Die Europäische Kommission hat im Februar 2023 eine Ergänzung zur bestehenden Euro-6-Norm verabschiedet, die als Euro 6e-bis bekannt ist und seit dem 1. Januar 2024 in Kraft ist. Diese Änderungen bringen strengere Messmethoden mit sich, die vor allem für Plug-in-Hybride gravierende Auswirkungen haben werden. Die neuen Testmethoden zeigen, dass die CO2-Emissionen von PHEVs in der Praxis deutlich höher liegen werden, als bisher angenommen. Ein Beispiel dafür ist der BMW X1 xDrive25e, dessen Emissionen von derzeit 45 Gramm CO2 pro Kilometer auf 96 Gramm steigen werden, sobald das Fahrzeug gemäß den neuen Vorschriften bis Ende 2025 neu homologiert wird.
Neue EU-Vorschriften für Plug-in-Hybride: Europäische Hersteller unter Druck
Die neuen Vorschriften zwingen die Hersteller dazu, ihre Fahrzeuge nach den verschärften Standards zu homologieren. Bis zum 31. Dezember 2025 müssen alle Plug-in-Hybride, die vor dem 1. Januar 2025 auf den Markt kamen, nach der neuen Messmethode zertifiziert werden. Ab 2027, wenn die strengeren Euro-6e-bis-FCM-Standards in Kraft treten, werden die CO2-Emissionen von PHEVs noch weiter steigen. Im Fall des BMW X1 xDrive25e werden die Emissionen bis dahin voraussichtlich auf 122 Gramm pro Kilometer ansteigen.
Für die Hersteller, die bereits große Anstrengungen unternommen haben, die Emissionen ihrer Fahrzeugflotten zu senken, ist dies ein Rückschlag. Die Kombination aus Benzinmotor und Elektromotor hat es den Herstellern bisher ermöglicht, durch die vergleichsweise niedrigen offiziellen Emissionswerte ihre Flottenemissionen zu reduzieren. In einigen Fällen war dies sogar ein entscheidender Faktor, um die von der EU gesetzten CO2-Grenzen zu erfüllen und hohe Strafzahlungen zu vermeiden.
Strengere Messmethoden – höhere Emissionen
Die neuen Messmethoden, die mit der Euro 6e-bis-Norm eingeführt wurden, sehen eine deutlich längere Teststrecke vor. Statt 800 Kilometern müssen die Fahrzeuge nun über eine Distanz von 2.200 Kilometern getestet werden. Ab 2027 wird die Teststrecke auf 4.260 Kilometer verlängert. Diese Änderungen führen zu einer realistischeren Einschätzung der tatsächlichen Emissionen von Plug-in-Hybriden, die in vielen Fällen höher ausfallen werden, als es die bisherigen Messmethoden gezeigt haben.
Auswirkungen auf Unternehmen und Steuervorteile
Für Unternehmen, die auf Plug-in-Hybride setzen, um ihre CO2-Bilanz zu verbessern und von steuerlichen Vorteilen zu profitieren, bedeutet dies zusätzliche Herausforderungen. Alphabet, ein Unternehmen im Besitz von BMW, hat bereits darauf hingewiesen, dass die neuen Vorschriften zu einer Verringerung der steuerlichen Vorteile für Plug-in-Hybride führen könnten. Unternehmen müssen künftig mit höheren CO2-Emissionen rechnen, was in einigen Ländern auch dazu führen könnte, dass sie nicht mehr für Subventionen für umweltfreundliche Fahrzeuge in Frage kommen.
In Slowenien, wo es keine Subventionen für Plug-in-Hybride gibt, ist diese Sorge weniger akut. Dennoch stellt sich die Frage, wie Unternehmen auf die geänderten Vorschriften reagieren werden, vor allem in Bezug auf ihre Flottenstrategie und die Erreichung von Klimazielen.
Druck auf die Automobilindustrie wächst
Die neuen EU-Vorgaben für die CO2-Emissionen von Plug-in-Hybriden werden die Automobilindustrie erheblich belasten. Sowohl Hersteller als auch Verbraucher müssen sich auf deutlich höhere Emissionswerte einstellen. Während einige Unternehmen bereits auf die neuen Normen reagieren, bleibt die Frage, wie sich die höheren Emissionen langfristig auf die Marktakzeptanz und den Absatz von Plug-in-Hybriden auswirken werden. Es ist zu erwarten, dass Hersteller, die auf diese Technologie setzen, ihre Strategien anpassen müssen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.