Die Fahrt zur Tankstelle hat sich erneut verteuert. Vor allem der Dieselpreis hat zugelegt, wie der ADAC mitteilt. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete ein Liter 1,690 Euro. Das waren 2,7 Cent mehr als vor einer Woche. Im Vergleich zu vor fünf Wochen liegt der Anstieg sogar bei 10,4 Cent pro Liter, wie die jüngste ADAC-Auswertung der Spritpreise ergab.
Auch der Benzin-Kraftstoff E10 verteuerte sich auf Wochensicht um 1 Cent auf 1,741 Euro pro Liter. Vor fünf Wochen war er noch 8,6 Cent billiger. Als Hauptursache für den Anstieg macht der Automobilclub den anziehenden Ölpreis auf dem Weltmarkt fest. Zudem verteuert auch der zum Jahreswechsel angehobene CO2-Preis den Sprit um rund 3 Cent pro Liter.
ADAC: Rohöl-Preise und schwacher Euro verteuern Spritkosten
Geopolitische Krisen wirken sich auf den Handel aus, so weit bekannt. Verbraucher merken die aktuellen politischen Entwicklungen seit einigen Wochen unter anderem bei der Zapfsäule. Der Hintergrund: Die Rohöl-Preise sind am Mittwoch erneut leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete 80,20 US-Dollar. Das sind 28 Cent mehr als am Vortag.
Auch den schwachen Euro sieht der ADAC als eine der zentralen Ursachen der derzeit hohen Spritpreise in Deutschland. Aktuell liegt ein Euro bei rund 1,03 US-Dollar. Der Kauf von Rohöl im Euro-Raum wirkt sich so teurer für die Endverbraucher aus.
Spritpreise könnten wegen hoher Nachfrage nach Öl weiter steigen
Die Preise auf dem Weltmarkt für Rohöl spiegeln die Preise an der Zapfsäule wieder. So ist der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Februar um 35 Cent auf 77,85 Dollar gestiegen. Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet 2025 zudem einen Anstieg der globalen Rohöl-Nachfrage um durchschnittlich 1,05 Millionen Barrel pro Tag. Zuvor hatte die IEA noch ein etwas stärkeres Wachstum um täglich 1,08 Millionen Barrel erwartet.
Steigende Spritpreise: Neue US-Sanktionen gegen russische Energiewirtschaft verknappen Angebot
Allerdings gehen die Experten der IEA auch davon aus, dass der Überschuss an Rohöl in diesem Jahr geringer als bisher gedacht ausfallen dürfte. Der Verband begründete dies mit neuen Sanktionen der scheidenden US-Regierung gegen die russische Energiewirtschaft. Diese könnten die russischen Öllieferungen "erheblich stören", hieß es. Zudem könnten auch die Exporte aus dem wichtigen Förderland Iran eingeschränkt werden, wenn die neue US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump ihre Versprechen einer härteren Haltung umsetze, heißt es im Monatsbericht der IEA.
Generell haben sich die Anleger am Ölmarkt vor wichtigen Konjunkturdaten eher zurückgehalten. Am Nachmittag werden die US-Inflationsdaten für Dezember erwartet. Diese könnten Hinweise auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank liefern und werden an den Finanzmärkten stark beachtet.