Panorama

Privater Gebrauchtwagenmarkt: Diese Vorteile bieten Privatkäufe für Käufer und Verkäufer

In einer aktuellen Analyse haben die Experten des Internetportals AutoScout24 den Privatmarkt für Gebrauchtwagen untersucht. Laut einer aktuellen Umfrage von AutoScout24 ziehen 60 Prozent der Deutschen den eigenständigen Verkauf ihres Autos über Online-Marktplätze in Betracht. Dies gilt insbesondere für jüngere Autobesitzer: 72 Prozent der 18- bis 29-Jährigen geben an, dass sie ihr Fahrzeug selbstständig auf Online-Marktplätzen verkaufen würden. Doch welche Vorteile bietet der Privatverkauf sowohl für Verkäufer als auch für Käufer?
23.12.2024 12:32
Lesezeit: 2 min

Private Gebrauchtwagenangebote sind für Käufer deutlich günstiger als Händlerfahrzeuge: Zwischen Januar und Oktober 2024 lag der Durchschnittspreis privat inserierter Gebrauchtwagen bei 15.488 Euro, während Händlerangebote mit 26.574 Euro deutlich teurer waren – im Schnitt fast 11.000 Euro.

"Privatangebote sind mit durchschnittlich 13 Jahren deutlich älter als die im Schnitt nur rund sechs Jahre alten Gebrauchtwagen aus dem Handel. Das Angebot im Handel wird maßgeblich durch jüngere Fahrzeuge – meist aus vorheriger Leasingnutzung – beeinflusst, wodurch das Durchschnittsalter niedriger und der Preis entsprechend höher ausfällt", erklärt Stefan Schneck, Deutschland-Vertriebschef bei AutoScout24.

Doch auch der Privatmarkt hat sich durch die allgemeine Preissteigerung gewandelt: Seit 2021 sind die Preise um rund 34 Prozent gestiegen. Verkäufer können daher aktuell ihr Fahrzeug zu höheren Preisen als noch vor wenigen Jahren veräußern.

Schnäppchenpotenzial auch bei jüngeren Gebrauchten vorhanden

Privatinserate bieten echtes Schnäppchenpotenzial – insbesondere für Käufer, die für gut gepflegte, ältere Fahrzeuge offen sind. Deutsche Modelle wie der VW Golf oder Audi A4 dominieren die Nachfrage: Ein VW Golf aus privater Hand kostet auf AutoScout24 im Schnitt nur 8.600 Euro, ist dabei 15 Jahre alt und hat einen durchschnittlichen Kilometerstand von 157.000 Kilometern. Doch auch bei jüngeren Gebrauchtwagen im beliebten Alter von 3 bis 5 Jahren können sich beim Kauf von Privat Preisvorteile ergeben. Beispielsweise liegen die Kosten in dieser Altersklasse für Modelle wie den Opel Astra oder VW Polo oft mehr als 1.000 Euro unter den Händlerpreisen. Das gilt allerdings nicht pauschal für alle betrachteten Modelle mit jüngerer Laufzeit: Beim VW Golf oder Audi A6 handelt es sich durchschnittlich nur um wenige Hundert Euro Preisdifferenz.

Vertriebschef Schneck ordnet ein: "Generell spielt bei einem höheren Händlerpreis natürlich auch eine Rolle, dass der Käufer beim Kauf im Handel von zusätzlichen Leistungen wie fachkundiger Beratung, Gewährleistung und häufig auch weiterführendem Service profitiert."

Privatverkauf: Hohe Nachfrage und schnelle Abwicklung

Privat inserierte Fahrzeuge erfreuen sich einer besonders hohen Nachfrage und verkaufen sich oft schneller als vergleichbare Händlerangebote. "So erhält beispielsweise ein 3 bis 5 Jahre alter VW Golf – das beliebteste Modell auf dem Gebrauchtwagenmarkt – im Schnitt dreimal mehr Anfragen, wenn er von privat angeboten wird. Bei einem VW Polo liegt die Nachfrage sogar viermal höher", weiß Schneck.

Die hohe Nachfrage erklärt sich wiederum durch den oftmals attraktiveren, niedrigeren Preis im Vergleich zu Händlerinseraten. "Aber auch für die Händler stellen Privatfahrzeuge eine attraktive Zukaufmöglichkeit für ihren Bestand dar, was die Nachfrage ebenfalls nach oben treibt", so Stefan Schneck. Besonders schnell verkaufen sich derzeit Premium-Modelle aus privater Hand, wie der Mercedes-Benz C 180 oder der BMW X1, ebenso wie das beliebte Familienfahrzeug VW Touran. Diese Modelle finden im Schnitt innerhalb von rund 70 Tagen einen neuen Besitzer.

Käufer, die ältere Gebrauchtwagen mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis suchen und auf Gewähr- oder Serviceleistungen verzichten können, finden im Privatmarkt attraktive Optionen. Wer dagegen Wert auf jüngere Modelle, eine professionelle Beratung und eine entsprechende Absicherung legt, wird im Händlermarkt eher fündig.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Gegengewicht zu China: Japan und USA stärken Allianz
28.10.2025

Die USA bleiben Japans Schutzmacht. Bei einem Gipfeltreffen in Tokio kündigen beide Länder eine weitere Vertiefung ihrer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Einkaufsmanagerindex Deutschland: Das Comeback der Wirtschaft hat eine gefährliche Schwachstelle
28.10.2025

Die deutsche Wirtschaft wächst so stark wie seit Jahren nicht mehr – doch der Aufschwung hat Schattenseiten. Während Dienstleistungen...

DWN
Finanzen
Finanzen Überbewertete KI-Aktien: Auf neue Sektoren setzen
28.10.2025

Rekorde an den Börsen, Gold fällt, und Investoren ziehen sich aus überbewerteten KI-Aktien zurück. Wall-Street-Veteranen sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen PayPal-Aktie hebt ab: Kooperation mit OpenAI und starke Quartalszahlen sorgen für Kursfeuerwerk
28.10.2025

Die PayPal-Aktie erlebt derzeit ein beeindruckendes Comeback. Nach Bekanntgabe einer Kooperation mit dem KI-Unternehmen OpenAI und der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tipico verkauft: Milliarden-Deal stärkt Sportwettenmarkt
28.10.2025

Tipico, einer der größten Sportwettenanbieter Deutschlands, wechselt für Milliarden den Besitzer. Der französische Konzern Banijay...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche sparen weniger: International aber weit vorn
28.10.2025

Knapp 270 Euro im Monat legen Privathaushalte in Deutschland im Schnitt zurück. Damit sinkt die Sparquote gegenüber dem vergangenen Jahr....

DWN
Finanzen
Finanzen Europas Rüstungsindustrie überholt die USA: Boom bei Verteidigungsausgaben lässt Rüstungsaktien steigen
28.10.2025

Europas Rüstungsindustrie wächst rasant, angetrieben von höheren Verteidigungsausgaben und neuen EU-Investitionsprogrammen. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen Wachstum statt Ausschüttung: Sind Dividenden überbewertet?
28.10.2025

Viele Anleger jagen Dividenden – Martynas Karčiauskas tut das Gegenteil. Er setzt auf Kapitalrendite, Geduld und globale Allokation. Mit...