Bei den Kommunalwahlen in der Türkei hat die religiös-konservative Partei AKP von Regierungschef Recep Tayyip Erdogan ersten Auszählungen zufolge ihre Machtposition ausgebaut.
Das türkische Fernsehen berichtete am Sonntagabend, nach Auszählung von knapp einem Fünftel der Stimmen liege die AKP zwischen 44 und 48 Prozent. 2009 hatte sie 38,8 Prozent erhalten.
Das politische Klima im Umfeld der Kommunalwahl in der Türkei ist sehr aufgeheizt. Gegen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und Mitglieder seiner Regierung wurden Korruptionsvorwürfe laut. Im Internet wurden Telefonmitschnitte veröffentlicht, die diese Vorwürfe untermauern sollen. Erdogan sprach von manipulierten Aufnahmen und einer Verschwörung gegen ihn und seine Partei.
International handelte er sich harsche Kritik ein, weil er den Zugang zu Internetdiensten wie Twitter und YouTube sperren ließ (hier). Die Kommunalwahl galt auch als ein Test für Erdogan und die AKP.
Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Änhängern verschiedener Kandidaten der Kommunalwahl sind am Sonntag sechs Menschen getötet worden. Vier starben nach Angaben aus Sicherheitskreisen bei einer Schießerei zwischen zwei Familien in Yuvacik in der osttürkischen Provinz Sanliurfa. In der Provinz Hatay seien zwei Menschen bei einem Schusswechsel zwischen Verwandten zweier Kandidaten in dem Dorf Golbasi ums Leben gekommen.