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IPO fällt aus: Stada-Übernahme statt Stada-Börsengang

Die geplante Börsennotierung von Stada wurde überraschend gestoppt – stattdessen haben sich hinter den Kulissen Investoren positioniert und planen die Stada-Übernahme Was bedeutet dieser Schritt für das Unternehmen, die Pharma-Branche und mögliche Anleger?
01.09.2025 09:20
Aktualisiert: 01.09.2025 09:20
Lesezeit: 1 min
IPO fällt aus: Stada-Übernahme statt Stada-Börsengang
Peter Goldschmidt, Vorstandschef des Pharmakonzerns Stada. Aus dem Börsengang wird eine Übernahme (Foto: dpa). Foto: -

Stada-Übernahme statt Börsengang

Noch vor wenigen Tagen plante Stada einen der größten Börsengänge in diesem Jahr. Doch nun hat sich ein neuer Eigentümer für das Unternehmen gefunden.

Der Arzneimittelhersteller Stada wird nicht an die Börse gehen. Kurz nach Bekanntgabe der Pläne zur Notierung haben die bisherigen Anteilseigner einen Käufer für die Mehrheit des Konzerns vorgestellt. Neuer Mehrheitsinvestor ist laut Mitteilung vom Montag die Londoner Beteiligungsgesellschaft CapVest Partners. Die bisherigen Eigner Bain Capital und Cinven behalten einen kleineren Anteil, wie sie selbst erklärten. Noch in der letzten Woche hatte Stada-Chef Peter Goldschmidt einen Stada-Börsengang für den Herbst in Aussicht gestellt. Frühere Pläne waren wegen starker Marktschwankungen im Frühjahr verschoben worden.

Unternehmenswert bei zehn Milliarden Euro - Investoren seit 2017 dabei

Über den Kaufpreis gaben die Beteiligten keine Details bekannt. Beim Stada-IPO war ein Wert von etwa zehn Milliarden Euro kalkuliert worden. Stada mit Sitz in Bad Vilbel in Hessen produziert unter anderem das Erkältungsmittel Grippostad und den Hustensaft Silomat. Der Abschluss der Stada-Übernahme hängt von regulatorischen Freigaben ab und soll im ersten Halbjahr 2026 erfolgen.

Bain Capital und Cinven hatten den Arzneihersteller mit weltweit zuletzt rund 11.600 Mitarbeitern 2017 für 5,3 Milliarden Euro übernommen und damals von der Börse genommen. Im ersten Halbjahr 2025 konnte Stada dank wachsender Spezialmedikamente zulegen. Bei rezeptfreien Präparaten, die unter einer schwachen Erkältungssaison litten, sowie Generika gelang dagegen kaum Wachstum. Insgesamt stieg der Umsatz währungsbereinigt um sechs Prozent auf gut 2,1 Milliarden Euro, während das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um fünf Prozent auf 481 Millionen Euro zunahm.

Stada-Übernahme und Schuldenlast

Stada hat in den vergangenen Jahren durch Zukäufe expandiert, dabei jedoch Schulden von rund 5,7 Milliarden Euro aufgebaut. Um die Chancen für eine Stada-Übernahme zu verbessern, wurde das Russlandgeschäft abgespalten, da es als Hürde für die Verkaufspläne galt. Damit rückte die Stada-IPO-Idee erneut in den Hintergrund, ehe die jetzige Übernahme fest vereinbart wurde.

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