Panorama

Flugverkehr: Ukraine-Krieg verursacht Millionen Tonnen CO2

Der Ukraine-Krieg zwingt Airlines zu längeren Flugrouten, was den Treibstoffverbrauch erhöht und die CO2-Emissionen steigen lässt. Die Rede ist von täglich mehr als Tausend Flügen. Eine Studie unterfüttert den Befund für das Jahr 2023 nun mit Zahlen.
12.02.2025 12:03
Aktualisiert: 12.02.2025 12:03
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Viele Flugrouten zwischen Europa und Asien führten früher über Russland und die Ukraine. Seit Beginn der russischen Invasion meiden Fluggesellschaften jedoch diese Gebiete und nutzen alternative Strecken. Das verlängert die Reisezeiten, erhöht den Kerosinverbrauch und trägt damit zu einem höheren Ausstoß klimaschädlicher Gase bei. Experten haben diesen Effekt berechnet und ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Communications Earth & Environment veröffentlicht.

„Es geht um etwa 1.100 betroffene Flüge pro Tag“, erklärte Co-Autor Nicolas Bellouin von der Universität Sorbonne in Paris. „Die Umwege trugen im Jahr 2023 mit 8,2 Millionen Tonnen CO2 zu den weltweiten Luftverkehrsemissionen bei.“ Dies entspreche einem Anstieg der globalen CO₂-Emissionen durch den Luftverkehr um etwa ein Prozent.

Flugverkehr im Ukraine-Krieg: Massive Umwege durch gesperrte Lufträume

Der größte Einfluss entstand laut Studie durch die vollständige Sperrung des russischen Luftraums für westliche Airlines. Zudem werden Flüge nicht mehr über die Ukraine geführt. Russische Fluggesellschaften wiederum dürfen den Luftraum der EU nicht nutzen, wodurch mehrere Verbindungen gestrichen wurden.

Ein Beispiel ist ein Lufthansa-Flug zwischen Tokio und Frankfurt am Main: Während die Reisezeit am 7. Januar 2022 noch rund zehneinhalb Stunden betrug, verlängerte sie sich am 13. April desselben Jahres um drei Stunden, da das Flugzeug eine nördlichere Route über die Arktis nehmen musste. Auch der Rückflug dauerte länger – statt knapp zehn nun fast zwölf Stunden, da die Route nicht mehr durch Russland, sondern südlich davon durch China führte.

Laut Studie stieg der Treibstoffverbrauch auf den betroffenen Strecken zwischen Europa und Asien um 14,8 Prozent. Flüge zwischen Nordamerika und Asien benötigten 9,8 Prozent mehr Kerosin. Routenänderungen durch Konflikte in Syrien, Libyen und Jemen hatten hingegen nur geringe Auswirkungen auf die globalen CO₂-Emissionen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kreditprogramme für den Mittelstand: Neue KfW-Digitalförderung für KMU, Kritik an „Made for Germany“
08.08.2025

Zwei neue KfW-Kreditprogramme unterstützen KMU seit Juli gezielt bei Digitalisierung und Innovation. Unterdessen sorgt die fehlende...

DWN
Finanzen
Finanzen Munich Re-Aktie fällt: Rückversicherer spürt Preisdruck trotz Rekordgewinn
08.08.2025

Die Munich Re-Aktie erlebt nach einem Rekordgewinn überraschend Gegenwind. Trotz starker Halbjahreszahlen dämpfen sinkende Preise und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verhandeln lernen: Mit Strategie zum Erfolg – jeder kann es mit den richtigen Methoden
08.08.2025

Erfolgreich verhandeln kann jeder – mit den richtigen Methoden. Erfahren Sie, wie Sie mit Strategie, Künstlicher Intelligenz und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bechtle-Aktie hebt ab: Starker Quartalsverlauf beflügelt Anleger
08.08.2025

Die Bechtle-Aktie überrascht Anleger im Börsenhandel am Freitag mit einem kräftigen Kurssprung. Nach Monaten der Flaute deutet vieles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo: Auftragsmangel hemmt deutsche Wirtschaft weiterhin
08.08.2025

Das Ifo-Institut meldet: Der Auftragsmangel bleibt eine Bremse für die deutsche Wirtschaft. Trotz vereinzelter Lichtblicke in einigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Ist der Krisenmodus vorbei? Neuer CEO Doustdar will Vertrauen zurückgewinnen
08.08.2025

Die Novo Nordisk-Aktie braucht neue Impulse, um Wachstum und Anlegervertrauen zurückzugewinnen. „Dass ich anders bin, ist die halbe...

DWN
Politik
Politik Stagnierendes Wirtschaftswachstum und gigantische Schulden: Wie realistisch ist die Finanzpolitik der Bundesregierung?
08.08.2025

Die Wirtschaft stagniert, der Arbeitsmarkt kollabiert. Doch die Bundesregierung gibt unermüdlich geliehenes Geld aus. Die...