Finanzen

Milliardenlücke bei Förderung erneuerbarer Energien

Lesezeit: 1 min
25.06.2024 12:34
Die Bundesregierung sieht sich mit erheblichen Mehrkosten bei der Förderung erneuerbarer Energien konfrontiert. Laut einem Schreiben von Finanzstaatssekretär Florian Toncar (FDP) an Helge Braun (CDU) belaufen sich diese auf 8,7 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das Dokument wurde der Deutschen Presse-Agentur zugänglich gemacht, nachdem zuvor "Bild" und das "Handelsblatt" darüber berichteten.

Das Bundeswirtschaftsministerium beantragte eine überplanmäßige Ausgabe von 8,769 Milliarden Euro für die Förderung erneuerbarer Energien. Diese Mittel sind für ein Konto vorgesehen, das von den Übertragungsnetzbetreibern gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geführt wird.

Bisher wurden Unterschiede zwischen Ausgaben und Einnahmen über die EEG-Umlage finanziert, die nun abgeschafft ist. Die Kosten werden stattdessen aus dem Bundeshaushalt gedeckt. Bei niedrigen Strompreisen an der Börse steigen die Finanzierungskosten für das EEG.

Toncar erklärt, dass die stark gesunkenen Strompreise und der dadurch entstandene hohe Finanzbedarf zum Zeitpunkt der Haushaltsverabschiedung 2024 nicht absehbar waren. Derzeit sind die Mittel auf dem EEG-Konto nahezu erschöpft.

Andreas Jung von der CDU kommentierte: "Eine solche Kostenbelastung für die Übernahme der EEG-Zahlungen war seit langem absehbar. Anstatt Vorsorge zu treffen, hat die Ampel-Regierung die Zahlen geschönt und die dafür vorgesehenen CO2-Einnahmen anderweitig verwendet." Er fordert vollständige Transparenz von der Regierung und eine Neuausrichtung auf mehr Kosteneffizienz in der Energiewende.

Aufgrund der schwächer als erwarteten Konjunktur behält sich das Bundesfinanzministerium die Möglichkeit eines Nachtragshaushalts für dieses Jahr vor. Die Schuldenbremse erlaubt eine höhere Nettokreditaufnahme von bis zu elf Milliarden Euro, während für das laufende Jahr bisher 39 Milliarden Euro geplant sind.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands bedenkliches Ungleichgewicht: Insolvenzen steigen, Gründungen sinken
28.12.2024

Im November ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen etwas gesunken. Experten betrachten das Insolvenzgeschehen dennoch mit Sorge.

DWN
Politik
Politik Sabotage-Akte stoppen: Nato will Militärpräsenz in Ostsee verstärken
28.12.2024

Das baltische Meer wird mehr und mehr zum Hotspot zwischen Russland und dem Westen. Jetzt hat Nato-Chef Mark Rutte signalisiert, dass die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Raumsonde übersteht nahen Vorbeiflug an der Sonne
27.12.2024

"Die Sonnensonde hat nach Hause telefoniert!", schreibt die US-Raumfahrtbehörde Nasa aufgeregt. Das bedeutet: Der Hitzeschild hat die...

DWN
Politik
Politik Nato in der Krise: Wie sichern wir Frieden und Stabilität in Europa?
27.12.2024

Viele Deutsche sorgen sich angesichts der Lage in der Ukraine vor einer Ausweitung des Krieges. Der neue Nato-Generalsekretär hält dies...

DWN
Finanzen
Finanzen Notenbanker durch und durch: Ex-Bundesbankpräsident Schlesinger zum Gedenken
27.12.2024

Zeit seines Lebens hat sich Helmut Schlesinger für eine stabile Währung eingesetzt. Dabei scheute er auch nicht den Konflikt. Nun ist der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Reformen 2025: Steuererhöhungen, Mindestlohnerhöhung und neue Gesetze im Überblick
27.12.2024

Die Reformen 2025 bringen eine Reihe bedeutender Änderungen für Bürgerinnen und Bürger: vom neuen Mindestlohn über die Einführung der...

DWN
Politik
Politik Jetzt auch amtlich: Steinmeier macht Weg für Neuwahlen frei
27.12.2024

Die Ampel-Koalition zerbrochen, keine neue, stabile Mehrheit in Sicht, Deutschland in der Regierungskrise. Für den Bundespräsidenten gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Als der Tiger noch im Tank war: Warum sich ExxonMobil von Europa distanziert
27.12.2024

Exxon mit Sitz ist Houston ist eine halbe Billion Dollar wert und damit der größte Mineralöl-Konzern der Welt. 20 Prozent der 62.000...