VW-Aktie: Volkswagen steigert Absatz von VW-E-Autos in Europa deutlich
Die VW-Aktie zeigt sich im frühen Freitagshandel annähernd ein Prozent im Plus, sie profitiert von der starken Entwicklung bei den VW-E-Autos in Europa. Volkswagen (ISIN: DE0007664039) erzielt beim Verkauf von reinen Elektroautos offenbar weiter erhebliche Zuwächse. Laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur erhöhte sich die Zahl der ausgelieferten vollelektrischen Fahrzeuge in den ersten neun Monaten des Jahres um mehr als drei Viertel. Zur Einordnung: Im schwachen Vorjahreszeitraum wurden in Europa rund 293.300 reine Stromer verkauft. Die gesamten Auslieferungszahlen auf Konzernebene will Volkswagen im Laufe des Freitags bekanntgeben.
VW ist Marktführer bei Elektroautos in Europa
Der Marktanteil des Konzerns bei Elektroautos lag auf dem Heimatkontinent zuletzt bei 27 Prozent – damit vor der Konkurrenz. In Westeuropa war von Januar bis September jedes fünfte ausgelieferte Fahrzeug ein reiner Stromer. Ein Jahr zuvor waren es noch zwölf Prozent.
Auch die Nachfrage nach VW-E-Autos stieg deutlich: In Westeuropa lag der Wert in den ersten drei Quartalen fast zwei Drittel höher als im Vorjahr. 2024 hatte das Ende eines Förderprogramms in Deutschland und anderen Ländern die Verkäufe von Batterieautos (BEV) stark belastet. Insgesamt – also inklusive Verbrennern und Mischantrieben – bestellten Kunden im Heimatmarkt mehr Fahrzeuge bei Volkswagen und seinen Marken. In den neun Monaten ergab sich ein Plus von fast einem Fünftel.
Herausforderungen in China und USA
Analysten rechnen im dritten Quartal mit einem verhaltenen Ergebnis. Die gesamten Auslieferungen dürften bei etwa 2,2 Millionen Fahrzeugen stagniert haben. Besonders in China steht Volkswagen unter Druck, da starke Billigkonkurrenz wächst. In den USA sorgt die Zollpolitik von Präsident Donald Trump für Turbulenzen am Markt.
VW-Aktie: Was die Analysten sagen
Die VW-Aktie steht weiterhin im Mittelpunkt unterschiedlicher Analystenbewertungen. Während einige Experten auf kurzfristige Belastungen verweisen, sehen andere Chancen im laufenden Konzernumbau. Der Blick auf die jüngsten Einschätzungen zeigt, wie differenziert die Finanzwelt den Kurs von Volkswagen beurteilt.
Am 02. Oktober beließ die US-Bank JPMorgan die Volkswagen-Aktie auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 110 Euro. Analyst Jose M Asumendi rechnet mit einem Quartal, das deutlich von Abschreibungen bei der Sportwagentochter Porsche AG geprägt sein dürfte. Bereits am 25. September hatte die DZ Bank den fairen Wert der Vorzugsaktien von 110 auf 95 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Halten“ belassen. Analyst Michael Punzet hob die Herausforderungen der Transformationsphase in der Branche hervor und sieht bei Volkswagen hohen Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Bereits zwei Tage zuvor bestätigte die Privatbank Berenberg ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 113 Euro. Romain Gourvil verwies darauf, dass Oliver Blume die Prognosesenkungen reflektiert und den Ausblick inklusive der Tochter Traton erläutert habe. Schon am 22. September hatte RBC das Kursziel von 117 auf 130 Euro erhöht und auf „Outperform“ hochgestuft – ein positives Signal für die VW-Aktie.
Insgesamt bleibt die VW-Aktie ein Gradmesser für die Transformation des Konzerns – zwischen Risiko und Erneuerung.