Finanzen

Neuausrichtung der Bundesbank: Filialschließungen und Neubauten geplant

Die Deutsche Bundesbank plant, ihr Filialnetz zu straffen, indem sie in den nächsten Jahren 8 ihrer derzeit 31 Filialen schließt. Gleichzeitig sind Neubauten an "logistisch günstigen Standorten" in Frankfurt, Hannover, Köln und Stuttgart geplant, wie die Notenbank am Dienstag in Frankfurt bekannt gab.
19.06.2024 06:05
Aktualisiert: 19.06.2024 06:35
Lesezeit: 1 min

Nach Angaben der Bundesbank sind von den geplanten Schließungen derzeit 400 Beschäftigte betroffen. Die Notenbank geht jedoch davon aus, dass aufgrund der Altersstruktur in den Filialen die tatsächliche Zahl der Betroffenen deutlich niedriger ausfallen wird. Betriebsbedingte Kündigungen sind im Zuge der Umstrukturierung ausgeschlossen.

Die Schließungen sollen 2028 mit den Standorten Ludwigshafen, Osnabrück und Ulm beginnen. Zwischen 2034 und 2039 folgen dann die Filialen Augsburg, Freiburg, Koblenz, Reutlingen und Würzburg.

Bundesbank: Neuausrichtung aus wirtschaftlichen Gründen

"Ein wesentlicher Grund für die Neuausrichtung ist neben der geringeren Auslastung einzelner Standorte die Sanierungsbedürftigkeit vieler Filialgebäude der Bundesbank, für die in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen erforderlich wären", erklärte die Bundesbank.

Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Bundesbank, betonte: "Die Präsenz in den Regionen bleibt für die Bundesbank ein Grundpfeiler zur Sicherstellung der Bargeldversorgung für Geschäftspartner wie Kreditinstitute, Handel und Wertdienstleister."

Anpassung an neue Gegebenheiten

Die Deutsche Bundesbank hat in der Vergangenheit bereits ihr Filialnetz reduziert, insbesondere nach der Einführung des Euro und der Übertragung vieler Aufgaben an die Europäische Zentralbank (EZB).

Die Filialen der Bundesbank sind hauptsächlich für die Bargeldbearbeitung zuständig, die heutzutage stark automatisiert erfolgt. Sie versorgen Banken und Einzelhändler mit Bargeld, nehmen Münzen und Scheine entgegen und überprüfen sie auf Echtheit und Schäden. Verbraucher können zudem in den Filialen weiterhin D-Mark-Banknoten und -Münzen in Euro umtauschen.

Filialschließungen: Kontinuierlicher Rückgang der Mitarbeiterzahlen

Im Jahr 2002 beschäftigte die Bundesbank noch über 14.300 Vollzeitkräfte an 118 Standorten bundesweit. Ende des letzten Jahres waren es 10.255 Vollzeitbeschäftigte, die auf die Zentrale in Frankfurt, 9 Hauptverwaltungen und 31 Filialen verteilt waren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Sondierungen zwischen CDU und SPD gehen in die nächste Runde: Das sind die Streitthemen mit Sprengkraft
06.03.2025

Union und SPD haben sich auf ein großes Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur verständigt. Doch in zentralen Streitpunkte wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen verlost Prämien an Mitarbeiter ohne Krankentage
06.03.2025

Die Diskussion um den hohen Krankenstand in deutschen Unternehmen ist erneut aufgekommen. Einige sehnen sich nach der längst abgeschafften...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
06.03.2025

Herrenlose Häuser und grundsätzlich herrenlose Häuser sind ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheidung: Europäische Zentralbank senkt Leitzins wie erwartet – DAX kaum beeindruckt
06.03.2025

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsentscheidung bekanntgegeben - und den Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5...

DWN
Politik
Politik Rentenerhöhung 2025: Um so viel Prozent sollen die Renten steigen
06.03.2025

Die Renten in Deutschland steigen zum 1. Juli und folgen damit den gestiegenen Löhnen. Vor den anstehenden Sondierungen mit der CDU/CSU...

DWN
Politik
Politik Nordstream: US-Investoren wollen erneut Gaspipeline übernehmen - pikante Personalie involviert
06.03.2025

US-Investoren zeigen Interesse an Übernahme von Nord Stream 2. Ein Konsortium amerikanischer Investoren führt laut der Financial Times...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Post streicht 8000 Stellen: Sparmaßnahmen überzeugen Anleger - Dhl-Aktie macht kräftigen Sprung
06.03.2025

Die Deutsche-Post-Aktie hat im frühen Handel kräftig zugelegt. Anleger scheinen überzeugt von weitgehenden Sparmaßnahmen des Konzerns....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zuwanderung: Deutschland unattraktiv für Fachkräfte aus anderen EU-Ländern
06.03.2025

Durch die zentrale Lage in Europa hätte Deutschland eigentlich beste Voraussetzungen, um von der Mobilität junger Fachkräften innerhalb...