Finanzen

Inflation in Eurozone fällt auf 2,4 Prozent

Im Herbst 2022 erreichte die Inflation in der Eurozone ein Höchststand von mehr als zehn Prozent, jetzt gibt es den dritten Rückgang der Teuerungsrate in Folge. Hauptgrund für die hohen Inflationsraten war der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundenen Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen. Was ist das mittelfristige Ziel der EZB?
17.04.2024 12:00
Lesezeit: 1 min

Die Inflation in der Eurozone hat sich im März weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte. Das vorläufige Ergebnis wurde damit bestätigt. Im Vormonat hatte die Rate 2,6 Prozent betragen.

Es ist der dritte Rückgang der Teuerungsrate in Folge. Vor einem Jahr hatte die Inflation noch 6,9 Prozent betragen, im Herbst 2022 wurde ein Höchststand von mehr als zehn Prozent markiert. Hauptgrund für die hohen Inflationsraten war der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit in Verbindung stehenden Preissteigerungen von Energie und Rohstoffen.

Kerninflation sinkt ebenfalls

Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel ging ebenfalls weiter zurück. Die Rate fiel von 3,1 Prozent im Vormonat auf 2,9 Prozent. Auch hier wurde das vorläufige Ergebnis bestätigt. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.

Energie war im März abermals günstiger als ein Jahr zuvor, der Trend fallender Preise schwächt sich aber seit längerem ab. Lebens- und Genussmittel waren 2,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, während sich Industriewaren um 1,1 Prozent verteuerten. Die Preise für Dienstleistungen stiegen mit 4,0 Prozent weiter überdurchschnittlich. Hier machen sich der hohe Lohnanteil in den Preisen und die zuletzt deutlichen Tariflohnerhöhungen bemerkbar. Die EZB hat die Entwicklung besonders im Blick.

Insgesamt nähert sich die Preisentwicklung weiter dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent anstrebt. Die EZB hat im Kampf gegen die hohe Teuerung ihre Zinsen kräftig angehoben. Für das laufende Jahr werden wegen der rückläufigen Inflation Zinssenkungen erwartet, vermutlich beginnend im Juni.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...