Politik

Maximilian Krah nicht Teil der neuen AfD-Delegation im Europaparlament

Maximilian Krah, ein prominenter AfD-Politiker, wird nicht in der künftigen AfD-Delegation im Europaparlament vertreten sein. Am Montag stimmten die neu gewählten Abgeordneten bei ihrer konstituierenden Sitzung für einen Antrag, Krah nicht aufzunehmen, wie er selbst bestätigte.
10.06.2024 12:33
Lesezeit: 2 min

Hintergrund: Vorwürfe gegen Krah

Krah geriet wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken und möglichen China-Kontakten in die Schlagzeilen. Zusätzlich sorgten umstrittene Äußerungen zur nationalsozialistischen SS für Aufsehen, was dazu führte, dass die rechte ID-Fraktion im Europaparlament die AfD kurz vor der Wahl ausschloss.

Nach der Entscheidung gegen seine Mitgliedschaft in der AfD-Europadelegation erklärte Krah, dass er den Schritt für strategisch falsch halte und dass die Entscheidung nicht endgültig sei. "Das ist heute eine Momentaufnahme, jetzt warten Sie mal ab, wie das die ostdeutschen Landesverbände beurteilen, warten Sie mal ab, wie das die Parteibasis beurteilt. Das ist doch immer eine Momentaufnahme. Davon geht die Welt nicht unter, das ist parlamentarisch bedeutungslos."

Abstimmungsergebnisse und mögliche Folgen

Laut Krah stimmten acht Abgeordnete gegen seine Aufnahme, vier dafür und drei enthielten sich. Obwohl 15 AfD-Politiker ins Europaparlament einziehen, wird die Delegation der Partei nur 14 Mitglieder umfassen. Dies sei mit möglichen Verhandlungen mit der französischen Partei Rassemblement National von Marine Le Pen über eine gemeinsame Fraktion im neuen Europaparlament begründet worden, so Krah.

Zu seiner zukünftigen Rolle im Vergleich zu den anderen AfD-Abgeordneten sagte Krah: "Parlamentarisch gesehen sind wir auf einer Stufe. Es gibt keinen Unterschied, (...) in der Hölle sind alle gleich."

Weidel und Chrupalla: Gründung der neuen Delegation

Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla trafen sich am Morgen in Berlin mit den neugewählten AfD-Europaabgeordneten, um die neue Delegation der Partei im EU-Parlament zu gründen und eine Leitung der Gruppe zu bestimmen. Weidel sagte vor Beginn des Gesprächs, es gehe um die Strukturen der Gruppe und zeigte sich zuversichtlich, dass ein gutes Ergebnis erzielt werde.

Auf die Frage, welche Rolle Maximilian Krah und der Zweitplatzierte auf der AfD-Liste, Petr Bystron, spielen würden, erklärte Weidel, dass dies von der Delegation entschieden werde. Chrupalla verwies im Deutschlandfunk auf eine für den Nachmittag geplante Pressekonferenz.

Krah über seine Ablehnung

Während einer Beratungspause sagte Krah auf Fragen von Journalisten, dass er es nicht als besonders freundlich empfinden würde, wenn er nicht in die Delegation aufgenommen würde, aber es ihn nicht davon abhalten würde, weiterhin laut und erfolgreich für die Partei im Europäischen Parlament zu arbeiten. Er betonte seinen Erfolg bei den jungen Wählern.

Die AfD erzielte bei der Europawahl in Deutschland am Sonntag 15,9 Prozent und wird mit 15 Abgeordneten ins neue Parlament einziehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...

DWN
Politik
Politik Plan von Klingbeil: Steuerentlastungen für Unternehmen – das sind die Details
02.06.2025

Die schwarz-rote Koalition will zeigen, dass sie Probleme angeht – auch die schwächelnde Wirtschaft. Finanzminister Lars Klingbeil will...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...