Finanzen

Siemens-Aktie: Dritter Rekordgewinn in Folge und neue Umbaupläne

Während die deutsche Wirtschaft stagniert, liefert Siemens glänzende Zahlen: Der Konzern erzielt zum dritten Mal in Folge einen Rekordgewinn und kündigt zugleich den nächsten großen Umbau an. Doch hinter der Euphorie steckt auch Vorsicht – der Milliardenverkauf von Innomotics und der geplante Teilrückzug aus Siemens Healthineers zeigen, wie tiefgreifend sich der Konzern neu aufstellt.
13.11.2025 08:46
Aktualisiert: 13.11.2025 08:46
Lesezeit: 2 min
Siemens-Aktie: Dritter Rekordgewinn in Folge und neue Umbaupläne
Siemens-Aktie: Der Konzern wächst trotz Krise weiter. (Foto: dpa) Foto: Martin Schutt

Siemens-Aktie: Dritter Rekordgewinn in Folge

Siemens reiht trotz aller Turbulenzen Rekordgewinn an Rekordgewinn. Unter dem Strich verdiente der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 10,4 Milliarden Euro, wie er in München mitteilte. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Konzernchef Roland Busch sprach angesichts der Zahlen von einem Meilenstein: "Zum dritten Mal in Folge haben wir einen Rekord beim Gewinn nach Steuern erzielt und sind sowohl beim Auftragseingang als auch bei den Umsatzerlösen im mittleren einstelligen Prozentbereich gewachsen." Siemens sei "stärker denn je".

Ursachen für den Gewinnsprung

Den Gewinnsprung verdankt Siemens einerseits einem milliardenschweren Sondereffekt aus dem Verkauf von Innomotics, der bereits im ersten Quartal wirksam wurde, andererseits einem florierenden Geschäft in der Sparte Smart Infrastructure. Zudem erholte sich das zuletzt schwächere Geschäft von Digital Industries mit Automatisierungstechnik und konnte im vierten Quartal des Geschäftsjahres leicht zulegen.

Umbau bei Siemens Healthineers

Auch die Tochter Siemens Healthineers trug zum Gewinn bei. Hier will sich Siemens jedoch von seiner Mehrheit trennen. Wie der Konzern am Mittwochabend mitteilte, will er Aktien im aktuellen Wert von rund 15 Milliarden Euro an seine Aktionäre abgeben, um den Anteil an Healthineers von derzeit 67 Prozent um 30 Prozentpunkte zu senken. Details dazu sind bislang nicht bekannt. Ziel der Aktion ist, dass Siemens Healthineers sich stärker auf schnell wachsende Märkte konzentrieren kann. Die Geschäfte von Healthineers und Siemens drifteten zunehmend auseinander, auch weil im Gesundheitsbereich die Digitalisierung anders verlaufe, erklärte Busch.

Nächster Umbau steht bevor

Und es bleibt nicht beim Umbau: Zusammen mit den Jahreszahlen präsentierte Siemens sein Projekt One Tech Company, mit dem der Konzern schneller wachsen will. Unter anderem soll der Umsatz im Digitalgeschäft bis 2030 verdoppelt werden. Außerdem will Siemens seine Position in Wachstumsregionen ausbauen – konkret mit höheren Investitionen in den USA, China und Indien – und in den kommenden drei Jahren 1 Milliarde Euro in seine KI-Angebote stecken.

Investitionen in industrielle KI

Im Vergleich zu den gewaltigen Summen, die große US-Tech-Unternehmen in KI investieren, wirkt die Summe gering. Busch betonte jedoch, Siemens setze nicht auf teure Rechenleistung, sondern auf konkrete Anwendungen industrieller KI. Die Investition soll an der US-Westküste umgesetzt werden, wie Busch erklärte. Man brauche dafür ein unreglementiertes Umfeld und die besten Fachkräfte – die finde man in den USA.

Verhaltene Prognose für neues Geschäftsjahr

In seiner Prognose für das neue Geschäftsjahr bleibt Siemens vorsichtig. Beim Gewinn pro Aktie strebt das Unternehmen den gleichen Korridor an, in dem es auch im abgelaufenen Jahr lag – allerdings ohne die Milliarden aus dem Innomotics-Sondereffekt. Sollte die Prognose so eintreffen, wird es also nichts mit dem vierten Rekordgewinn in Folge.

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