Deutscher Energiespeicher-Hersteller „Fenecon“ tritt in Litauen in den Markt ein
Der deutsche Hersteller von Energiespeichern „Fenecon“ GmbH beginnt seine Tätigkeit in Litauen in Zusammenarbeit mit dem lokalen Partner UAB „Elinta“. Gemeinsam wollen die Unternehmen ihre Präsenz in der baltischen Region ausbauen und zugleich die zentralen Herausforderungen des Energiesektors angehen. Dazu zählen die Integration erneuerbarer Quellen, die Stabilisierung der Netze sowie die Suche nach Lösungen für die wachsenden Anforderungen an Versorgungssicherheit und Effizienz. „Fenecon“ ist in Deutschland in einem der sich am schnellsten wandelnden Energiemärkte Europas tätig. Das Land schaltet Kohlekraftwerke ab, steigt aus der Kernenergie aus und setzt auf große Investitionen in Solar- und Windkraft sowie auf den Import von Strom.
Dadurch entstehen erhebliche Herausforderungen für das Stromnetz, von Ungleichgewichten zwischen Angebot und Nachfrage über starke Preisschwankungen bis hin zur Sicherung der technischen Stabilität. Speicher und insbesondere deren intelligente Steuerungssysteme spielen hierbei eine zentrale Rolle. „Fenecon“ bietet eine vollständige Produktpalette von Lösungen für Privathaushalte bis hin zu industriellen Speichersystemen, die sowohl Unternehmen als auch Netzbetreibern dienen können. Entscheidendes Element ist dabei das firmeneigene Energiemanagementsystem FEMS, das Hard- und Software integriert und durch diese vertikale Struktur eine höhere Zuverlässigkeit und Sicherheit für internationale Partner gewährleistet.
Warum die baltischen Staaten?
Litauen und die anderen baltischen Länder stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie Deutschland. Das Land gehört zu den am schnellsten wachsenden Nutzern erneuerbarer Energien und muss die Netzstabilität sicherstellen, um seine ehrgeizigen Energieziele zu erreichen. Bis 2030 soll mehr als die Hälfte des Stroms aus Solar-, Wind- und anderen grünen Quellen stammen. Eine solche Vision ist jedoch untrennbar mit der Entwicklung moderner Speichertechnologien verbunden. Gemeinsam mit der in Kaunas ansässigen Unternehmensgruppe „Elinta“ will „Fenecon“ intelligente Speicherlösungen bereitstellen, die sowohl Stromerzeugern als auch Industriekunden und Netzbetreibern zugutekommen. „Elinta“, bereits 1991 gegründet, produziert Antriebssysteme für Elektrofahrzeuge, Ladestationen und entwickelt Automatisierungslösungen für die Industrie. Die Partnerschaft mit dem deutschen Unternehmen stellt daher einen logischen Schritt dar, der Qualität bei Technik, Installation und Service in Litauen gewährleistet.
Herausforderungen in Litauen
Der Markt für Energiespeicher befindet sich in Litauen noch in einer frühen Entwicklungsphase. Hohe Anfangsinvestitionen, eine fehlende regulatorische Basis und erst entstehende Vergütungssysteme bremsen derzeit die Marktdurchdringung. Gleichzeitig gelten in Litauen bereits einige der weltweit strengsten Anforderungen an Zuverlässigkeit und Steuerung. Die deutsche Erfahrung zeigt jedoch, dass gerade in solchen Transformationsphasen intelligente Speicher entscheidend sind, um Preisschwankungen abzufedern, die Abhängigkeit von Importen zu verringern und die Energiesicherheit sowie die Unabhängigkeit zu stärken.
Eintritt in den baltischen Markt als langfristige Strategie
„Fenecon“ verfolgt im Baltikum eine langfristige Strategie. Das Unternehmen plant, nicht nur Geräte zu verkaufen, sondern auch lokale Wertschöpfung zu schaffen, indem es mit Industriekunden kooperiert, Pilotprojekte umsetzt und an der Entwicklung systemischer Lösungen mitarbeitet. Angesichts der klaren energiepolitischen Ziele der Region könnten die baltischen Staaten zu einem wichtigen Standort für Export und Innovation werden, der für das Unternehmen von wachsender Bedeutung ist. Der Eintritt von „Fenecon“ in den baltischen Markt verdeutlicht, wie deutsche Unternehmen ihr technologisches Know-how im Ausland einsetzen, um die Energiewende voranzutreiben. Für Deutschland ist dies ein Signal, dass Speicherlösungen nicht nur im nationalen Kontext, sondern auch im europäischen Maßstab entscheidend für Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit sind. Die Entwicklungen in Litauen und den Nachbarstaaten können darüber hinaus wertvolle Erkenntnisse liefern, die in die weitere Gestaltung der Energiewende in Deutschland einfließen.