Immobilien

Gröner Insolvent: Immobilienkrise zwingt umstrittenen Unternehmer in die Knie - so geht's weiter!

Obwohl er noch vor Kurzem betonte, dass Insolvenz für ihn „keine Option“ sei, hat der Karlsruher Immobilienentwickler und Multimillionär Christoph Gröner nun Ende Oktober einen Insolvenzantrag für seine Gröner Group GmbH anmelden müssen. Was heißt das für die Immobilienbranche und wie geht es jetzt weiter für das Unternehmen?
05.11.2024 17:22
Aktualisiert: 01.01.2030 00:00
Lesezeit: 2 min
Gröner Insolvent: Immobilienkrise zwingt umstrittenen Unternehmer in die Knie - so geht's weiter!
Pleite: Die Immobilienkrise ist auch bei ihm angekommen. Bauunternehmer Christoph Gröner hat Insolvenz angemeldet (Foto: dpa). Foto: Markus Gilliar

Nach monatelangen Gerüchten über Finanzierungsproblemen und Insolvenzanträge gegen seine Firmen ist es jetzt doch dazu gekommen: Immobilien-Unternehmer Christoph Gröner hat Ende Oktober selbst ein Insolvenzverfahren für seine Firma Gröner Group GmbH beim Amtsgericht Leipzig angemeldet. Gröner ist einer der bekanntesten und auch umstrittensten Immobilieninvestoren in Deutschland. Seit 1995 arbeitete er daran, sein Immobilien-Unternehmen zu einem milliardenschweren Konzern auszubauen.

In den letzten Monaten wurden schon mehrere Insolvenzverfahren gegen einzelne Firmen in der Gröner Gruppe gestellt, doch Gröner erklärte zu der Zeit, er wolle diese abwenden. In einem kürzlich veröffentlichten Tagesspiegel-Interview hatte sich der Entwickler von Großprojekten wie dem Berliner „Steglitzer Kreisel“ oder „Postcheckamt“ und von mehreren tausend Wohnungen in Leipzig, München, Berlin und anderen Städten vehement gegen Gerüchte über Finanzierungsprobleme zur Wehr gesetzt.

Diese Woche verkündete der Bauunternehmer dann die Insolvenz seiner Gröner Group GmbH auf der Webseite seines Unternehmens und spaltet dabei das ein oder andere Haar.

Firmen-Mitteilung: Laufende Bauprojekte „von der Insolvenz nicht betroffen“

„Die Gröner Group GmbH sowie deren Beteiligungen sind nicht Teil des operativen Geschäfts der Gröner Unternehmensgruppe", so die Firma auf ihrer Webseite. „Die Gröner Group GmbH verfügt darüber hinaus über keine wesentlichen Beteiligungen an Gesellschaften, die Projekte entwickeln bzw. Bauprojekte ausführen. Das operative Geschäft der Gröner Unternehmensgruppe wird also unverändert fortgeführt. Laufende Bauprojekte sind von der Insolvenz nicht betroffen.“

Gröner-Insolvenz: Medien haben angeblich Mitschuld

Der Mitteilung zufolge hatte das Unternehmen in den vergangenen Jahren die Funktion des Geldgebers für eine Reihe von Projekten in Zusammenarbeit mit Investoren und Risikokapitalgebern eingenommen. Darüber hinaus habe es auch Beteiligungen an einer kleinen Anzahl von Firmen gegeben.

„Aufgrund der dramatischen Entwicklungen am deutschen Immobilienmarkt seit 2021 sah sich die Geschäftsleitung gezwungen, mit Geschäftspartnern für bestehende Forderungen Stundungsvereinbarungen zu treffen, die der Gröner Group GmbH ermöglichen sollten, bis zu einer Stabilisierung des Immobilienmarktes Zahlungsverpflichtungen sukzessive und aus Transaktionen und Verkäufen zu erfüllen“, so die Webseite-Erklärung.

Bis Ende Oktober 2024 sei es gelungen – trotz angeblich hartnäckig kreditschädigender Berichterstattungen über die Gröner Group GmbH und deren Geschäftsführer– die Geschäftspartner davon zu überzeugen, in die Gröner Group GmbH und deren Erfüllung aller Zahlungsverpflichtungen zu vertrauen, so die Firma. „Die gleichwohl andauernde negative und in Teilen grob falsche Berichterstattung sowohl etablierter wie auch eher boulevardesker Wirtschaftsmedien erschwerte nicht nur die Aufrechterhaltung des dringend benötigten Vertrauens, sie zerstörte dies auch nachhaltig." Die Gröner-Geschäftsleitung habe daher für die Gröner Group GmbH Insolvenzantrag beim Amtsgericht Leipzig gestellt.

Was Gröner selbst zur Insolvenz sagt

Gröner sagte, er sei bis September 2024 noch fest davon ausgegangen, „dass wir mit der Vernunft der Investoren und Gläubiger, aber auch mit dem Verantwortungsbewusstsein von Medien rechnen dürfen.“ Diese Einschätzung habe sich allerdings als falsch erwiesen, fügte er hinzu, "sodass ich in meiner Aussage ‚Insolvenz ist für mich keine Option‘ eines Besseren belehrt wurde."

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Vera von Lieres gehört seit September 2022 zum DWN-Team und schreibt als Redakteurin über die Themen Immobilien und Wirtschaft. Sie hat langjährige Erfahrung im Finanzjournalismus, unter anderem bei Reuters und führenden Finanzmedien in Südafrika. Außerdem war sie als Kommunikations- und Marketing-Spezialistin bei internationalen Firmen der Investment-Branche tätig.

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