Unternehmen

VW-Warnstreik: Rund 100.000 Beschäftigte legen Arbeit nieder

Die IG Metall hat ihre VW-Warnstreiks vorerst beendet. Insgesamt haben sich an den beiden Streiktagen nahezu 100.000 Beschäftigte an dem Arbeitskampf beteiligt, wie die Gewerkschaft IG Metall bekanntgab.
03.12.2024 11:54
Aktualisiert: 03.12.2024 11:54
Lesezeit: 1 min
VW-Warnstreik: Rund 100.000 Beschäftigte legen Arbeit nieder
Beschäftigte beteiligen sich im Werk in Zwickau am VW-Warnstreik (Foto: dpa). Foto: Hendrik Schmidt

Die Aktionen, die in jeder Schicht für zwei Stunden stattfanden, endeten am Morgen nach Abschluss der Nachtschicht. Seit Beginn der Frühschicht läuft der Betrieb in Wolfsburg sowie in den anderen Werken wieder planmäßig.

Insgesamt registrierte die Gewerkschaft an den neun betroffenen VW-Standorten 98.650 Teilnehmer. In Wolfsburg waren es 47.000, in Kassel-Baunatal 12.500 und jeweils 9.000 in Zwickau und Hannover. Die IG Metall hatte am Montag zu den Warnstreiks an neun der zehn deutschen Standorte von Volkswagen aufgerufen, um gegen Lohnkürzungen, drohende Werksschließungen und Stellenabbau zu protestieren.

Gewerkschaft: "Klares Signal gegen VW-Pläne"

"Die ersten Warnstreiks sind ein starkes und klares Signal der Belegschaft gegen die harten Sparpläne des VW-Vorstands", erklärte Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall. Fast 100.000 Mitarbeitende hätten eindrucksvoll gezeigt, dass sie für ihre Jobs, ihre Familien und ihre Perspektiven kämpfen. "Das war der Auftakt eines intensiven Protestwinters", betonte er.

Die Beteiligung lag laut IG Metall deutlich über der letzten großen Warnstreikwelle bei VW im Jahr 2018. Damals hatten mehr als 50.000 Beschäftigte in Wolfsburg, Hannover, Emden, Kassel-Baunatal, Braunschweig und Salzgitter an den Protesten teilgenommen.

VW-Streik: Entscheidung in der nächsten Tarifrunde

Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Unternehmens- und Arbeitnehmervertretern findet am Montag in Wolfsburg statt. Betriebsratschefin Daniela Cavallo erwartet eine klare Richtungsentscheidung: Entweder zeichne sich eine Einigung ab, oder die Lage spitze sich weiter zu.

Im aktuellen Tarifkonflikt geht es um die Arbeitsbedingungen der etwa 120.000 Beschäftigten der Volkswagen AG, die unter einen eigenen Haustarifvertrag fallen. Hinzu kommen mehr als 10.000 Mitarbeiter von VW Sachsen, deren Tarif 2021 an den Haustarif von Volkswagen angepasst wurde. Der Konzern fordert inmitten seiner wirtschaftlichen Schwierigkeiten eine Lohnkürzung von 10 Prozent sowie Maßnahmen wie Werksschließungen und Entlassungen. Die IG Metall hingegen setzt sich dafür ein, alle Standorte zu sichern und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

Mit dem VW-Warnstreik haben die Mitarbeitenden ein starkes Zeichen gesetzt und deutlich gemacht, dass sie bereit sind, für ihre Zukunft einzutreten. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Proteste den gewünschten Druck auf die Unternehmensleitung ausüben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Endet die Koalition 2026 vorzeitig? Schwarz-Rot steht vor einem Schicksalsjahr
29.12.2025

Fünf Landtagswahlen, umstrittene Reformen: Der Dauerwahlkampf kommendes Jahr hat das Potenzial, die Koalition und die Reformprojekte...

DWN
Politik
Politik Gewalttaten nehmen zu: Über 46.000 Fälle von Gewalt gegen Polizisten
29.12.2025

Angriffe, Widerstand, Körperverletzung: Die Zahl registrierter Gewalttaten gegen Polizisten ist auch 2024 weiter angestiegen. Schwarz-Rot...

DWN
Finanzen
Finanzen Kosten der Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen - Bürgergeld größter Block
29.12.2025

Die Ausgaben für Arbeitslosigkeit waren 2024 so hoch wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Warum die Kosten explodieren und was das für...

DWN
Politik
Politik Ökonom Fratzscher: Feiertagsdiskussion ist „Phantomdebatte“
29.12.2025

Wegfallende Feiertage: Aus Arbeitnehmersicht liegen einige Feiertage 2026 ungünstig. Linke und Grüne fordern Ersatz unter der Woche. Ein...

DWN
Politik
Politik BKA-Chef: Russland will unsere Demokratie schwächen
29.12.2025

Russische Sabotage und Spionage nehmen laut BKA-Präsident Münch zu. Er fordert: Deutschland braucht bessere Daten zu Drohnenüberflügen.

DWN
Finanzen
Finanzen Änderungen 2026: Rente, Mindestlohn, Familienleistungen – das ändert sich im neuen Jahr
29.12.2025

Im neuen Jahr 2026 gibt es einige neue Regelungen, die Verbraucher kennen sollten. In den Bereichen Steuern, Strompreise, Kfz-Versicherung...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkauf: Eigentumswohnungen werden erschwinglicher aber nicht für alle
29.12.2025

Eigentumswohnungen sind in Deutschland laut Kreditvermittler Interhyp wieder für mehr Menschen bezahlbar geworden. In fünf Metropolen ist...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswechsel: Ansturm auf Feuerwerk für Silvester
29.12.2025

Pyrotechnik für den Jahreswechsel darf seit Montag verkauft werden. Mancherorts gab es vor Läden lange Schlangen.