Wirtschaft

Abwanderung nach Italien: Autositzhersteller Recaro an Investor verkauft

Recaro, schwäbischer Produzent von Sitzen für Sportwagen mit langer Tradition, gibt die Fertigung in Deutschland auf. Sie wandert nach Italien ab. Was bedeutet das für die Beschäftigten?
05.12.2024 12:57
Aktualisiert: 05.12.2024 12:57
Lesezeit: 1 min

Der traditionsreiche Autositzhersteller Recaro mit Sitz in Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen) wird von einem italienischen Investor übernommen. Die Produktion wird in die Region Turin verlagert und die Fertigung vor Ort endgültig geschlossen, wie eine Sprecherin mitteilte.

Käufer der Recaro Automotive GmbH sei die Proma Group. Ein Autozulieferer mit einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. Er ist unter anderem auf die Produktion von Sitzstrukturen, Karosseriebaugruppen und Fahrwerksaufhängungen spezialisiert. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters bestätigte die Übernahme durch den Käufer. Der Vertrag sei bereits unterzeichnet worden.

Zuletzt waren in Kirchheim 215 Menschen beschäftigt, wie eine Sprecherin mitteilte. Nur ein geringer Teil der Arbeitsplätze soll erhalten werden. Die Proma Group werde den Betrieb mit mehreren Mitarbeitern aus den ursprünglichen Vertriebs- und Technikabteilungen von Recaro fortführen.

Der Geschäftsführer der IG Metall Esslingen, Alessandro Lieb, sagte, die Übernahme durch Proma habe zur Folge, dass noch etwa 20 Arbeitsplätze in der Region Stuttgart erhalten blieben. Die Produktion in Kirchheim werde abgewickelt, und daher verlören über 170 Menschen ihren Arbeitsplatz. Der Betriebsrat habe erreicht, dass es eine Transfergesellschaft für die betroffenen Beschäftigten gebe.

Die Recaro Automotive GmbH machte zuletzt knapp 50 Millionen Euro Umsatz. Das Unternehmen stellte seit Jahrzehnten Autositze für Sportwagen her und meldete vor wenigen Monaten Insolvenz an. Als Grund wurde der Wegfall eines Großauftrags genannt.

DWN
Politik
Politik Die EZB blockiert: Streit um EU-Pläne für eingefrorene russische Vermögenswerte
04.12.2025

Die EU ringt um einen Weg, die finanziellen Belastungen des Ukrainekriegs abzufedern, doch zentrale Institutionen setzen klare Grenzen. Wie...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Moskau: Trump-Gesandte führen Gespräche mit Putin
04.12.2025

Die Gespräche zwischen Washington und Moskau rücken die Suche nach einer realistischen Friedenslösung wieder in den Mittelpunkt der...

DWN
Politik
Politik EU Ermittlungen: Staatsanwaltschaft nimmt Büros von Kaja Kallas ins Visier
04.12.2025

Die Ermittlungen der Europäischen Staatsanwaltschaft rücken den Umgang mit sensiblen EU-Mitteln und institutionellen Abläufen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trade Republic Probleme: Kundenfrust wächst trotz neuer Produkte
04.12.2025

Trade Republic wirbt mit Innovationen, doch viele Kunden erleben etwas anderes. Die Beschwerden zu Ausfällen, Support und Handelbarkeit...

DWN
Politik
Politik G7? Nein danke, sagt Putin
04.12.2025

Russlands Präsident Wladimir Putin sorgt vor seinem Indien-Besuch für Aufsehen. Er kritisiert die G7 als "nicht groß" und verweist auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Club der Superreichen vorn dabei
04.12.2025

Fast 3.000 Menschen weltweit besitzen mehr als eine Milliarde Dollar – und Deutschland spielt eine führende Rolle. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis aktuell leichter: Kurspotenzial weiter hoch – jetzt Rücksetzer nutzen und Silber kaufen?
04.12.2025

Der Silberpreis hat am Mittwoch ein Rekordhoch erreicht. Doch der starke Anstieg des Silberpreises in den vergangenen Monaten stellt die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche-Aktie: 1.900 Stellen fallen weg
04.12.2025

Porsche verschärft seinen Sparkurs und fordert deutliche Zugeständnisse der Beschäftigten. 1.900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen,...