Mercedes-Sparprogramm über fünf Milliarden schockt Betriebsrat
Aufregung in der Automobilbranche: Mercedes-Benz plant laut Medienberichten im Rahmen seines aufgesetzten Sparprogramms „Next Level Performance“ bis 2027 fünf Milliarden Euro dauerhaft einzusparen - mitunter bei der Belegschaft. Demnach soll der Konzern unter anderem Kürzungen bei Ergebnisbeteiligungen, Jubiläumszuwendungen und Tariferhöhungen planen. Zudem strebt der Vorstand mehr Flexibilität in der Produktion an und prüft verschiedene Outsourcing-Maßnahmen. Der Betriebsrat stemmt sich bisher dagegen und fordert langfristige Perspektiven für die Mitarbeiter. Änderungen an den Tarifverträgen lehnt er ab. Die Verhandlungen sollen noch andauern.
Die ersten geplante Maßnahmen sind durchgesickert, über die der Mercedes-Betriebsrat und die Konzernleitung miteinander verhandeln. So soll beim Mercedes-Sparprogramm laut dem Branchenblatt Auto Motor Sport die Erfolgsbeteiligung für die rund 90.000 Tarifbeschäftigten, die in den vergangenen Jahren teilweise über 7.000 Euro lag, gekürzt werden. Gekappt werden sollen auch Zuwendungen für langjährige Betriebszugehörigkeit.
Mercedes-Mitarbeiter und Betriebsrat wollen "Horrorliste" nicht akzeptieren
Ola Källenius, CEO von Mercedes-Benz, äußerte zudem laut WirtschaftsWoche den Wunsch, dass Mitarbeiter künftig mehr Freizeit anstelle von geldwerten Leistungen erhalten. Außerdem sollen zusätzliche Urlaubstage über Weihnachten und Silvester künftig vereinheitlicht werden. Ein möglicher Stellenabbau konnte aber zunächst abgewendet werden.
Die im Raum stehenden Sparmaßnahmen schlagen der Belegschaft indessen übel auf: „Diese ‚Horrorliste‘ werden wir definitiv nicht akzeptieren“, so die Reaktion des Betriebsrats, der sich mit aller Kraft gegen die Sparmaßnahmen wehren will. Sollte es bei den Verhandlungen nicht wie gewünscht verlaufen, kündigte der Betriebsrat mögliche Proteste an und betonte: „Wir lassen uns nicht spalten. Nur gemeinsam sind wir stark.“