Wirtschaft

Reisebranche im Aufschwung: Wo Deutsche 2025 ihren Urlaub planen

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten planen 75 Prozent der Deutschen in diesem Jahr einen Urlaub, was der Reisebranche neue Rekordzahlen beschert. Besonders im Ausland sind Ziele gefragt, aber auch im Inland legen die Touristen-Zahlen zu. Der Tourismusverband warnt trotz guter Entwicklung.
28.02.2025 11:59
Aktualisiert: 28.02.2025 11:59
Lesezeit: 2 min

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigen sich die Menschen in Deutschland reiselustig, was der Branche Rekordwerte beschert. Obwohl 26 Prozent der Befragten eine Verschlechterung ihrer finanziellen Lage befürchten, planen rund drei Viertel (75 Prozent) eine Urlaubsreise in diesem Jahr. Das sind mehr als im Vorjahr und sogar mehr als vor der Corona-Pandemie, wie aus der aktuellen Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) hervorgeht. Diese Entwicklung schafft positive Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Tourismusjahr 2025.

Auslandsreisen weiterhin beliebter als Inlandsreisen - Spanien und Schleswig-Holstein im Trend

Mit einem Marktanteil von 76 Prozent bleiben Urlaubsreisen ins Ausland die erste Wahl. Dennoch konnte das Inland leicht von 22 auf 24 Prozent Marktanteil zulegen. Bei den beliebtesten Reisezielen im Ausland führt weiterhin Spanien vor Italien, der Türkei, Griechenland und Österreich. Im Inland sicherte sich Schleswig-Holstein erstmals den Spitzenplatz unter den Bundesländern – vor Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Baden-Württemberg.

Reisebranche brummt: 2024 mehr Reisende als je zuvor

Laut der Analyse wurden im vergangenen Jahr mehr als 56 Millionen Reisende gezählt, die mindestens fünf Tage verreisten – ein Höchststand. Auch die Gesamtausgaben für den Urlaub erreichten mit über 90 Milliarden Euro einen neuen Rekord. Insgesamt stieg die Anzahl der Urlaubsreisen auf 68,2 Millionen und lag damit über den Vorjahreswerten, jedoch um rund 2,5 Millionen unter dem Niveau von 2019.

Trotzdem bleibt die Nachfrage in der Reisebranche hoch. Bei der bevorstehenden Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin, der größten Reisefachmesse weltweit, dürfte die Stimmung entsprechend positiv sein.

Tourismusverband warnt trotz guter Entwicklung

Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbands (DTV), mahnt jedoch zur Vorsicht: "Die Politik sieht diese Zahlen und denkt, dem Tourismus in Deutschland geht es hervorragend – da müssen wir gar nicht viel tun." Allerdings seien die Margen entscheidend. Die gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Energie hätten insbesondere in der Hotellerie und Gastronomie dazu geführt, dass die Gewinne nicht mehr das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreichen. "In vielen Betrieben der Reisebranche bleibt nicht mehr so viel übrig wie früher", betont Meyer.

Der ehemalige Tourismusminister von Mecklenburg-Vorpommern blickt optimistisch auf 2025, doch das Konsumverhalten deutscher Urlauber sei schwer einzuschätzen. Während der Pandemie blieb die Nachfrage nach Urlaub in Deutschland hoch. "Das verzerrt das Bild etwas, da sich der Trend nun wieder Richtung Mittelmeer bewegt", so Meyer. Um Deutschland als Reiseziel attraktiver zu machen, seien kulturelle Highlights wie Konzerte oder Museen essenziell.

Die FUR-Analyse basiert auf mehreren jährlich durchgeführten Befragungen – sowohl persönlich als auch online – mit insgesamt über 12.000 Teilnehmern. Die aktuelle Erhebung fand im Januar und Februar 2025 mit 7.013 repräsentativen Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mining mit Ihrem Telefon: Die neue App IOTA Miner für passives Einkommen ist offiziell gestartet und unterstützt BTC/XRP/SOL/ETH

IOTA Miner, ein führender Innovator von Blockchain-Finanzlösungen, bringt eine neue Generation mobiler Cloud-Mining-Anwendungen auf den...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russlands Blacklist: McDonald’s darf zurück, Pfizer wird verbannt
27.07.2025

Russland zieht die Daumenschrauben an: Der Kreml teilt westliche Konzerne in „Freunde“ und „Feinde“. Während McDonald’s eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Wem gehört der DAX? Deutsche Unternehmen in ausländischer Hand
27.07.2025

Von außen betrachtet erscheint die deutsche Wirtschaft stark, stabil und fest verankert in der eigenen Industriegeschichte. Doch ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wenn Kontrolle Vertrauen frisst: Warum CEOs scheitern – die größten Fehler
27.07.2025

Wer führt hier eigentlich wen? Wenn sich Vorstand und CEO nicht mehr vertrauen, ist der Absturz vorprogrammiert. Wie Aufsichtsräte und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bezahldienst Wero: Über eine Million Sparkassen-Kunden nutzen Bezahlverfahren
27.07.2025

Immer mehr Unternehmen interessieren sich für den Bezahldienst Wero – ein System, das Zahlungen schneller, einfacher und günstiger...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Intel-Aus in Magdeburg: Gerade noch rechtzeitig oder ein Scheitern für Deutschland?
27.07.2025

Intel wollte Magdeburg zum Zentrum der Chipfertigung machen. Milliardeninvestitionen, tausende Jobs – alles schien fix. Doch nun ist das...

DWN
Panorama
Panorama Bundesbank: Zunahme von Falschgeld festgestellt – worauf Sie achten sollten
27.07.2025

Gefälschte Banknoten tauchen in Deutschland immer häufiger auf – vor allem in alltäglichen Situationen. Die aktuelle Entwicklung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Luxus mit Kalkül: Wie LVMH ein globales Markenmonopol formt
26.07.2025

70 Luxusmarken, Milliardenprofite und absolute Markenmacht: LVMH dominiert die Branche wie ein Imperium – und setzt auf Kontrolle statt...

DWN
Immobilien
Immobilien Möblierte Wohnungen: Rechte, Fallstricke und Pflichten
26.07.2025

Möblierte Wohnungen boomen – besonders in deutschen Großstädten. Doch was bedeutet das für Mietende? Zwischen Flexibilität, höheren...