Finanzen

Lichtblicke: Deutsche Konjunkturerwartungen hellen sich etwas auf

Keine Hiobsbotschaften für den Monat Oktober: Das ist die gute Nachricht von dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW ist gegenüber dem Vormonat um 9,5 Punkte angestiegen. In den drei Vormonaten war der Indikator deutlich gefallen. Was hat dazu beigetragen und wo sieht das Forschungsinstitut positive Signale?
15.10.2024 13:10
Aktualisiert: 15.10.2024 13:10
Lesezeit: 1 min

Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Oktober etwas aufgehellt. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW stieg gegenüber dem Vormonat um 9,5 Punkte auf 13,1 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 10 Punkte gerechnet. In den drei Vormonaten war der Indikator deutlich gefallen. Im Juni hatte er noch bei 47,5 Punkten gelegen.

Zum Anstieg im Oktober beigetragen habe „die Erwartung stabiler Inflationsraten und die damit verbundene Aussicht auf weitere Zinssenkungen durch die EZB“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. „Positive Signale gibt es zudem aus den deutschen Exportländern.“ So hätten sich die Erwartungen für den Euroraum, die USA und China verbessert.

Die bereits sehr niedrige Bewertung der Konjunkturlage verschlechterte sich im Oktober allerdings weiter. Der entsprechende Wert fiel um 2,4 Punkte auf minus 86,9 Zähler. Volkswirte hatten mit einem geringfügigen Anstieg gerechnet.

Ökonomen zeigen sich nach den Daten zurückhaltend. „Die ZEW-Umfrage bietet diesmal keine Hiobsbotschaften“, kommentierte Robin Winkler, Chefvolkswirt für Deutschland von der Deutschen Bank. „Die Lageeinschätzung bleibt zwar weiterhin fast so schlecht wie in den tiefen Rezessionen von 2009 oder 2020.“ Allerdings seien die Erwartungen durch die Aussicht auf eine schnellere Zinswende gestützt worden. „Die Stimmung wird sich noch deutlich verbessern müssen, bevor vor allem die Unternehmensinvestitionen wieder anziehen“, so Winkler.

Auch auf die Eurozone schauen die vom ZEW befragten Finanzexperten etwas optimistischer. Die Erwartungen für den gemeinsamen Währungsraum stiegen um 10,8 Punkte auf 20,1 Punkte. Die Bewertung der aktuellen Lage fiel um 0,4 Punkte auf minus 40,8 Punkte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Sicht? USA arbeiten an Ideen für Kriegsende in der Ukraine – Kritik von der EU
20.11.2025

Ein angeblicher 28-Punkte-Plan für ein Kriegsende in der Ukraine sorgt für Aufsehen. Kiew sieht sich unter Druck. In der EU regt sich...

DWN
Politik
Politik Trump erhält freie Hand: USA bereiten massive Strafzölle und Sanktionen gegen Russlands Handelspartner vor
20.11.2025

Präsident Donald Trump unterstützt ein Gesetz, das weltweite Schockwellen auslösen könnte: Die USA wollen Staaten bestrafen, die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen nach Nvidia-Zahlen im Aufwind: Wie Anleger jetzt von KI-Investitionen profitieren
20.11.2025

Die US-Börsen zeigen sich am Donnerstag zum Start mit Zuschlägen. Nachdem die Nvidia-Quartalszahlen deutlich besser als erwartet...

DWN
Immobilien
Immobilien Baukosten: Bund will Bauen günstiger und schneller machen
20.11.2025

Weniger Vorschriften, mehr Wohnraum: Der Gebäudetyp E soll das Bauen nicht nur günstiger, sondern auch flexibler für Bauherren machen.

DWN
Unternehmen
Unternehmen MAN Truck & Bus: LKW-Hersteller baut 2.300 Stellen in Deutschland ab
20.11.2025

Der Lastwagen- und Bushersteller MAN will in Deutschland rund 2.300 Stellen abbauen. Belastend seien hohe Strom- und Arbeitskosten und der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Anpassung an die Klimakrise: EU erhöht Druck beim Ausstieg aus Öl und Gas
20.11.2025

Deutschland hatte sich schon im Vorfeld zusammen mit anderen Staaten in Belém für einen Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle stark...

DWN
Politik
Politik Sie gehört zu den mächtigsten Frauen der EU: Jetzt geht sie auf Konfrontationskurs mit Trump
20.11.2025

Die Spannungen zwischen der EU und den USA erreichen einen neuen Höhepunkt. Donald Trump attackiert europäische Digitalgesetze, droht mit...

DWN
Technologie
Technologie Unser neues Magazin ist da: Deutschland digital – warum die Zukunft nicht warten kann
20.11.2025

Deutschland steht an der Schwelle zu einer digitalen Zeitenwende – doch wir zögern. Zwischen überbordender Bürokratie,...