Der Plan von Stephen Miran sieht eine umfassende Umstrukturierung des US-Finanzsystems vor, bei der insbesondere der US-Dollar eine zentrale Rolle spielt. Doch Experten sind sich uneins: Kann dieser Plan das Wirtschaftssystem destabilisieren oder stellt er nur einen weiteren Versuch dar, die USA wirtschaftlich zu stärken?
Der Masterplan für die USA
Miran, der als einer der führenden Wirtschaftsstrategen der Trump-Administration gilt, hat auf 41 Seiten seine Vision einer finanziellen Neuausrichtung der USA dargelegt. Der Kern des Plans ist die sogenannte Umstrukturierung der US-Staatsverschuldung. Dabei sollen die Laufzeiten der Staatsanleihen auf bis zu 100 Jahre ausgedehnt und die Zinsen nahezu auf Null gesenkt werden. Diese „Jahrhundertanleihen“ sollen vor allem von internationalen Investoren gekauft werden – eine Maßnahme, die den US-Dollar stabilisieren könnte.
Darüber hinaus schlägt Miran vor, den Dollar strategisch zu schwächen, um die Wettbewerbsfähigkeit der USA zu fördern. Ein weiterer Punkt seiner Analyse ist die Idee einer Steuer auf US-Staatsanleihen, die dazu führen soll, dass die Nachfrage nach US-Dollar sinkt und der Wechselkurs der Währung abwertet. Doch diese Vorschläge stoßen auf Widerstand.
Kritik an Mirans Plan: Risiken für die Weltwirtschaft
Wirtschaftsexperten wie Jens Søndergaard, Chefökonom der Capital Group, sehen Mirans Vorschläge kritisch. Søndergaard betont, dass der Plan die globalen Märkte destabilisieren könnte. Eine drastische Abwertung des Dollars würde nicht nur die amerikanische Wirtschaft belasten, sondern auch internationale Investoren, darunter große dänische Unternehmen und Pensionsfonds, stark treffen, die in US-Staatsanleihen investiert haben. „Ein solcher Schritt könnte die Stabilität der Finanzmärkte ernsthaft gefährden“, warnt Søndergaard.
Ein weiteres umstrittenes Konzept in Mirans Plan ist das sogenannte „Mar-a-Lago-Abkommen“, benannt nach Trumps Residenz in Florida. Dies würde möglicherweise eine internationale Vereinbarung zur Schwächung des Dollars vorsehen, ähnlich dem Plaza-Abkommen von 1985, bei dem mehrere Länder gemeinsam den Dollar abwerteten. Doch auch diese Idee ist nicht ohne Risiko, da eine koordinierte Abwertung weitreichende Auswirkungen auf den globalen Handel und die internationalen Finanzströme haben könnte.
Ein Plan mit weitreichenden Konsequenzen
Die langfristigen Auswirkungen eines solchen Plans wären enorm. Eine Schwächung des US-Dollars könnte zu einer Neuausrichtung der globalen Finanzmärkte führen. Doch es bleibt fraglich, ob Trump tatsächlich den Mut hat, solch drastische Maßnahmen umzusetzen. Trotz aller Kritik bleibt das Thema hochaktuell – vor allem in internationalen Finanzkreisen, die zunehmend über die Möglichkeit eines „Mar-a-Lago-Abkommens“ diskutieren.
Fazit: Ein riskantes Spiel
Stephen Mirans Plan stellt einen gewagten Versuch dar, das finanzielle Gleichgewicht der Weltwirtschaft zu beeinflussen. Während einige Experten in seinen Ideen eine langfristige Lösung für die US-Wirtschaft sehen, warnen andere vor den unvorhersehbaren Risiken eines solchen Schrittes. Die internationalen Märkte werden weiterhin gespannt verfolgen, ob und wie Trump die Ideen aus seinem Plan in die Realität umsetzen kann – und ob der Ex-Präsident tatsächlich eine Finanzbombe zünden wird, die das globale System erschüttert.