Liebe Leserinnen und Leser,
in zahlreichen Kulturen ist der Mond ein göttliches Wesen, als himmlischer Begleiter der Erde lenkt er Ebbe und Flut, seit jeher gilt er als Symbol mystischer Schönheit. Der Mond ist seit Menschengedenken ein Sehnsuchtsort.
In der Romantik vor etwa 200 Jahren stand der Mond deshalb für Erneuerung und die typischen Merkmale dieser Epoche: Weltflucht, Hinwendung zur Natur, der Rückzug in Traumwelten und der Fokus auf das eigene Ich.
Was denken Sie, wenn Sie den Mond ansehen? Flüchten Sie auch manchmal mit Ihren Gedanken aus dieser Welt? Würden auch Sie sich lieber öfter auf sich fokussieren wie die Menschen in der Romantik?
Kaum eine Zeit drückt die Gefühle vieler Menschen im Hier und Heute besser aus als die Zeit vor 200 Jahren. Die Masse an schlechten Nachrichten in den vergangenen Monaten – Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Klimakrise, Inflation – bringt viele Menschen an den Rand der Verzweiflung. Sie entfliehen mithilfe moderner Medien der Realität und ziehen sich in ihre eigene Welt zurück, in eine Welt, die einfache Antworten bereithält und ihnen Halt gibt.
Und der Mond? Er zieht ungerührt seine Bahn fernab irdischer Probleme – seit Jahrmillionen. Für die Menschheit ist er ein Sehnsuchtsort geblieben, auch heute in der aufgeklärten und modernen Welt. Allerdings plötzlich auch ganz unromantisch, ganz unpoetisch: Der Mond und der nahe Weltraum sind inzwischen wieder zu einem politischen Sehnsuchtsziel geworden – wie bereits vor über 50 Jahren, als zuletzt ein Mensch den Mond betreten hatte. Und wie damals, ist es auch jetzt wieder ein knallharter Wettkampf um Macht und Einfluss auf dem Erdtrabanten. Aber anders als um das Jahr 1970 herum geht es nun auch um Geld, um viel Geld.
Kann die Menschheit den Mond erobern? Können wir dort unser Rohstoffproblem lösen? Wo sind die Grenzen von Forschung und Entwicklung? Welche Risiken wollen wir eingehen, wenn es um Macht und Millionen geht? Wo steht in diesem Wettbewerb Deutschland?
In der aktuellen Ausgabe unseres Magazins werfen wir einen Blick in unsere eigene Zukunft – von den unendlichen Weiten des Weltraums über die essenziellen Ressourcen unseres blauen Planeten bis hin zu technologischen Innovationen der Premiumklasse.
Begeben Sie mit uns auf eine Reise in die nahe Zukunft und lassen Sie für einen Augenblick die irdischen Probleme hinter sich.
Das gesamte Team der DWN wünscht wertvolle Einblicke – bleiben Sie immer informiert!
Markus Gentner
Chefredakteur