Politik

NATO-Manöver "Steadfast Noon": Ein Signal oder Routineübung?

Lesezeit: 1 min
14.10.2024 17:32
Die NATO hat ihr jährliches Manöver „Steadfast Noon“ gestartet, um die Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen zu üben. Rund 2.000 Militärs aus 13 NATO-Staaten, darunter Deutschland, sind beteiligt. Ziel ist es, die nukleare Abschreckung zu demonstrieren – nicht als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg, sondern um die Verteidigungsbereitschaft zu betonen.
NATO-Manöver "Steadfast Noon": Ein Signal oder Routineübung?
Die NATO unterstreicht, dass die Übung „Steadfast Noon“ nicht als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verstehen ist und keine scharfen Waffen eingesetzt werden. (Foto: dpa)
Foto: Ben Birchall

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Nato hat ihr jährliches Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen begonnen. An der zweiwöchigen Übung „Steadfast Noon“ beteiligen sich nach Angaben des zuständigen Kommandos in Ramstein (Rheinland-Pfalz) rund 2.000 Militärs von acht Luftwaffenstützpunkten.

Bei den Manövern in der Luft soll mit mehr als 60 Flugzeugen trainiert werden. Dazu gehören moderne Kampfjets, die in der Lage sind, in Europa stationierte US-Atombomben zu transportieren, Langstreckenbomber, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge.

Schauplatz des Manövers sind in diesem Jahr insbesondere Luftwaffenstützpunkte in Belgien und den Niederlanden sowie der Luftraum über Großbritannien, Dänemark und der Nordsee. Die beteiligten Flugzeuge kommen aus insgesamt 13 Nato-Staaten, darunter auch aus Deutschland.

Nato: Manöver ist keine Reaktion auf Russlands Angriffskrieg

Die Nato betont, dass „Steadfast Noon“ keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und keine scharfen Waffen zum Einsatz kämen. Dennoch soll die Übung auch das klare Signal an Moskau senden, dass die Nato im Fall der Fälle auch bereit ist, sich mithilfe von Nuklearwaffen zu verteidigen.

„Die nukleare Abschreckung ist das Fundament der Sicherheit der Allianz“, erklärte Nato-Generalsekretär Mark Rutte zum Start des Manövers. „Steadfast Noon“ sende eine klare Botschaft an jeden Gegner: Die Nato werde alle Verbündeten schützen und verteidigen.

Übungsflüge ohne Bomben

Zum Übungsszenario und zu Details machte die Nato keine Angaben. Militärexperten zufolge wird bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Manövern geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Bei den Übungsflügen wird dann allerdings ohne die Bomben geflogen.

Die sogenannte nukleare Teilhabe der Nato sieht vor, dass in Europa stationierte Atomwaffen der USA im Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden und dann zum Beispiel gegnerische Streitkräfte ausschalten. US-Atomwaffen sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge zum Beispiel in Norditalien, in Belgien sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. Die Bundeswehr beteiligte sich zuletzt unter anderem mit Tornado-Jets an den „Steadfast Noon“-Übungen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Immobilien
Immobilien Haus & Grund rät zu Geduld: Bei Grundsteuer auf neuen Bescheid warten
21.12.2024

Im Durchschnitt sollte es nicht teurer werden, das war das Versprechen der Grundsteuer-Reform. Doch noch immer wissen viele nicht, wie viel...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...