Panorama

2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die Einschätzung von Unicef. Trotz der Herausforderungen gibt es auch Lichtblicke.
23.11.2024 17:31
Lesezeit: 2 min
2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
Zwei Kinder blicken in die Ferne: Wie sieht Kindheit im Jahr 2050 aus? (Foto: pixaby.com/Chuotanhls)

Bildung im Jahr 2050: Ein Hoffnungsschimmer für Kinder

Technologische Innovationen, der Klimawandel und demografische Veränderungen: Die Welt steht vor großen Umwälzungen, die auch die Bedingungen für das Aufwachsen von Kindern massiv verändern werden. Unicef hat nun untersucht, wie die Kindheit im Jahr 2050 für Heranwachsende aussehen könnte. Dabei gibt es sowohl Risiken als auch Perspektiven, die Anlass zur Hoffnung geben. Unicef prognostiziert in einem kürzlich veröffentlichten Bericht, dass die Kindersterblichkeit bis Mitte des Jahrhunderts aufgrund des medizinischen und technischen Fortschritts weiter sinken wird. Die Überlebensrate von Neugeborenen wird voraussichtlich bei 98 Prozent liegen, und von den Kindern, die das erste Lebensjahr überstehen, sollen 99,5 Prozent das fünfte Lebensjahr erreichen.

Die Zukunft der Bildung für Kinder sieht ebenfalls positiv aus: Unicef erwartet, dass bis 2050 etwa 96 Prozent der Kinder weltweit eine Grundschulbildung erhalten werden. Zum Beginn des Jahrhunderts lag diese Zahl noch bei 80 Prozent. Diese Schätzung basiert auf dem mittleren Szenario der Wissenschaftler, das davon ausgeht, dass sich die Entwicklungen in etwa so fortsetzen wie bisher.

Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Kindheit im Jahr 2050

Trotz der Fortschritte in den Bereichen Gesundheit und Bildung wird das Aufwachsen vieler Kinder durch die Auswirkungen des Klimawandels stark erschwert. Im Jahr 2050 könnten bis zu achtmal so viele Kinder wie 2000 extremen Hitzewellen ausgesetzt sein, und auch Flussüberschwemmungen und Waldbrände werden häufiger auftreten. Besonders gefährdet sind Kinder, die keinen Zugang zu klimaresilienter Infrastruktur, sauberem Wasser oder medizinischer Versorgung haben.

„Kinder erleben bereits jetzt unzählige Krisen, von extremer Hitze bis hin zu digitalen Gefahren. Die Entscheidungen von heute werden ihre Zukunft prägen“, betonte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell.

Armut und demografische Verschiebungen: Kindheit im Jahr 2050

Ein weiteres Risiko ist die Zunahme von Kindern, die in Armut leben. Laut Unicef werden im Jahr 2050 voraussichtlich 23 Prozent der Kinder in Ländern mit niedrigem Einkommen aufwachsen, gegenüber 11 Prozent heute. Dies hängt vor allem mit unterschiedlichen Geburtenraten zusammen: In Afrika südlich der Sahara und Südasien werden sich die größten Kinderpopulationen konzentrieren. Der Bericht zeigt, dass die Kindheit im Jahr 2050 vor allem in diesen Regionen stattfinden wird.

In Westeuropa und Ostasien wird der Anteil der Kinder voraussichtlich sinken, während er in Afrika bei rund 40 Prozent bleibt. Dies stellt die Gesellschaften vor die Herausforderung, einerseits die wachsenden Kinderpopulationen zu versorgen, andererseits aber auch den Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft gerecht zu werden. Insgesamt erwartet Unicef, dass in der Zukunft deutlich mehr Kinder in Städten leben werden – rund 60 Prozent im Vergleich zu 44 Prozent im Jahr 2000. Besonders hoch wird der städtische Anteil in Lateinamerika und der Karibik sein, während in Ost- und Südafrika weniger als die Hälfte der Kinder in urbanen Gebieten leben wird.

Technologische Chancen und digitale Ungleichheit

Technologische Fortschritte, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, bieten für die Entwicklung von Kindern große Chancen. Besonders für diejenigen, die Zugang zu diesen Technologien haben. Ein großes Risiko stellt jedoch die digitale Kluft dar: Derzeit haben nur 26 Prozent der Menschen in einkommensschwachen Ländern Zugang zum Internet, während die Zahl in wohlhabenderen Ländern bei 95 Prozent liegt. Digitale Kompetenz wird als entscheidend für die Berufsaussichten in einer zunehmend digitalisierten Welt betrachtet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VW-Aktie im Fokus: Was die Werksschließung bei Volkswagen für die Autoindustrie bedeutet
16.12.2025

Ein symbolträchtiger Standort der deutschen Autoindustrie schließt seine Tore und rückt die VW-Aktie erneut in den Fokus von Anlegern...

DWN
Politik
Politik Teure Mieten, hohe Steuern, weniger Kinder: Auswanderungen aus Deutschland weiterhin auf hohem Niveau
16.12.2025

Nach wie vor wandern sehr viele Menschen aus Deutschland aus, gleichzeitig bekommen Deutsche immer weniger Kinder: Eine fatale Entwicklung...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Spätere Rente für Akademiker spaltet die Deutschen
16.12.2025

Sollte das Renteneintrittsalter an die Zahl der Beitragsjahre gekoppelt sein? Die Bürger sind sich darin nicht einig. Deutsche mit Abitur...

DWN
Politik
Politik CDU-Vorsitz: Einstimmiges Votum aus NRW - Merz soll CDU-Chef bleiben
16.12.2025

Friedrich Merz erhält einstimmige Unterstützung aus NRW für eine weitere Amtszeit als CDU-Bundesvorsitzender. Der Vorschlag kommt von...

DWN
Politik
Politik Anschlag geplant? Terrorverdächtiger in Magdeburg reiste legal ein
16.12.2025

Mit Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem 21-jährigen Mann in...

DWN
Politik
Politik Sudan führt auch 2026 Krisenliste von Hilfsorganisation an
16.12.2025

Die Hilfsorganisation IRC erstellt jeden Dezember eine Liste von Krisenstaaten, die im Folgejahr zu beachten sind. Der Sudan steht im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeld: Barzahlen wird bei Behörden zur Ausnahme - Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
16.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Finanzielle Unabhängigkeit für Führungskräfte: So sichern Sie echte Entscheidungsfreiheit
16.12.2025

Die meisten Führungskräfte träumen davon, unabhängig Entscheidungen treffen und nach eigenen Überzeugungen handeln zu können. In der...