Finanzen

Kursrutsch an der Börse: Einmaleffekt oder droht weitere Korrektur?

Nach dem dramatischen Kursrutsch Anfang August scheinen sich die Aktienmärkte erholt zu haben. Doch die Kurse zeigen sich weiterhin volatil, die Investoren bleiben nervös. Wie geht es weiter? War das ein kurzes Stimmungstief oder folgt noch eine weitere Kurskorrektur?
13.08.2024 12:13
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Lage an den Aktienmärkten ist weiterhin nicht entspannt. Die zugrunde liegenden Risiken zeigen keinerlei Veränderung. Die Konjunktursorgen bleiben bestehen, sowohl in Deutschland als auch insbesondere in den USA. Auch wenn der deutsche Aktienmarkt beim teilweise dramatischen Kursrutsch rund um den 3. August mit einem blauen Auge davongekommen ist: Die Lage an den Börsen bleibt Experten zufolge angespannt.

Auch wenn die Aussicht auf Zinssenkungen etwas verbessert ist, so heißt das noch lange nicht, dass die Märkte sich deshalb schnell erholen.

Börsen: Lage bleibt unsicher - Konjunktur im Fokus

Der DAX ist zwar leicht erholt in diese neue Handelswoche gestartet, war zuvor aber auf seinen niedrigsten Stand seit sechs Monaten gefallen - wegen Rezessionsängsten in den USA. Experten rechnen mit weiter anhaltenden Schwankungen, auch weil der August eine eher schwache Börsenphase einläutet, die von der Urlaubszeit noch verstärkt wird und zu weniger Handelsaktivitäten führt. Deshalb könnten sich negative Effekte gerade auch jetzt noch verstärken. Die Unsicherheit bleibt also.

Anleger fokussieren sich nun auf Rezessionssignale aus den USA. Wichtigstes Signal sind dabei die am Donnerstag erwarteten Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen in den USA, denn der private Konsum ist in den USA wohl die wichtigste Stütze der Volkswirtschaft. Es wird ein Plus im Juli von 0,3 Prozent zum Vormonat erwartet. Aber auch die Entwicklung des Philadelphia-Fed-Index, der Empire-State-Index und die Entwicklung bei den Neuanträgen der Arbeitslosenversicherung werden genau beobachtet.

Inflation als weiterer Indikator

Der Spielraum für Zinssenken bleibt begrenzt, denn aktuell liegt die Inflation in den USA noch über dem erklärten Ziel der Notenbank von 2 Prozent. In dieser Woche werden die Erzeuger- und Verbraucherpreise für Juli veröffentlicht, bei der Experten eine Teuerung von 2,9 Prozent zum Vorjahr erwarten.

Wird dies eintreffen, dann würde die Inflation auch vom Trend her fallen. Wenn die Entwicklung anhält, hätte die US-Notenbank die Möglichkeit, ab September die Zinsen zu senken, so ein Experte der Commerzbank.

Nahost bleibt ein Problem, maue Aussichten in Deutschland

Die unklaren Entwicklungen im Nahen Osten und die anhaltenden Spannungen sind ein weiteres Problem für die Anleger. Mit Vergeltungsschlägen gegen Israel aufgrund jüngster Entwicklungen muss gerechnet werden und auch ein Angriff des Iran auf Israel bleibt ein Risiko. Das könnte Anleger davon abhalten, auch bei den jetzt wieder günstigeren Kursen wieder einzusteigen, so Experten.

Frühindikatoren für die konjunkturellen Erwartungen in Deutschland haben schon in den vergangenen Monaten nachgegeben. Zuletzt ist der Sentix-Index deutlich gesunken. Vom am Dienstag dieser Woche erwarteten ZEW-Index wird auch nichts anderes erwartet, so die Expertenmeinungen.

Aber es bleibt abzuwarten – es ist Bilanzsaison und in Deutschland und Europa legen jetzt große Unternehmen Geschäftszahlen vor, darunter auch EON und RWE und Henkel. Spannend wird es auch in der Schweiz mit den Geschäftszahlen von Walmart und der UBS-Bank. Bislang sind die vorgelegten Geschäftszahlen europäischer Unternehmen recht gut ausgefallen, so Anlagestrategen der Deutschen Bank. Die vorgelegten Zahlen lagen um 5,7 Prozent über den Erwartungen des Marktes und die Unternehmen haben ihre Gewinnprognosen wieder angehoben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trump gegen Windkraft: Präsident eskaliert den Kampf gegen Turbinen
03.09.2025

Trumps Strategie ist eindeutig: fossile Brennstoffe stärken, Windkraft schwächen. Der US-Präsident stoppt Milliardenprojekte, attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersvorsorge: Selbstständige zweifeln an finanzieller Absicherung fürs Alter
03.09.2025

Gut abgesichert im Alter? Mehr als die Hälfte der Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmer in Deutschland haben Zweifel, ob ihre...

DWN
Politik
Politik Friedland: Abgelehnte Asylbewerber stößt 16-Jährige vor einen Zug – Gericht wirft Ausländerbehörde Fehler vor
03.09.2025

Ein 31-jähriger Iraker soll ein 16-jähriges Mädchen in Niedersachsen getötet haben. Die Behörden wollten den abgelehnten Asylbewerber...

DWN
Politik
Politik AfD-Todesfälle vor der NRW-Wahl: Polizei schließt Straftaten aus
03.09.2025

Mittlerweile sechs AfD-Kandidaten sterben kurz vor der NRW-Wahl am 14. September. Die Polizei hat die Fälle untersucht – und schließt...

DWN
Politik
Politik Koalitionsausschuss: Der Plan der Bundesregierung fürs zweite Halbjahr - mit fünf Großbaustellen der Koalition
03.09.2025

„Bullshit“-Vorwürfe hier, eiserne Sparvorgaben da: Das Klima in der schwarz-roten Koalition ist angespannt. Jetzt will man im...

DWN
Politik
Politik Militärparade in Peking: China empfängt Staatschefs von Nordkorea und Russland zu Militärparade
03.09.2025

Xi Jinping hat in Peking vor Wladimir Putin und Kim Jong Un neue Waffensysteme inspiziert. Der Auftritt gilt als Zeichen der Solidarität...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zwischen Kontrolle und Risiko: Wie sich Unternehmen frühzeitig auf das Weihnachtsgeschäft vorbereiten
03.09.2025

Weihnachten kommt schneller, als viele Unternehmer denken – und gerade für kleine Firmen kann das Fest zum entscheidenden Umsatzbringer...