Politik

Kriegsministerium statt Verteidigungsministerium: Trumps Plan für das Pentagon

Donald Trump will das Pentagon umbenennen, es soll künftig "Kriegsministerium" heißen. Mit dieser Umbenennung sendet er ein Signal an Gegner wie Verbündete. Doch welche Konsequenzen bringt dieser Schritt für Sicherheit, Diplomatie und das Image der USA wirklich mit sich?
05.09.2025 10:31
Aktualisiert: 05.09.2025 10:31
Lesezeit: 2 min
Kriegsministerium statt Verteidigungsministerium: Trumps Plan für das Pentagon
Heißt es bald Kriegsministerium? Das Pentagon, Hauptsitz des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums (Foto: dpa). Foto: Liu Jie

Trump will Kriegsministerium: Pentagon soll umbenannt werden

US-Präsident Donald Trump will das Verteidigungsministerium in "Kriegsministerium" umbenennen. Der Republikaner plant, am Freitag eine entsprechende Verfügung zu unterzeichnen, wie der dpa aus dem Weißen Haus nach übereinstimmenden Medienmeldungen bestätigt wurde.

Die Maßnahme war schon länger im Gespräch – Trump spielte mehrfach öffentlich mit dem Gedanken. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte diese Woche beim Sender "Fox News", man wolle einen "Krieger-Ethos" zurückbringen und dadurch abschrecken. Dies geschehe nicht, weil man Auseinandersetzungen suche. Vielmehr wolle man die Heimat sicherer gestalten.

Umbenennung Verteidigungsministerium: Historische Wurzeln des Kriegsministeriums

Die Bezeichnung "Kriegsministerium" ist keineswegs neu. Laut "New York Times" war dieser Begriff bis kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs gebräuchlich. 1789 seien laut Regierungsquellen sowohl Name als auch Ressort geschaffen worden. Die US-Zeitung verwies hinsichtlich der Kompetenzen des Kongresses darauf, dass fraglich sei, ob der Name nach Trumps Erlass sofort gelten werde.

Der Präsident arbeitet parallel daran, das Bild des Friedensstifters zu pflegen, der Konflikte beendet. Weit bekannt ist, dass Trump den Friedensnobelpreis anstrebt. Er vermittelte zuletzt mehrere Abkommen im Auftrag der USA. Seine Versuche, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden, führten jedoch bisher zu keinem Ergebnis.

Gleichzeitig verfolgt die US-Regierung das Prinzip, Frieden durch Stärke zu sichern. Jüngst kam es zu mehreren Militäroperationen. Im Juni griffen die USA gemeinsam mit Israel in den Krieg gegen den Iran ein und bombardierten iranische Atomanlagen. Auf Trumps Befehl setzten US-Flieger bunkerbrechende Bomben ein. Damit sollten die Atomprogramme des Landes geschwächt werden.

Pentagon im Einsatz gegen Drogen und Kriminalität

Doch das Militär untersteht inzwischen auch neuen Aufgaben. Kürzlich erfolgte ein Schlag gegen ein aus Venezuela gestartetes Schiff in der Karibik, das angeblich Drogen geladen hatte. Trump stellte auf Truth Social ein Video des Angriffs mit elf Toten online, das wie eine Machtdemonstration wirkte. Die USA wollen verhindern, dass das Land von Drogen überrollt wird.

Zudem sieht man derzeit in Washington verstärkt Militär auf den Straßen. Trump hatte vor Wochen die Nationalgarde mobilisiert – wegen angeblich explodierender Kriminalität. Der Republikaner nannte die Hauptstadt ein "Rattenloch". Schon vor Monaten entsandte er Truppen nach Los Angeles, damit diese Protestaktionen auf den Straßen gegen Abschiebe-Razzien unterdrücken.

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