Technologie

Nvidia-Aktie stürzt nach Rekordhoch ab: GeForce RTX 5090 und KI-Schreibtischcomputer Project Digits sind Analysten nicht genug

Die Nvidia-Aktie hat am Dienstag eine Achterbahnfahrt hingelegt. Nach der Vorstellung seiner neuen GeForce-Grafikkarten und einem KI-Supercomputer auf der weltweit wichtigsten Technologiemesse, der CES in Las Vegas, legte die Nvidia-Aktie zu. Doch die Freude währte nur kurz: Parallel zum Handelsstart an der Wall Street rutschte das Papier des Chipkonzerns deutlich ins Minus. Stellt sich die Frage, welches Potential die Aktie noch hat – oder ob Anleger vorsichtig bleiben sollten.
07.01.2025 17:40
Aktualisiert: 01.01.2030 12:04
Lesezeit: 4 min

Nach Rekordhoch stürzt die Nvidia-Aktie ab

Künstliche Intelligenz gilt als die Zukunftstechnologie. Und für die braucht man nicht nur Strom, sondern aktuell noch Grafikkarten. Die wiederum stellt der US-Chipkonzern Nvidia her. Die Nvidia-Aktie profitiert vom Unternehmenskurs, der weiter voll auf Künstliche Intelligenz eingestellt ist und die Gaming Community dabei nicht aus den Augen verliert. Womöglich bringt Nvidia nun mit dem neuen Computer Project Digits die Revolution, die KI direkt auf die Schreibtische der Nutzer zaubert. Ob dieser Innovationskraft steigt die Nvidia-Aktie daher seit Jahren immer höher.

Folgerichtig legte die Nvidia-Aktie nach der Vorstellung seiner neuen GeForce-Grafikkarten und dem neuen KI-Supercomputer ein Rekordhoch hin. Am Dienstagnachmittag lautete das neue Nvidia-Rekordhoch 147,70 Euro. Doch dann ging es plötzlich abwärts für den Nvidia-Kurs - parallel zum Start an den US-Börsen rutschte das Papier des US-Konzerns ins Minus. Schuld daran war eine gewisse Enttäuschung, die sich offenbar bei einigen Analysten breit machte. Dennoch lobten viele die Ankündigungen von Nvidia als strategisch bedeutsam, da das Unternehmen dadurch seinen Wettbewerbsvorteil weiter ausbauen kann. Die Aktienexperten von Wedbush betonten, dass Nvidia mit seinen KI-Technologien, wie Robotik und autonomen Systemen, seine Führungsposition im Halbleitersektor weiter festigt.

Nvidia-Aktie: Bahnbrechende neue Technologie Projekt Digits für KI-Entwickler

Auf der Technikmesse CES in Las Vegas hat Nvidia eine Reihe bahnbrechender Technologien vorgestellt. Laut CEO Jensen Huang wird das Unternehmen eine entscheidende Rolle in der Zukunft der Künstlichen Intelligenz (KI) spielen. Die neuen Produkte und Visionen sorgten nicht nur bei Technikfans, sondern - wie bereits beschrieben - zunächst auch an der Börse für Aufsehen. Europäische Konkurrenz? Schwierig.

Ein Highlight der Messe war die Vorstellung von "Project Digits", einem Desktop-PC für KI-Entwickler. Das kompakte Gerät soll ab Mai ab 3.000 US-Dollar verfügbar sein und wird von einem bisher geheimen Chip mit der Bezeichnung GB10 angetrieben. Damit sollen Millionen von Entwicklern, Datenwissenschaftlern und Studenten aufwendige KI-Modelle direkt vor Ort erstellen können, ohne auf Cloud-Lösungen angewiesen zu sein.

Gaming trifft KI: Neue GeForce-Grafikkarten wie GeForce RTX 5090

Neben professionellen Anwendungen überraschte Nvidia die Gaming-Community mit der Ankündigung neuer GeForce 50-Grafikkarten. Das Flaggschiffmodell RTX 5090 ist ab sofort für 1.999 US-Dollar erhältlich. Günstigere Varianten wie die RTX 5070 folgen im Februar für 549 US-Dollar. Diese auf der Blackwell-Architektur basierenden Grafikchips nutzen KI, um Bildinhalte in Echtzeit noch realistischer darzustellen. Jensen Huang betonte: "GeForce hat KI massentauglich gemacht, und jetzt kehrt KI zu GeForce zurück."

KI revolutioniert die Mobilität

Auch im Bereich autonomer Fahrzeuge und Robotik setzt Nvidia neue Maßstäbe. Der Chip "Thor" verarbeitet die Daten aus verschiedenen Fahrzeug-Sensoren und soll autonome Fahrfunktionen weiter vorantreiben. Unternehmen wie Toyota und Uber arbeiten bereits mit Nvidia zusammen, um diese Technologien zu implementieren. Huang sieht in autonomen Fahrzeugen ein Potenzial für eine Billionen-Dollar-Industrie.

Zusätzlich stellte Nvidia die Software Cosmos vor, die virtuelle Trainingsdaten für KI-Modelle generiert. Diese Plattform ermöglicht es, Gefahrensituationen im Straßenverkehr realitätsnah zu simulieren, ohne reale Tests durchführen zu müssen. Cosmos wurde mit 20 Millionen Stunden Videoaufnahmen trainiert und trägt dazu bei, KI-Systeme noch präziser zu machen.

Innovationen treiben die Nvidia-Aktie

Die vorgestellten Technologien bestärken Nvidias Position als Marktführer im KI-Bereich. Neben den neuen Produkten führten auch externe Faktoren zu einem Kursschub: Microsoft kündigte an, 80 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner KI-Datenzentren zu investieren, wobei ein Großteil davon Nvidia zugutekommt.

Experten gehen davon aus, dass die Kombination aus technologischer Innovationskraft und starker Marktposition der Nvidia-Aktie weiteres Wachstumspotenzial bietet. Anleger zeigten sich begeistert, und das Interesse an Nvidias Produkten und Visionen bleibt ungebrochen.

Fazit: Kaufen oder nicht kaufen?

Mit "Project Digits", neuen GeForce-Grafikkarten und innovativen Lösungen für autonome Fahrzeuge hat Nvidia auf der CES beeindruckt. Die Nvidia Aktie profitiert von der positiven Stimmung und unterstreicht die zentrale Rolle des Unternehmens in der KI-Industrie. Jensen Huangs Vision, KI massentauglich zu machen, scheint in greifbare Nähe zu rücken. Heißt das, Anleger sollten jetzt die Nvidia-Aktie kaufen? Oder lieber in die Konkurrenz wie Broadcom investieren? Ist KI nur ein Hype, eine Blase? In jedem Falle ist das Feld mit Interesse zu verfolgen – und wer klug und umsichtig anlegt, kann hier sicherlich gute Chancen haben, Gewinne zu verzeichnen.

51 Analysten haben für die Nvidia-Aktie ein Kursziel für 2026 abgegeben. Das durchschnittliche Nvidia-Kursziel beträgt 173,18 US-Dollar. Das ist mehr als 15 Prozent höher als der aktuelle Nvidia-Rekordkurs. Das höchste Kursziel liegt bei 220,00 US-Dollar, das niedrigste bei 101,91 US-Dollar.

Nvidia: Was machen die eigentlich?

Die NVIDIA Corporation bietet Grafik-, Rechen- und Netzwerklösungen in den Vereinigten Staaten, Taiwan, China, Hongkong und international an. Das Grafiksegment bietet GeForce-Grafikprozessoren für Spiele und PCs, den GeForce NOW Game-Streaming-Service und die dazugehörige Infrastruktur sowie Lösungen für Spieleplattformen; Quadro/NVIDIA RTX-Grafikprozessoren für Workstation-Grafik in Unternehmen; virtuelle GPU- oder vGPU-Software für Cloud-basiertes visuelles und virtuelles Computing; Automobilplattformen für Infotainment-Systeme und Omniverse-Software für die Erstellung und den Betrieb von Metaverse- und 3D-Internetanwendungen. Das Segment Compute & Networking umfasst Rechenzentrumsplattformen und End-to-End-Netzwerkplattformen, einschließlich Quantum für InfiniBand und Spectrum für Ethernet; NVIDIA DRIVE Plattform für automatisiertes Fahren und Entwicklungsvereinbarungen für die Automobilindustrie; Jetson Robotik und andere eingebettete Plattformen; NVIDIA AI Enterprise und andere Software; und DGX Cloud Software und Dienstleistungen.

Die Produkte des Unternehmens werden in den Bereichen Gaming, professionelle Visualisierung, Rechenzentren und Automotive eingesetzt. Das Unternehmen verkauft seine Produkte an Erstausrüster, Originalgerätehersteller, Systemintegratoren und Distributoren, unabhängige Softwareanbieter, Cloud-Service-Provider, Consumer-Internet-Unternehmen, Hersteller von Add-in-Boards, Distributoren, Automobilhersteller und Tier-1-Automobilzulieferer sowie andere Teilnehmer des Ökosystems. Die NVIDIA Corporation wurde 1993 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Santa Clara, Kalifornien.

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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Maximilian Modler berichtet über spannende Entwicklungen aus den Bereichen Energie, Technologie - und über alles, was sonst noch für die deutsche Wirtschaft relevant ist. Er hat BWL, Soziologie und Germanistik in Freiburg, London und Göteborg studiert. Als freier Journalist war er u.a. für die Deutsche Welle, den RBB, die Stiftung Warentest, Spiegel Online und Verbraucherblick tätig.

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