Wirtschaft

IWH: Anzeichen für eine Erholung der Wirtschaft - Sorgen bleiben

Laut Experten vom IWH mehren sich 2024 die Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland. Während die Produktion im Sommer nur leicht zunimmt, wird ab Herbst eine stärkere Belebung durch höhere Realeinkommen und steigende Exporte erwartet.
13.06.2024 14:39
Lesezeit: 1 min

Die Aussichten für die internationale Konjunktur bleiben leicht eingetrübt. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sieht jedoch erste Anzeichen einer Besserung der deutschen Wirtschaft. „Dank etwas stärkerer Exporte und eines vorübergehenden Anstiegs der Bauproduktion hat die Produktion zu Jahresbeginn wieder etwas zugenommen“, berichtet das IWH in seiner Sommerprognose 2024.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands wird im Jahr 2024 voraussichtlich um 0,3 Prozent und im Jahr 2025 um 1,5 Prozent steigen. „In den kommenden Quartalen werden auch real weiterhin steigende Arbeitnehmereinkommen zu einer Ausweitung des privaten Konsums führen“, so die IWH-Experten.

Die internationale Konjunktur bleibt jedoch aufgrund hoher Zinsen und restriktiver Finanzpolitik in den meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften gedämpft. Die jüngsten Umfragen zeigen eine Verbesserung des globalen Geschäftsklimas, was die weltwirtschaftliche Produktion stützt.

Erste Erholungstendenzen

Für Deutschland wird erwartet, dass die Zahl der Erwerbstätigen aufgrund der schwachen Konjunktur in den nächsten Monaten leicht sinken wird. Trotzdem deutet die gestiegene Erwartungskomponente des Ifo-Geschäftsklimas auf eine Erholung hin. „Die Exporte dürften weiter moderat steigen“, heißt es in der Sommerprognose des IWH.

Die Prognosen des IWH zeichnen ein gemischtes Bild: „Alles in allem wird die Produktion im Sommerhalbjahr wohl nur verhalten ausgeweitet. Ab dem Herbst dürfte die Belebung jedoch Fahrt aufnehmen“, erklärt das Institut. Auch wenn die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im Juni und Juli keine nennenswerten konjunkturellen Impulse erwarten lässt, zeigt sich die deutsche Wirtschaft dennoch auf einem langsamen, aber sicheren Erholungskurs.

Der Arbeitskreis Konjunktur des IWH, eine Expertengruppe, betont: „Die real verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte steigen, was den privaten Konsum ankurbeln wird.“ Dennoch bleibt Vorsicht geboten, da die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin fragil sind.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
avtor1
Farhad Salmanian

Zum Autor:

Farhad Salmanian arbeitet bei den DWN als Online-Redakteur. Er widmet sich den Ressorts Politik und Wirtschaft Deutschlands sowie der EU. Er war bereits unter anderem für die Sender BBC und Radio Free Europe tätig und bringt mehrsprachige Rundfunkexpertise sowie vertiefte Kenntnisse in Analyse, Medienbeobachtung und Recherche mit.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CO2-Zertifikate: Europas Aufschub, der Autofahrer teuer zu stehen kommt
15.11.2025

Europa verschiebt den Start seines neuen CO2-Handelssystems – doch die Benzinpreise werden trotzdem steigen. Während Brüssel von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
15.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzielles Notfallpaket: So sichern Sie Ihr Vermögen in Krisenzeiten
15.11.2025

In Zeiten wachsender Unsicherheiten rückt neben Notvorräten und Fluchtplänen auch die finanzielle Absicherung in den Fokus. Marek...

DWN
Politik
Politik Für einen Kampfjet braucht es 400 Kilogramm seltene Erden: Europa im Wettbewerb mit China und den USA
15.11.2025

Seltene Erden sind zu einem entscheidenden Faktor in globalen Machtspielen geworden und beeinflussen Industrie, Verteidigung und Hightech....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klassengesellschaft 2.0 – Warum Demokratie ohne soziale Gleichheit zerbricht
15.11.2025

In Deutschland redet kaum jemand über Klassen – als wäre soziale Herkunft heute keine Machtfrage mehr. Doch die Soziologin Prof. Nicole...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzblasen 2025: Wo der nächste große Crash drohen könnte
15.11.2025

An den Finanzmärkten steigt die Nervosität. Künstliche Intelligenz treibt Bewertungen auf Rekordhöhen, Staaten verschulden sich wie nie...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienpreise: Boom zu Neuverträgen – eine Prognose
15.11.2025

Laut ifo sind Neuverträge in Großstädten um 48 Prozent teurer als Bestandsverträge. Das, so Experten, ist nicht nur ein Problem für...

DWN
Finanzen
Finanzen So profitiert Trumps Familie im Kryptosektor: CZ-Deals bringen Milliarden
14.11.2025

Der Fall um Čangpeng Žao und die Trump Familie wirft ein Schlaglicht auf die Verknüpfung von Kryptowährungen, Finanzströmen und...