Politik

Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden. Ihre Botschaft: Wer pflegt, braucht Vertrauen, Verantwortung und faire Bedingungen.
12.05.2025 14:56
Aktualisiert: 12.05.2025 15:14
Lesezeit: 2 min
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Ein neues Signal aus dem Gesundheitsministerium

Zum Tag der Pflegenden hat Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) deutlich gemacht: Pflegekräfte in Deutschland sollen künftig mehr Verantwortung übernehmen dürfen – und dabei unter besseren Arbeitsbedingungen arbeiten. „Pflege kann mehr, als sie bislang darf“, erklärte die Ministerin. Angesichts des demografischen Wandels fordert sie eine deutliche Stärkung der pflegerischen Kompetenzen, um eine wachsende Zahl älterer Menschen professionell betreuen zu können.

Welche Kompetenzen sollen Pflegekräfte in Zukunft erhalten?

Warken spricht sich dafür aus, Pflegefachpersonen mehr Entscheidungsspielraum bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten zu geben. Ziel ist, dass examinierte Pflegekräfte häufiger eigenständig – also ohne direkte ärztliche Anordnung – handeln dürfen. Diese Forderung war bereits Teil eines Gesetzesentwurfs ihres Vorgängers Karl Lauterbach (SPD) und steht auch im aktuellen Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD.

Warum ist diese Reform so dringend nötig?

Die Arbeitsbelastung im Gesundheitswesen steigt, während der Pflegeberuf für viele unattraktiv bleibt. Laut dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen ist die Kompetenz der Pflegekräfte ein bislang ungenutztes Potenzial. Mehr Verantwortung würde nicht nur Pflegebedürftigen helfen, sondern auch Ärztinnen und Ärzte entlasten – und gleichzeitig das Berufsbild der Pflege stärken.

Wer pflegt zu Hause – und wie kann die Politik helfen?

Besonders betonte Warken den Einsatz der über vier Millionen pflegenden Angehörigen in Deutschland. Sie seien „das Rückgrat des Pflegesystems“. Doch gerade sie fühlen sich von der Politik oft allein gelassen. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte eine sofortige Erhöhung des Pflegegeldes um durchschnittlich 300 Euro pro Monat, um die häusliche Pflege spürbar zu entlasten.

Welche Forderungen stellen Wohlfahrtsverbände und Organisationen?

Das Deutsche Rote Kreuz und die Diakonie rufen zu einer umfassenden Pflegereform auf. Diese müsse nicht nur die Rolle von Pflegekräften stärken, sondern auch pflegende Angehörige besser unterstützen. Eine verlässliche, bezahlbare Pflegeversicherung und effektivere Leistungen für Pflegebedürftige seien laut Diakonie dringend notwendig. Eine entsprechende Petition wurde nun der Politik überreicht.

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