Ein passives Dividendenimperium
Warren Buffett, der legendäre Investor und Chef von Berkshire Hathaway, wird 2025 über 1,3 Milliarden US-Dollar allein durch Dividenden zweier Unternehmen einnehmen. Und das, obwohl Berkshire Hathaway selbst niemals Dividenden zahlt – ein Prinzip, das auf Buffetts Überzeugung beruht, Kapital intern effizienter zu investieren. Dennoch schätzt das Orakel von Omaha offenbar stabile Dividendenzahler – besonders in strategisch wichtigen Branchen.
Chevron: Ölgeld trotz Klimawandel
Buffetts Engagement im fossilen Energiesektor bleibt bemerkenswert konstant – trotz politischer und gesellschaftlicher Gegenwinde. Über 118 Millionen Chevron-Aktien gehören zu Berkshires Portfolio und machen etwa sechs Prozent des Gesamtvolumens aus. Die Dividendenrendite liegt bei rund fünf Prozent, was 2025 voraussichtlich 811 Millionen US-Dollar an passiven Einkünften einbringen wird.
Chevron zahlt seit 38 Jahren steigende Dividenden und hat diese 2025 erneut um fünf Prozent erhöht. Für Buffett offenbar ein überzeugender Beleg für Beständigkeit – auch in Zeiten der Energiewende.
Kraft Heinz: Problemfall mit fettem Cashflow
Anders sieht es bei Kraft Heinz aus – einer der wenigen Investments, die Buffett öffentlich als schwierig bezeichnet hat. Nach der Fusion von Heinz und Kraft 2015 stürzte der Aktienkurs ab, und die Dividenden wurden 2019 stark gekürzt. Seitdem stagnieren sie – bieten aber weiterhin über sechs Prozent Rendite.
Trotz aller Rückschläge hält Buffett an den 325 Millionen Aktien fest. Dieses Jahr bringt ihm das über 521 Millionen US-Dollar an Dividenden – ein stiller Ertrag aus einer vermeintlich gescheiterten Investition.
Defensive Haltung und Rekordreserven
In den ersten Monaten 2025 hielt sich Berkshire Hathaway mit Neuengagements auffallend zurück. Die liquiden Mittel des Konglomerats stiegen auf den Rekordwert von 350 Milliarden US-Dollar. Statt zu kaufen, verkaufte Buffett mehrere Positionen – darunter Citigroup, One Financial Group und große Teile der langjährigen Beteiligung an der Bank of America.
Die US-Börsenaufsicht SEC bestätigte zudem, dass Berkshire eine größere neue Beteiligung geheim halten durfte – offenbar plant Buffett im Hintergrund einen weiteren Großcoup.
Ein strategisches Vorbild für Anleger
Buffetts Verhalten ist auch für deutsche Investoren ein Weckruf. In Zeiten überhitzter Märkte, geopolitischer Unsicherheit und unklarer Zinslandschaften zeigt sein Fokus auf substanzstarke Dividendenwerte einen Weg, Vermögen defensiv aufzubauen. Der Rückzug aus Banktiteln und das parallele Festhalten an soliden Cashflows sollte hiesige Anleger und Fondsmanager zum Nachdenken bringen – gerade in Hinblick auf die hohe Abhängigkeit vieler deutscher Portfolios von zyklischen Industriewerten.
Zudem weist Buffetts Milliardenliquidität darauf hin, dass große Chancen erst noch kommen – und Geduld ein strategischer Vorteil ist. Eine Tugend, die deutschen Investoren selten leichtfällt.
Fazit: Buffett bleibt Buffett – und sendet klare Signale
Warren Buffett demonstriert einmal mehr, dass langfristige Stabilität und strategische Zurückhaltung mächtige Werkzeuge sind. Seine Milliardengewinne aus Dividenden sind kein Zufall, sondern Ausdruck eines kompromisslosen Anlageverständnisses. Während andere auf den nächsten Hype aufspringen, bleibt er gelassen – mit Bargeld, Geduld und einem Plan. Anleger weltweit sollten genau hinschauen.