Reaktor bis 2030 geplant – Industrie soll Vorschläge liefern
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa plant den Bau eines Atomreaktors auf dem Mond. Wie die US-Nachrichtenseite Politico unter Berufung auf interne Dokumente berichtet, sollen binnen 60 Tagen konkrete Vorschläge aus der Industrie eingeholt werden. Ziel ist ein 100-Kilowatt-Reaktor, der bis 2030 betriebsbereit sein soll. Offiziell vorgestellt werden könnten die Pläne schon in den kommenden Tagen von Nasa-Chef Sean Duffy.
Geopolitisches Wettrennen mit China
Im Hintergrund steht ein strategischer Wettlauf im All – insbesondere mit China. Die Volksrepublik bereitet zur selben Zeit ihre erste bemannte Mondmission vor. Laut dem internen Nasa-Papier könnte die erste Nation mit einem funktionierenden Reaktor auf dem Mond eine sogenannte „Ausschlusszone“ definieren – ein Schritt, der geopolitische Vorteile bringen und die USA erheblich benachteiligen könnte.
Energieversorgung als Schlüsseltechnologie
Die Idee eines Atomreaktors im All ist nicht neu. Schon Russland hatte vor Jahren entsprechende Pläne geäußert. Auch die Nasa selbst forscht seit Längerem an Lösungen für eine dauerhafte Energieversorgung jenseits der Erde. Ein Reaktor auf dem Mond wäre entscheidend, um unabhängig von Sonnenlicht Energie zu erzeugen – etwa während der rund zweiwöchigen Mondnacht, in der Solarkraft nicht verfügbar ist.
Rückkehr zum Mond: USA unter Zeitdruck
Mit dem ehrgeizigen „Artemis“-Programm wollen die USA nach über einem halben Jahrhundert erstmals wieder Menschen auf den Mond bringen – geplant ist eine Landung im Jahr 2027. Doch der Zeitplan ist ins Wanken geraten, mehrfach wurden Startdaten verschoben. Auch bleibt offen, ob US-Präsident Donald Trump an dem Projekt festhalten wird, sollte es zu Verzögerungen oder Budgetfragen kommen.