Goldpreis aktuell: Auf dem Weg zur nächsten Rekordmarke
Der Goldpreis setzt seinen Aufwärtstrend fort. Am Montagmorgen wurde eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) zu 3.370 US-Dollar gehandelt – rund 20 Dollar mehr als noch am Freitagabend. Der Goldkurs notierte damit wieder näher am Allzeithoch von 3.500 US-Dollar, das im April erreicht wurde. Auch der aktiv gehandelte Future auf Gold (August) legte bis 8.30 Uhr MESZ um 16,30 Dollar auf 3.374,60 US-Dollar zu.
Ein wichtiger Impuls für die aktuelle Goldpreis-Entwicklung ist die sich zuspitzende Handelspolitik der USA. Marktteilnehmer fürchten eine Eskalation des Zollstreits zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union. US-Präsident Donald Trump hat bereits angekündigt, ab dem 1. August höhere Zölle auf EU-Waren zu erheben. Während US-Handelsminister Howard Lutnick betonte, dass der 1. August eine feste Frist sei, bereitet sich die EU auf ein mögliches Scheitern eines Handelsabkommens vor. Diese Unsicherheit treibt Anleger in sichere Häfen – und damit in Gold. Das Edelmetall profitiert traditionell in Zeiten geopolitischer Spannungen oder wirtschaftlicher Unsicherheiten. Hinzu kommt die Erwartung einer lockereren Geldpolitik der US-Notenbank.
Fed und EZB im Fokus der Märkte
Ein weiterer Treiber für die Goldpreis-Entwicklung ist die bevorstehende Sitzung der US-Notenbank Fed am 30. Juli. Marktteilnehmer spekulieren, ob es zu einer Zinssenkung kommt. Fed-Gouverneur Christopher Waller hat sich bereits für eine solche Maßnahme ausgesprochen, ebenso wie Direktorin Michelle Bowman. Zwar wird aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 94 Prozent erwartet, dass die Zinsen zunächst unverändert bleiben, dennoch könnten dovishe Signale den Goldpreis weiter beflügeln.
Am Dienstag wird Fed-Chef Jerome Powell eine mit Spannung erwartete Rede halten. Diese könnte weitere Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Fed geben. US-Präsident Trump hatte Powell in der Vergangenheit mehrfach mit Entlassung gedroht, was die Nervosität am Markt zusätzlich steigert. Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag dürfte hingegen keine Überraschungen bieten. Analysten erwarten ein Beibehalten des aktuellen Zinsniveaus.
Charttechnische Einschätzung: Konsolidierung vor dem Ausbruch
Auch wenn der Aufwärtstrend intakt ist, so verharrt der Goldpreis seit Monaten in einer auffälligen Seitwärtsbewegung. Seit Ende 2024 kommt das gelbe Edelmetall nicht entscheidend vom Fleck. Aktuell bewegt sich der Goldkurs im Bereich zwischen 3.150 US-Dollar und 3.450 US-Dollar. Doch diese Ruhe könnte bald ein Ende finden. Charttechniker und Marktbeobachter rätseln: Handelt es sich bei dieser Phase um eine bullische Seitwärtskonsolidierung oder doch um ein Trendabschlussmuster?
Fakt ist: Der langfristige Aufwärtstrend beim Goldpreis ist weiterhin intakt. Trotz der aktuellen Konsolidierung zeigt sich eine Abfolge höherer Hochs und Tiefs. Zwar wurde kurzfristig eine Aufwärtstrendlinie gebrochen, jedoch ohne bärische Konsequenzen. Schnell etablierte sich eine neue Aufwärtstendenz. Diese bringt den Goldpreis zunehmend in Richtung des Widerstands bei 3.370 US-Dollar. Ein Ausbruch über diese Marke könnte den Goldpreis zügig zur oberen Widerstandslinie führen – möglicherweise sogar darüber hinaus. In diesem Fall könnte sich das im April erreichte Jahreshoch bei knapp 3.500 US-Dollar erneut als Ziel etablieren. Sollte hingegen die derzeitige Aufwärtstendenz scheitern und dynamisch unterbrochen werden, droht ein Bruch des Musters – und eine umfassende Korrektur des Goldkurses.
Politische Impulse und geldpolitische Spannung
Nicht nur die charttechnische Lage sorgt für Spannung. Auch geopolitische und geldpolitische Entwicklungen beeinflussen die Goldpreis-Entwicklung. Zu Wochenbeginn konnte der Goldpreis leicht zulegen – ausgelöst durch eine Schwächephase des US-Dollars. Der am aktivsten gehandelte Future (August-Kontrakt) stieg am Montagmorgen um 16,30 auf 3.374,60 US-Dollar pro Feinunze.
Die Märkte beobachten derzeit mit großer Aufmerksamkeit die anstehenden geldpolitischen Entscheidungen. Im Fokus steht die Sitzung der US-Notenbank Fed am 30. Juli. Die Wahrscheinlichkeit für eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinsniveaus liegt laut Analysten bei 94 Prozent – dennoch sorgt eine Aussage von Fed-Gouverneur Christopher Waller für Aufsehen: Er sprach sich kürzlich für eine Zinssenkung aus. Zusätzlich rückt die für Dienstag angekündigte Rede von Fed-Chef Jerome Powell ins Zentrum des Interesses. Aussagen Powells könnten eine direkte Wirkung auf den Goldpreis haben, insbesondere in einem angespannten politischen Umfeld. Auch international bleibt es unruhig: Die Unsicherheit rund um neue US-Zölle wirkt stützend auf den Goldpreis. US-Handelsminister Howard Lutnick verwies auf den 1. August als Frist für die Einführung neuer Zollregelungen. Eine Verschärfung der Handelsspannungen könnte die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen weiter ankurbeln.
Konsolidierung mit Potenzial – Wie geht es weiter?
Trotz der aktuellen Ruhe ist beim Goldpreis alles im grünen Bereich. Seit dem Jahreswechsel 2023/24, als der Goldkurs noch knapp über 2.000 US-Dollar notierte, hat sich der Preis beeindruckend entwickelt. Im April dieses Jahres erreichte er fast die Marke von 3.500 US-Dollar. Eine anschließende Konsolidierung war somit erwartbar – auch deren Länge überrascht vor diesem Hintergrund nicht. Charttechnisch ist das Muster weiterhin vielversprechend. Mehrere erfolglose Ausbruchsversuche nach oben zeigen: Der Goldpreis testet kontinuierlich seine Obergrenzen. Gleichzeitig wurden Rücksetzer wiederholt zum Einstieg genutzt. Dies spricht für eine ausgeglichene Marktsituation – ein typisches Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch.
Aktuell wird der Goldpreis noch durch hohe Anleiherenditen (10-jährige US-Staatsanleihen notieren über 4,4 Prozent) sowie durch eine mögliche Trendwende beim US-Dollar in Schach gehalten. Der US-Dollar-Index drehte zuletzt wieder leicht nach oben – ob temporär oder dauerhaft, bleibt offen.
Wie sollten Anleger auf die Goldpreis-Entwicklung reagieren?
Anleger sollten die aktuelle Situation genau beobachten. Wer auf fallende Kurse spekuliert, geht einen riskanten Weg. Ein Short-Trade gegen den bestehenden Aufwärtstrend ist grundsätzlich spekulativ, könnte aber bei einem dynamischen Bruch der Aufwärtstrendlinien größere Gewinne ermöglichen. Denn charttechnisch ist der Goldpreis überkauft – eine Korrektur wäre nicht überraschend. Auf der anderen Seite birgt ein Long-Trade ebenfalls Risiken. Er bietet zunächst nur Potenzial bis zur nächsten Widerstandslinie. Doch aufgrund der weiter intakten Aufwärtsbewegung bleibt diese Strategie grundsätzlich im Einklang mit dem übergeordneten Trend.
Ein sinnvoller Ansatz für konservative Anleger wäre daher ein abwartendes Verhalten – zumindest bis zur nächsten geldpolitischen Entscheidung der Fed. Diese könnte als Katalysator wirken, um den Goldpreis aus seiner Lethargie zu befreien. Sollte es zu einem Ausbruch kommen, wäre auch ein Anstieg bis zur Marke von 4.000 US-Dollar denkbar. Für langfristig orientierte Investoren bietet die aktuelle Konsolidierungsphase attraktive Einstiegschancen. Besonders Aktien großer Goldproduzenten wie Newmont, Barrick Mining, Agnico Eagle Mines, Kinross Gold oder Pan American Silver sollten auf dem Radar stehen.
Geduld gefragt – aber Potenzial vorhanden
Der Goldpreis zeigt sich derzeit zurückhaltend, doch die Ausgangslage ist spannend wie lange nicht mehr. Zwischen politischen Spannungen, geldpolitischer Unsicherheit und charttechnischer Reifephase kristallisiert sich ein mögliches Ende der Konsolidierung heraus. Anleger sollten jetzt aufmerksam bleiben. Denn sobald sich der Goldkurs entscheidet, könnte die Bewegung kräftig ausfallen – in beide Richtungen.