Unternehmen

Robert Habeck stellt Fördermaßnahmen für E-Autos in Aussicht - das Saarland geht voran

Saarland startet Initiative für neue Kaufprämie für E-Auto, ein Antrag im Bundesrat soll die E-Mobilität ankurbeln. Dabei geht es nicht nur um Kaufanreize.
20.09.2024 10:56
Aktualisiert: 20.09.2024 10:56
Lesezeit: 2 min
Robert Habeck stellt  Fördermaßnahmen für E-Autos in Aussicht - das Saarland geht voran
Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, spricht bei einem Rundgang durch die Elektro-Montage des VW-Werkes Emden mit Mitarbeitenden. (Foto: dpa) Foto: Sina Schuldt

Auf dem E-Auto-Markt herrscht seit Monaten eine Absatzflaute. Was unter anderem VW zu schaffen macht. Bei einem Werksbesuch in Emden wird der Bundeswirtschaftsminister konkreter. Robert Habeck stellt neue Fördermaßnahmen für Elektroautos in Aussicht. Er fühle sich in der Verpflichtung zu sehen, dass der Markt wieder anziehe, sagte der Grünen-Politiker zu Beginn eines Werksbesuchs von VW Emden im Gespräch mit Arbeitnehmervertretern. Habeck verwies darauf, dass die Bundesregierung steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen plane. Darüber hinaus werde man schauen, ob noch etwas geht.

Habeck hat für Montag angesichts der Krise in der Branche zum „Autogipfel“ eingeladen. VW hat Werksschließungen nicht ausgeschlossen. Vor einer Werkshalle von VW, die Habeck besuchte, protestierten Arbeitnehmervertreter gegen die Schließungspläne. Auf einem Plakat stand: „Alle unsere Standorte müssen bleiben.“

Nicht nur reden – Saarland ergreift die Initiative

Das Saarland startet derweil eine Bundesratsinitiative zur Wiedereinführung einer Kaufprämie für Elektroautos. „Uns geht es darum, dass wir die arbeitende Mitte in Deutschland, die Normalverdiener, in die Lage versetzen, sich ein entsprechendes Fahrzeug zu kaufen", sagt der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) in Saarbrücken.

Es seien Impulse nötig, um die Nachfrage nach E-Fahrzeugen zu erhöhen und somit die Produktion der deutschen Automobilindustrie zu steigern. Nur so könnten Autos am Ende zu günstigeren Preisen in den Markt gebracht und Arbeitsplätze gesichert werden.

Das Saarland wird den Antrag am 27. September im Bundesrat einbringen. Niedersachsen habe sich dem Antrag bereits angeschlossen. Er setze zudem auf eine breite Zustimmung aus den anderen Ländern, sagte Barke.

Kaufprämie sei „alternativlos“

„Die Elektromobilität springt nicht an, und deshalb ist es hohe Zeit, dass Impulse in den Markt kommen“, sagte der Minister. Bundesweit hingen mehr als 770.000 Arbeitsplätze an der Automobilindustrie. Im Saarland arbeiteten rund 17 Prozent aller Arbeitnehmer im Automobilsektor – vor allem bei Zulieferern. „Sie stehen unter enormem Druck.“

Das nationale Ziel von mindestens 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis 2030 kann nach Ansicht von Barke ohne Impulse im Markt nicht erreicht werden. Der Minister hält die Kaufprämie wegen der besonderen Auswirkungen auf die Zulieferer, die den Großteil der Teile liefern, und wegen des Drucks der Transformation für «alternativlos».

Barke: Mehr als nur Autogipfel und Prämien nötig

Zudem müsse die Ladeinfrastruktur erheblich ausgebaut werden, sagte Barke. „Autos kaufen ist das eine, laden muss man sie auch.“ Dazu gehöre auch letztlich der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien und Stromnetze. Um all das voranzubringen, seien letzten Endes „mehr als nur einen Autogipfel und entsprechende Prämien“ erforderlich. Nötig sei ein Sondervermögen, das die Transformation in Deutschland möglich mache.

Wenn die Transformation nicht gelinge, drohe ein Arbeitsplatzabbau in erheblichem Umfang, sagte der Minister. „Und das ist am Ende teurer als ein Sondervermögen, das wir jetzt brauchen, um die entsprechenden Impulse im Markt auszulösen.“ Im Dezember 2023 war die staatliche Kaufprämie für Elektroautos beendet worden.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Rekordhoch in Dollar - Tendenz steigend
03.02.2025

Der Goldpreis startete etwas schwächer in die neue Handelswoche: Die Stärke des US-Dollars sowie anhaltende Zinssorgen setzten dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump verhängt Zölle für Mexiko, Kanada und China - EU als nächstes dran?
03.02.2025

Die jüngst verhängten US-Zölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und China haben für Turbulenzen an der Börse und auf den Krypto-Märkten...

DWN
Politik
Politik EU-Gipfel: Europas Spitzenpolitiker vs. Trump - "Wenn jemand einen Handelskrieg will, dann kriegt er ihn"
03.02.2025

Trump will auch auf Waren aus der EU Zölle verhängen. Beim EU-Gipfel in Brüssel beraten Scholz, Macron und Co, wie sie mit den neuen...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle Ripple-XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
03.02.2025

Der XRP-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigte sich zu Beginn des Jahres 2025 von seiner besten Seite. Doch reißt...

DWN
Politik
Politik 2,3 Millionen Euro: AfD erhält Großspende aus Österreich
03.02.2025

Die AfD hat dem Bundestag eine weitere Großspende gemeldet. Die Summe beziffert sich demnach auf 2,3 Millionen Euro. Der Spender stammt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krypto-Crash: Aktuell zwei Milliarden Euro pulverisiert - Trumps Zölle belasten Kryptowährungen
03.02.2025

Zum Wochenstart gibt es einen heftigen Krypto-Crash. Aktuell haben sich zwei Milliarden Euro Anlegerkapital in Luft aufgelöst. Schuld sind...

DWN
Politik
Politik Münchner Sicherheitskonferenz: Wagenknecht kontert Nicht-Einladung - "Tagung der Sofakrieger und Waffenlobbyisten"
03.02.2025

In knapp zwei Wochen beginnt die Münchner Sicherheitskonferenz. Konferenzleiter Christoph Heusgen hat das Spitzenpersonal der Politik...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Private Windkraftanlage kaufen: Lohnt sich das und was ist dabei zu beachten?
03.02.2025

Eine private Windkraftanlage, mit der Strom vom eigenen Garten oder vom Garagendach unabhängig von großen Energiekonzernen erzeugt werden...