Technologie

Bahn bei Fußball-EM überfordert: Wissing fordert Verbesserungen

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) kritisiert die Deutsche Bahn scharf für ihre Leistung während der Fußball-Europameisterschaft. Versprochen wurden große Kapazitäten, geliefert wurde jedoch zu wenig. Jetzt sieht er dringenden Handlungsbedarf für die Verkehrsinfrastruktur.
12.07.2024 12:55
Aktualisiert: 12.07.2024 12:55
Lesezeit: 1 min
Bahn bei Fußball-EM überfordert: Wissing fordert Verbesserungen
Sicherheitspersonal der Bahn weisst einem deutschen Fan den Weg zu einem freien Abteil (Foto: dpa). Foto: Andreas Arnold

Wissing bemängelt, dass die Deutsche Bahn während der Fußball-Europameisterschaft ihre Ankündigungen nicht erfüllen konnte. "Was den Fans teilweise widerfahren ist, entspricht nicht dem Anspruch Deutschlands und nicht dem Anspruch, den ich an unsere Verkehrsinfrastruktur habe", sagte er der "Welt am Sonntag".

Insbesondere die Ankündigung, täglich 10.000 zusätzliche Sitzplätze im Zugverkehr bereitzustellen, habe sich als zu hoch gegriffen erwiesen. Das bestehende Netz sei für diese Belastung nicht ausgelegt gewesen.

Deutsche Bahn: Herausforderungen und Kritik

Der Vorstand der Deutschen Bahn rechtfertigt sich teilweise mit unglücklichen Umständen, wie dem häufigen Starkregen zu Beginn des Turniers. "Für solche Extremwetterlagen ist das Netz nicht ausgelegt", betonte Wissing. Auch Bahn-Infrastrukturvorstand Berthold Huber verteidigte das Unternehmen, räumte jedoch ein, dass strukturelle Verbesserungen nötig sind.

Wissing verspricht Verbesserungen und weist auf die bevorstehende Sanierung der Riedbahn hin, einer von 41 stark genutzten Strecken, die in den kommenden Jahren umfassend erneuert werden sollen. Die Bauarbeiten werden jedoch zuvor zu Beeinträchtigungen für die Fahrgäste führen. "Die Riedbahn wird ein wichtiger Testfall sein", so Wissing, "für die notwendigen Verbesserungen im gesamten Schienennetz."

Zweifel an den Sanierungsplänen

Kritik kommt auch aus der Bauindustrie. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, äußerte Zweifel, ob alle geplanten Sanierungen bis 2031 abgeschlossen werden können. "Die Unternehmen können bis heute noch keine realistische Kapazitätsplanung machen, da Politik und DB sich nicht einig sind", so Müller gegenüber der "Welt am Sonntag".

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie KI-Gigafactory: Telekom, Ionos und Schwarz-Gruppe kämpfen um EU-Zuschlag
19.06.2025

Mehrere Milliarden Euro und ein strategisches Zukunftsprojekt: Die EU will Gigafactories für künstliche Intelligenz aufbauen – auch in...

DWN
Finanzen
Finanzen Israel-Iran-Krieg: Tanker in der Schusslinie – droht der nächste Ölpreis-Schock?
19.06.2025

Der Krieg zwischen dem Iran und Israel spitzt sich zu – und die globale Energieversorgung steht auf dem Spiel. Droht bald ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromausfall in Spanien: Schlamperei statt Cyberangriff – Systemversagen mit Ansage
19.06.2025

Ein landesweiter Stromausfall legt Spanien lahm – doch nicht Hacker oder Wetter waren schuld, sondern Schlamperei, Planungsversagen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Duale Berufsausbildung: Das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
19.06.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell, da sie die theoretische Ausbildung mit praktischer Erfahrung im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland steht vor der Rezession
19.06.2025

Russlands Wirtschaftsminister schlägt auf dem renommierten SPIEF-Forum ungewöhnlich scharfe Töne an – und warnt offen vor einer...

DWN
Technologie
Technologie Irans Kryptobörse zerstört: Hacker vernichten 90 Millionen Dollar im Cyberkrieg
19.06.2025

Irans größte Kryptobörse wird zum Ziel eines digitalen Präzisionsschlags: Hacker entwenden nicht nur 90 Millionen Dollar in...

DWN
Politik
Politik Nahostkonflikt aktuell: Drei Szenarien für den Kriegseintritt der USA
19.06.2025

Während in Israel die Sirenen heulen und iranische Raketen fliegen, plant Donald Trump den nächsten Schritt. Drei Szenarien liegen auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromkosten im Vergleich: Hier laden Europas E-Autofahrer am günstigsten
19.06.2025

Die Preisunterschiede beim Laden von Elektroautos in Europa sind enorm. Deutschland ist am teuersten. Eine neue Analyse zeigt, wo...