Panorama

Alarmierende Umfrage: Kriege und Klimakrise belasten Schüler in Deutschland

Eine neue Umfrage zeigt: Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind von Sorgen geplagt. Kriege, Klimakrise und Leistungsdruck belasten ihren Alltag und wirken sich negativ auf ihr Wohlbefinden aus. Besonders betroffen sind Jugendliche aus einkommensschwachen Haushalten und Mädchen im Teenageralter.
24.11.2024 15:05
Lesezeit: 2 min
Alarmierende Umfrage: Kriege und Klimakrise belasten Schüler in Deutschland
Die Sorgen der jungen Generation: Kriege, Klimakrise und Leistungsdruck belasten Schülerinnen und Schüler in Deutschland (Foto: iStock.com/seb_ra). Foto: seb_ra

Umfrage zeigt: Kriege, Leistungsdruck und Klimakrise machen Schülern Angst

Kriege, Klimakrise und hoher Leistungsdruck in der Schule – diese Themen bereiten vielen Schülerinnen und Schülern in Deutschland zunehmend Sorgen. Wie aus dem Deutschen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung, das in Stuttgart vorgestellt wurde, hervorgeht, äußerte sich mehr als ein Drittel der befragten Schülerinnen und Schüler (39 Prozent) häufig oder sehr häufig über die weltweiten Konflikte, etwa in der Ukraine, Syrien oder Israel und Gaza, besorgt.

An zweiter Stelle der Sorgen rangiert der Leistungsdruck in der Schule. Ein Viertel der Befragten gab an, sich in letzter Zeit häufig Gedanken darüber zu machen, in der Schule keine guten Leistungen zu erbringen. Besonders betroffen seien laut den Studienautoren Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren. Ebenfalls ein Viertel der Schülerinnen und Schüler äußerte sich oft oder sehr oft besorgt über die Zerstörung des Klimas und der Umwelt durch den Menschen.

Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler

Diese Sorgen wirken sich auf das allgemeine Wohlbefinden der Jugendlichen aus. Laut der Studie bewertete mehr als jeder vierte Befragte seine Lebensqualität als niedrig. Ein Fünftel der Befragten gab an, psychisch belastet zu sein – besonders in Haushalten mit niedrigem Einkommen betrifft dies sogar jeden dritten Befragten.

„Es muss uns alarmieren, wenn ein Viertel der Schülerinnen und Schüler die Schule als druckvoll erlebt, ihre eigene Lebensqualität als niedrig bewertet und von existenziellen Ängsten betroffen ist“, sagte Dagmar Wolf von der Robert Bosch Stiftung. Trotz der kontinuierlichen Verbesserung der Lebensqualität seit der Corona-Pandemie liegt diese immer noch unter dem Niveau vor der Pandemie und hat sich langsamer verbessert als in anderen Ländern.

Wolf betonte, dass mehr Forschung notwendig sei, um zu verstehen, wie sich der Druck und die Ängste in den Schulen auf Kinder und Jugendliche auswirkten. „Die meisten Schülerinnen und Schüler verbringen täglich rund acht Stunden in der Schule – das ist vergleichbar mit dem Arbeitsplatz von Erwachsenen, dessen Auswirkungen auf die Gesundheit regelmäßig untersucht werden. Für die Situation der jungen Menschen in unserer Gesellschaft existiert jedoch eine große Forschungslücke, die wir dringend schließen müssen.“

Seit 2019 lässt die Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Deutschen Schulbarometers regelmäßig repräsentative Befragungen zur aktuellen Lage der Schulen in Deutschland durchführen. Für die aktuelle Umfrage, die zwischen dem 26. April und 20. Mai 2024 durchgeführt wurde, wurden insgesamt 1.530 Schülerinnen und Schüler im Alter von acht bis 17 Jahren sowie je ein Elternteil durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragt.

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