Unternehmen

Ethernet-Technologie: Infineon kauft Netzwerk-Geschäft für 2,5 Milliarden

Die Investition soll vor allem das Auto-Geschäft des Halbleiterkonzerns stärken. Infineon geht von starkem Wachstum aus – auch mithilfe der eigenen starken Beziehungen zur Autoindustrie. Und Infineon-Chef Hanebeck schwärmt von humanoiden Robotern.
10.04.2025 10:30
Lesezeit: 1 min

Infineon kauft für 2,5 Milliarden Euro einen Geschäftsbereich des US-Konzerns Marvell Technology.

Infineon kauft Netzwerk-Geschäft für 2,5 Milliarden

Konkret geht es um Automotive-Ethernet, also Technik zur schnellen Datenübertragung mit Kabeln im Auto, wie das Unternehmen mitteilte. Infineon will damit sein Geschäft als Auto-Zulieferer stärken. Im Bereich Mikrocontroller sind die Neubiberger dort bereits jetzt weltweiter Marktführer. Und Konzernchef Jochen Hanebeck sieht Anwendungsmöglichkeiten jenseits des Autos.

Die Ethernet-Technologie ergänze das eigene Portfolio, betonte der Vorstandsvorsitzende. Ethernet spielt laut Infineon eine wichtige Rolle im softwaredefinierten Fahrzeug. Entscheidend dafür ist, dass es hohe Datenmengen mit sehr geringen Verzögerungen übertragen kann. Der jetzt zur Übernahme anstehenden Geschäftsbereichs von Marvell hat dort eine starke Marktposition. Laut Infineon gehören mehr als 50 Autohersteller zu den Kunden, darunter acht der zehn größten.

Hohes Wachstum erwartet

Aktuell sind die Umsatzzahlen noch eher klein – im laufenden Jahr werden 225 bis 250 Millionen Dollar erwartet. Infineon geht aber von starkem Wachstum aus – auch mit Hilfe der eigenen starken Beziehungen zur Autoindustrie. Zudem lobte Finanzchef Sven Schneider die hohen Margen im Bereich.

Und die Geschäftsfelder enden nicht beim Auto: Hanebeck sieht auch humanoide – also von der Gestalt her menschenähnliche – Roboter als möglichen Einsatzort für die Ethernet-Technik. Diese Physische KI sei eine große Wachstumschance in den kommenden Jahren. Infineon sei dort mit seinem bisherigen Portfolio von Sensoren über Motorsteuerung bis zu Mikrocontrollern bereits sehr gut aufgestellt, und auch hier sei das Ethernet-Geschäft eine perfekte Ergänzung.

Wie üblich unterliegt die Übernahme behördlichen Genehmigungen, das Infineon-Management zeigte sich aber zuversichtlich. Finanziert werden soll die Übernahme komplett in bar – Infineon wird dafür neben dem Einsatz vorhandener Mittel zusätzliche Schulden aufnehmen müssen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Venezuela-Manöver: Maduro reagiert auf US-Flugzeugträger in der Karibik
12.11.2025

Während die USA ihren größten Flugzeugträger in die Karibik schicken, reagiert Venezuela mit einem massiven Militärmanöver....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grüner Wasserstoff aus Dänemark: Export nach Deutschland eröffnet Chancen für die grüne Transformation
12.11.2025

Dänemark produziert grünen Wasserstoff im Überfluss, doch der heimische Markt bleibt hinter den Erwartungen zurück. Kann das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft "Wirtschaftsweise": Auch 2026 kein spürbarer Aufschwung
12.11.2025

Die deutsche Wirtschaft kommt auch 2026 kaum voran. Der Sachverständigenrat warnt vor fehlendem Aufschwung, kritisiert den Einsatz des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kontrolle von Krankschreibungen: Wie Unternehmen Fehlzeiten effektiv prüfen
12.11.2025

Die Kontrolle von Krankschreibungen wird für Unternehmen zunehmend wichtiger, um Fehlzeiten und Missbrauch effektiv zu managen. Doch wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktie: Milliardenschwere Glyphosat-Klagen belasten Konzern
12.11.2025

Die Bayer-Aktie steht erneut unter Druck: US-Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat und PCB zwingen den Konzern zu hohen Rückstellungen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose 2026: Rohstoffexperten sehen weiteren Kursanstieg
12.11.2025

Laut aktuellen Prognosen dürften 2026 sowohl Edelmetalle als auch Industriemetalle weiter ihren Wert steigern. Analysten und Händler...

DWN
Politik
Politik COP30 in Brasilien: So sollen Milliarden die grüne Transformation und das Klima sichern
12.11.2025

Auf dem Klimagipfel COP30 in Belém stehen nicht nur ökologische Ziele im Mittelpunkt, sondern vor allem die Finanzierung der globalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation: Keine Entlastung für Verbraucher in Sicht
12.11.2025

Die Inflation in Deutschland verliert an Tempo – doch im Alltag spüren viele davon wenig. Zwar sind Energie und manche Lebensmittel...