Finanzen

Goldpreis aktuell: Gewinnmitnahmen auf hohem Kursniveau – kurzzeitige Konsolidierung erwartet

Der Goldpreis bewegt sich weiterhin auf einem historischen Hoch über der psychologisch wichtigen Marke von 4.000 ÚS-Dollar – doch erste Gewinnmitnahmen belasten den Kurs des gelen Edelmetalls. Wie also geht es weiter?
17.11.2025 12:18
Aktualisiert: 17.11.2025 12:18
Lesezeit: 1 min
Goldpreis aktuell: Gewinnmitnahmen auf hohem Kursniveau – kurzzeitige Konsolidierung erwartet
Rohstoffexperten erwarten eine gesunde Konsolidierung beim Goldpreis (Foto: dpa).

Goldpreis aktuell auf hohem Kursniveau

Der Goldpreis notiert zum Start in die neue Handelswoche bei annähernd 4.075 US-Dollar je Feinunze. Damit bleibt das gelbe Edelmetall nahe seines jüngsten Rekordniveaus. Nach einer starken Rally seit Jahresbeginn kommt es nun jedoch zu einer Konsolidierung – die Dynamik lässt nach.

In den vergangenen Wochen zeigte der Goldpreis eine Seitwärtsbewegung – nach dem Überschreiten der Marke von etwa 4.000 US-Dollar ließ der Auftrieb spürbar nach. Laut Saxo Bank sei dies jedoch keine Trendwende, sondern eine „gesunde Korrektur“.

Goldpreis: Treiber der Entwicklung

Ein wesentlicher Faktor für den Goldpreis ist das Zinsumfeld: Sinkende Realzinsen machen das nicht verzinsliche Gold attraktiver. Gleichzeitig spielen Inflationsängste, massive Staatsverschuldung und geopolitische Unsicherheiten eine Rolle. Darüber hinaus kauften Zentralbanken weltweit weiterhin kräftig Gold – ein struktureller Nachfragefaktor. Auf der anderen Seite dämpfen ein starker US-Dollar und die Hoffnung der Aktienanleger auf baldige Zinssenkungen den Aufwärtsdruck beim Goldpreis.

Rohstoffexperten erwarten deshalb für den Goldpreis aktuell eine Seitwärtsphase mit Konsolidierung, der Bereich 3.834 bis 3.878 US-Dollar gilt dabei als technische Unterstützung. Langfristig sieht es deutlich bullischer aus: Die Saxo Bank hofft auf eine neue Rally ab Anfang 2026. Auch andere Großbanken glauben an weitere Rekorde bis 2026.

Goldpreis: Charttechnische Marken

Aus charttechnischer Sicht ist die oben genannte Unterstützungszone kritisch. Ein Rückfall darunter könnte Gewinnmitnahmen triggern. Sollte das hohe Niveau allerdings gehalten werden, wäre der Weg zu neuen Rekordhochs wieder offen. Anleger zeigen sich laut Daten nicht übertrieben euphorisch – die Stimmung hat sich von Euphorie zu Rücksichtnahme gewandelt. „Die jüngste Abkühlung ist ein Zeichen von Druckabbau, nicht von Schwäche“, sagt Ole Hansen, der Leiter Rohstoffstrategie bei Saxo Bank.

Anleger, die auf Gold setzen wollen, sollten beim Goldpreis aktuell folgende Aspekte beachten: Erstens: Einstieg oder Aufbau von Positionen lohnt sich tendenziell bei Rücksetzern nahe technischer Marken – nicht unbedingt auf dem Hoch. Zweitens: Die Goldinvestition sollte Teil einer Diversifizierungsstrategie sein, nicht alle auf eine Karte. Drittens: Kritisch bleiben – steigende Zinsen, ein starker Dollar oder eine nachlassende Nachfrage könnten die Rally bremsen. Und viertens: Im Blick behalten, was die Zentralbanken tun – deren Käufe gelten als stabilisierender Faktor. So lässt sich der aktuelle Goldpreis nicht nur verfolgen, sondern strategisch nutzen.

avtor1
Markus Gentner

Zum Autor:

Markus Gentner ist seit 1. Januar 2024 Chefredakteur bei den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Zuvor war er zwölf Jahre lang für Deutschlands größtes Börsenportal finanzen.net tätig, unter anderem als Redaktionsleiter des Ratgeber-Bereichs sowie als Online-Redakteur in der News-Redaktion. Er arbeitete außerdem für das Deutsche Anlegerfernsehen (DAF), für die Tageszeitung Rheinpfalz und für die Burda-Tochter Stegenwaller, bei der er auch volontierte. Markus Gentner ist studierter Journalist und besitzt einen Master-Abschluss in Germanistik.

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien Ukraine-Wiederaufbau: Diese Unternehmen warten auf ein Ende des Krieges
28.12.2025

Die Märkte reagieren überraschend empfindlich auf jede Erwartung eines Waffenstillstands und verschieben Kapital von Rüstungswerten hin...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wie die wirtschaftliche Neuordnung gelingt
28.12.2025

Deutschland steht vor einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Neuordnung, in der Investitionen und geopolitische Risiken zugleich bewältigt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Teamführung 2026: Was Führungskräfte jetzt wirklich brauchen
28.12.2025

Viele Führungskräfte starten 2026 mit neuen Vorsätzen – doch der Alltag frisst schnell jede Veränderung. Welche Self- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Über den Wolken: Sky City 1000 – eine Zukunftsvision gegen Wohnraummangel
28.12.2025

Die japanische Hauptstadt Tokio wächst – schneller als die Stadt es verkraftet. Allein 2024 kamen zehntausende Menschen hinzu, im...

DWN
Technologie
Technologie Batteriespeicher: Warum RWE den Takt für Europas Netze vorgibt
28.12.2025

Ein deutscher Energiekonzern baut in Wales den größten Batteriespeicher Großbritanniens und verschiebt damit die Kräfteverhältnisse in...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 52: Die wichtigsten Analysen der Woche
28.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 52 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswagen, Vorführwagen, Tageszulassung: So sparen Sie beim Autokauf
28.12.2025

Wer beim Auto kaufen sparen will, muss nicht zwingend zum alten Gebrauchten greifen. Jahreswagen, Vorführwagen und Tageszulassung wirken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Föderale Modernisierungsagenda: 200-Punkte-Programm für Bürokratieabbau – ist das der große Wurf?
28.12.2025

Bund und Länder haben ein Paket beschlossen, das den Staat schlanker und schneller machen soll. Über 200 Maßnahmen zielen auf Bürger,...