Politik

Koalitionsprojekte 2025 bis 2028: Wann ist was zu erwarten?

Die schwarz-rote Koalition hat ehrgeizige Pläne für die kommenden Jahre. In ihrem Koalitionsvertrag wurden zahlreiche Projekte festgelegt, von der Reform der Pendlerpauschale über die Legalisierung von Cannabis bis hin zur Schaffung neuer Pflegereformmodelle. Doch wie realistisch sind diese Vorhaben und können sie pünktlich umgesetzt werden? Ein Blick auf die wichtigsten Termine und Vorhaben.
10.04.2025 18:32
Lesezeit: 2 min
Koalitionsprojekte 2025 bis 2028: Wann ist was zu erwarten?
Markus Söder (l-r), Ministerpräsident von Bayern und CSU-Vorsitzender, Friedrich Merz, Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender, und Lars Klingbeil, SPD-Fraktions- und Bundesvorsitzender, geben eine Pressekonferenz der Parteivorsitzenden von Union und SPD zur Vorstellung des Koalitionsvertrages im Paul-Löbe-Haus. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Was plant Schwarz-Rot wann?

Pendlerpauschale, Mehrwertsteuer in Restaurants, diverse Kommissionen: Die künftigen Regierungspartner haben für mehrere Projekte Fristen und Termine festgelegt – können sie auch eingehalten werden?

In ihrem Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD viel vorgenommen. Manche Formulierungen bleiben vage. Für andere Vorhaben existieren jedoch konkrete Termine. Eine Auswahl aus dem schwarz-roten Kalender:

2025:

  • Noch in diesem Jahr soll die regional gestartete elektronische Patientenakte schrittweise eingeführt werden – von einer bundesweiten Testphase bis hin zur verpflichtenden Nutzung, inklusive Sanktionen für Praxen, die nicht mitziehen.

  • Noch in diesem Jahr soll eine Kommission Vorschläge für eine erneute Reform des Wahlrechts für den Bundestag erarbeiten.

  • Noch in diesem Jahr soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe unter Einbindung der kommunalen Spitzenverbände Empfehlungen für eine umfassende Pflegereform entwickeln.

  • Für die Energiewende soll ein Monitoring beauftragt werden, das bis zur Sommerpause den künftigen Strombedarf sowie den Fortschritt beim Ausbau der Stromnetze und erneuerbarer Energien erfasst.

  • Bis zum Sommer sollen Anpassungen an der bereits gesetzlich gestarteten Krankenhausreform beschlossen werden. Ziel ist ein Umbau des Versorgungsnetzes.

  • Im Herbst soll eine "ergebnisoffene Evaluierung" der seit dem 1. April 2024 geltenden Legalisierung von Cannabis für Erwachsene erfolgen.

  • Bis Jahresende sollen im Rahmen eines "Sofortprogramms für den Bürokratierückbau" erste Pflichten insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen entfallen.

  • Bis Jahresende soll eine Gesetzgebung zur Modernisierung der Schuldenbremse abgeschlossen sein, die langfristig zusätzliche Investitionen in die Stärkung des Landes erlaubt. Eine Kommission soll entsprechende Vorschläge liefern.

  • Im vierten Quartal 2025 soll eine Kommission Vorschläge für eine Reform des Sozialstaats vorlegen.

2026:

  • Zum 1. Januar soll die Pendlerpauschale dauerhaft auf 38 Cent ab dem ersten Kilometer steigen.

  • Zum 1. Januar soll eine "Frühstart-Rente" eingeführt werden: Jedes Kind zwischen sechs und achtzehn Jahren, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, erhält monatlich zehn Euro in ein Altersvorsorgedepot eingezahlt.

  • Zum 1. Januar soll die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie dauerhaft von 19 Prozent auf sieben Prozent sinken.

  • Bis Mitte 2026 soll das Wissenschaftszeitvertragsgesetz überarbeitet werden, das die Bedingungen für befristete Arbeitsverträge von Forschungspersonal regelt.

  • Spätestens bis zum 31. Juli soll das Selbstbestimmungsgesetz der Ampel-Koalition überprüft werden, das Änderungen von Geschlechtseinträgen auf dem Amt erleichtert.

  • Zum Wintersemester 2026/27 soll die Wohnkostenpauschale für Studierende mit BAföG auf 440 Euro pro Monat steigen.

  • Im Jahr 2026 soll ein Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde erreicht werden.

  • Bis 2026 soll das Waffenrecht umfassend weiterentwickelt werden.

2027:

  • Ab dem 1. Januar soll für Geschäfte mit mehr als 100.000 Euro Jahresumsatz eine Pflicht zur Nutzung von Registrierkassen gelten.

  • Bis zum Frühjahr soll eine Kommission die gesundheitspolitischen Vorhaben des Koalitionsvertrags bewerten und Empfehlungen zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung aussprechen.

  • Im UN-Sicherheitsrat will Deutschland 2027/28 für einen nichtständigen Sitz kandidieren.

2028: Entlastung für Unternehmen

  • Ab dem 1. Januar 2028 soll die Körperschaftsteuer für Unternehmen in fünf Schritten um jeweils einen Prozentpunkt gesenkt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der XRP-ETF-Markt steht vor einem bedeutenden Wandel: Bereitet er den Weg für ein herausragendes Jahr 2026?

Der Kryptowährungsmarkt steht erneut vor einem potenziellen Wendepunkt. Während Bitcoin und Ethereum im Fokus institutioneller Anleger...

DWN
Panorama
Panorama DHL-Betrugsmasche: Wie Kriminelle die Vorweihnachtszeit und das Paketchaos ausnutzen
17.12.2025

In der Vorweihnachtszeit nutzen Kriminelle das Paketchaos aus, um sich mit der sogenannten DHL-Betrugsmasche zu bereichern. Gefälschte...

DWN
Finanzen
Finanzen KNDS-IPO: Börsengang des deutsch-französischen Panzerherstellers rückt wohl näher
17.12.2025

Der KNDS-IPO nimmt konkrete Formen an: Doppelnotierung, Milliardenbewertung und klare Abgrenzung zu Rheinmetall prägen die Debatte....

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis nähert sich Rekord, Silberpreis mit Allzeithoch: Was die Edelmetallpreise treibt – und was das für Anleger heißt
17.12.2025

Der Goldpreis zieht am Mittwoch an und rückt wieder an sein Rekordniveau heran, während der Silberpreis bereits neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs aktuell: Konsolidierung und Notenbanken im Fokus
17.12.2025

Der DAX-Kurs startet freundlich in den Börsenhandel am Mittwoch, doch echte Dynamik bleibt aus. Während wichtige Marken halten, sorgt...

DWN
Finanzen
Finanzen VW-Aktie: Volkswagen startet Batteriefabrik in Salzgitter
17.12.2025

Volkswagen startet in Salzgitter die eigene Zellproduktion – ein strategischer Schritt mit Signalwirkung für Europa und direkt relevant...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wertvollstes deutsches Start-up: Trade Republic-Bewertung bei 12,5 Milliarden Euro – Frust im Kundenservice
17.12.2025

Trade Republic wächst rasant, zieht neue Spitzeninvestoren an und erreicht einen Milliarden-Unternehmenswert. Gleichzeitig mehren sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Karamalz-Übernahme: Veltins setzt auf Malz-Potenzial und greift Krombacher an
17.12.2025

Die Karamalz-Übernahme durch Veltins wirbelt den Markt für Malzgetränke durcheinander: Produktion, Vertrieb und Konkurrenz verschieben...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IEA sieht Kohle-Nachfrage 2025 auf Rekordkurs
17.12.2025

Die Kohle-Nachfrage steuert laut Internationaler Energieagentur (IEA) auf einen neuen Rekord zu – doch regional verlaufen die Trends...