nehmen laut BKA-Präsident Münch zu. Er fordert: Deutschland braucht bessere Daten zu Drohnenüberflügen.

DWN
Finanzen
Finanzen Änderungen 2026: Rente, Mindestlohn, Familienleistungen – das ändert sich im neuen Jahr
29.12.2025

Im neuen Jahr 2026 gibt es einige neue Regelungen, die Verbraucher kennen sollten. In den Bereichen Steuern, Strompreise, Kfz-Versicherung...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkauf: Eigentumswohnungen werden erschwinglicher aber nicht für alle
29.12.2025

Eigentumswohnungen sind in Deutschland laut Kreditvermittler Interhyp wieder für mehr Menschen bezahlbar geworden. In fünf Metropolen ist...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswechsel: Ansturm auf Feuerwerk für Silvester
29.12.2025

Pyrotechnik für den Jahreswechsel darf seit Montag verkauft werden. Mancherorts gab es vor Läden lange Schlangen.