Immobilien

Volksbanken rechnen mit steigenden Immobilienpreisen

Die Immobilienpreise in Deutschland steigen wieder – und das trotz sinkendem Neubau und angespannter Lage auf dem Wohnungsmarkt. Eine aktuelle Analyse der Volksbanken zeigt, wohin sich der Trend bewegt. Doch wie lange bleibt Wohneigentum noch leistbar? Eine Entwicklung mit Konfliktpotenzial.
27.06.2025 08:57
Lesezeit: 1 min
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Volksbanken rechnen mit steigenden Immobilienpreisen
Neu gebaute Mehrfamilienhäuser stehen in einem Neubaugebiet Kronsrode. Die Volksbanken erwarten steigende Immobilienpreise (Foto: dpa). Foto: Julian Stratenschulte

Steigende Immobilienpreise bei Wohnimmobilien erwartet

Häuser und Wohnungen in Deutschland werden laut Einschätzung der Volks- und Raiffeisenbanken teurer. Der Bankenverband BVR prognostiziert im laufenden Jahr einen Anstieg der Preise für selbstgenutzte Wohnimmobilien um 3,2 Prozent und erwartet weitere 3,1 Prozent im Jahr 2026.

Der Wohnungsmarkt bleibt laut dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken angespannt: "Wohneigentum bleibt für viele Haushalte schwer erreichbar." BVR-Chefvolkswirt Andreas Bley erklärt: "Die Zahl neu geschaffener Wohnungen geht zurück, während die Baukosten steigen. Insbesondere Familien fällt der Weg ins Eigenheim dadurch immer schwerer."

Hohe Einkommen nötig für Immobilienkauf

In zahlreichen Regionen Deutschlands hätten sich die Immobilienpreise laut Studie zunehmend von der finanziellen Realität vieler Menschen entfernt. So stiegen in den sieben größten Städten – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt/Main, Stuttgart und Düsseldorf – die Preise für Wohneigentum von 2007 bis 2024 um über ein Drittel stärker als die verfügbaren Einkommen. Bundesweit lagen die Immobilienpreise im gleichen Zeitraum um 16 Prozent über der Einkommensentwicklung.

Andere Studien zeigen, dass in Deutschland durchschnittlich 6,4 Jahresnettoeinkommen für den Immobilienkauf benötigt werden. In München, dem teuersten Markt, sind es 14,7 Jahresnettoeinkommen, während der Immobilienerwerb im thüringischen Landkreis Hildburghausen mit 1,8 am erschwinglichsten sei. Nach einem langen Immobilienboom waren die Preise für Häuser und Wohnungen zeitweise gesunken. Doch seit Sommer des Vorjahres zeigen sich wieder deutlich steigende Immobilienpreise. Gleichzeitig bricht der Neubau ein und die Mieten in vielen Städten steigen spürbar.

Neue politische Impulse für mehr Wohnraum

"Um die Wohnungskrise zu entschärfen, muss der Neubau wieder angekurbelt werden", fordert der BVR. Der sogenannte "Bau-Turbo" der Bundesregierung sei ein Schritt in die richtige Richtung. Durch schnellere Genehmigungsverfahren und Verzicht auf Bebauungspläne soll der stagnierende Wohnungsbau in Deutschland beschleunigt werden. Neue Sonderregelungen im Baugesetzbuch sollen eine zügigere Planung, Genehmigung und Umsetzung ermöglichen.

Kritisch bewertet der BVR die Verlängerung der Mietpreisbremse bis Ende 2029: "Sie mag den Mietwohnungsmarkt kurzfristig entlasten, dürfte sich aber längerfristig investitionshemmend auswirken und den Wohnraum somit eher verknappen."

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