Panorama

Digitalpakt 2.0: Bund und Länder verkünden Einigung

Ein Durchbruch in letzter Minute: Bund und Länder einigen sich auf die Fortsetzung des Digitalpakts 2.0. Milliarden fließen in IT-Ausstattung und Lehrerfortbildung, doch die Vereinbarung bleibt an Haushaltsentscheidungen geknüpft.
13.12.2024 18:14
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach langem Ringen haben Bund und Länder eine Einigung zur Fortsetzung des sogenannten Digitalpakts 2.0 erzielt. Demnach sollen Bund und Länder in den kommenden sechs Jahren jeweils 2,5 Milliarden Euro in die Ausstattung der Schulen mit Laptops und moderner IT-Technik investieren, erklärte Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitag bei einer Pressekonferenz mit Ländervertretern in Berlin.

"Wir müssen unsere Schulen auf eine Welt vorbereiten, die digital geprägt ist", sagte Özdemir. Das werde die Zukunft der Kinder im Land maßgeblich beeinflussen. Deshalb soll auch die Qualifizierung von Lehrkräften mit dem neuen Digitalpakt klar im Zentrum stehen.

"Durchbruch auf den letzten Metern"

Özdemir hob hervor, dass dies ein "Durchbruch auf den letzten Metern" sei - auch wenn die Zukunft der Einigung von Entscheidungen einer künftigen Bundesregierung abhänge, wie der Übergangsminister ebenfalls einräumte. Die nun getroffene Vereinbarung hat zunächst keine bindende Wirkung, da sie unter dem Vorbehalt künftiger Haushaltsbeschlüsse steht. Zugleich äußerte Özdemir seine Zuversicht: "Keine künftige Bundesregierung wird an der Einigung vorbeikommen."

Monatelang hatten Bund und Länder um eine Lösung gerungen. Unter der früheren FDP-Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger waren die Verhandlungen über den Digitalpakt 2.0 - ein Projekt aus dem Ampel-Koalitionsvertrag - ins Stocken geraten.

Mehrere Milliarden in den vergangenen Jahren investiert

Auch Stark-Watzingers Vorschlag sah vor, dass der Bund die Länder ab dem neuen Jahr bis 2030 mit insgesamt 2,5 Milliarden Euro unterstützt, wenn diese den gleichen Anteil in die Digitalisierung ihrer Einrichtungen investieren. Gegen diese 50:50-Aufteilung hatten die Länder jedoch großen Widerstand gezeigt.

Mit der jetzt erzielten Einigung können sie einen Großteil der Mittel, etwa zwei Milliarden Euro, durch die Anrechnung bereits geplanter Maßnahmen einbringen. Das reduziert die finanzielle Last der Länder erheblich.

Beim ersten Digitalpakt Schule, der im Mai dieses Jahres auslief, hatte sich der Bund seit 2019 mit 6,5 Milliarden Euro beteiligt und 90 Prozent der Ausgaben für die Digitalisierung in den Schulen - wie Laptops und digitale Tafeln - übernommen. Länder und Kommunen mussten lediglich zehn Prozent beisteuern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trump öffnet Chip-Schleusen für China: Sicherheit nur noch zweitrangig
13.08.2025

Trotz jahrelanger Warnungen vor Pekings Militärambitionen gibt Trump den Verkauf modernster US-Chips an China frei – und stellt Profit...

DWN
Politik
Politik Bedrohung durch Russland? Estland weist russischen Diplomaten aus
13.08.2025

Die Beziehungen zwischen Russland und Estland sind seit Jahren konfliktgeladen und angespannt. Nun weist das EU- und Nato-Land einen...

DWN
Finanzen
Finanzen Wegen EU-Sanktionen: China verhängt Sanktionen gegen zwei EU-Banken
13.08.2025

Im Konflikt um Russland-Sanktionen setzt Peking zwei europäische Geldhäuser auf seine Sanktionsliste. Es handelt sich um eine...

DWN
Politik
Politik 100 Tage schwarz-rote Koalition: SPD kritisiert Union
13.08.2025

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch fordert 100 Tage nach dem Start der schwarz-roten Koalition, Probleme in der Zusammenarbeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Perplexity AI will Chrome übernehmen: KI-Suchmaschine bietet Milliarden
13.08.2025

Ein KI-Start-up wagt den Angriff auf Google: Perplexity AI will mit seiner KI-Suchmaschine den Chrome-Browser für Milliarden übernehmen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse: Attraktive Benefits als Alternative zur Gehaltserhöhung
13.08.2025

Smartphone, Kita-Gebühr, Rad oder Deutschlandticket: Mit diesen zehn Gehaltsextras können Beschäftigte Steuern und Abgaben sparen. Wie...

DWN
Politik
Politik Ukraine vor strategischem Kipp-Punkt: Russlands Vorstoß könnte Verhandlungsmasse für Putin werden
13.08.2025

Während die Front im Donbass unter schwerem Druck steht, dringt Russland kurz vor dem Trump-Putin-Gipfel tief in ukrainisches Gebiet vor...