Finanzen

Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update

Ein Pflicht-Update für die A320-Reihe schickt die Airbus-Aktie auf ein Zweimonatstief. Airlines reagieren hektisch, doch der Hersteller winkt ab und verweist auf schnelle Lösungen. Hinter der Störung steckt ein Bordcomputer – und möglicherweise die Sonne.
01.12.2025 21:54
Lesezeit: 4 min
Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update
Ein Airbus A320-200 der Lufthansa landet auf dem Frankfurter Flughafen: Die Airbus-Aktie steht unter Druck (Foto: dpa). Foto: Arne Dedert

Airbus-Aktie rutscht auf Zweimonatstief: Probleme bei Airbus-Maschinen

Störungen bei Airbus-Software und Qualitätsdefizite an Rumpfkomponenten setzen die Airbus-Aktie (ISIN: NL0000235190) weiter unter Stress. Am Wochenende mussten die Bordcomputer von rund 6.000 Flugzeugen der besonders gefragten Modellfamilie A320 in aller Welt aus Sicherheitsgründen auf eine ältere Softwareversion zurückgestellt werden. Am Montag folgte dann die Nachricht, dass Airbus an Rumpfteilen neuer Jets nacharbeiten muss – ebenfalls bei den A320-Flugzeugen, die praktisch nur noch in der modernisierten Auflage A320neo gebaut werden. Die Probleme wirken weitgehend gelöst, aber der Markt reagierte nervös.

Die Airbus-Aktie ging schon mit deutlichen Einbußen in den Handel. Nachdem Details zu den Rumpfteil-Mängeln durchsickerten, rutschte sie zeitweise um fast elf Prozent ab. Erst als Airbus erklärte, die Ursache sei beseitigt, holte die Airbus-Aktie einen Teil der Verluste wieder auf. Am Ende blieb aber ein Minus von knapp sechs Prozent auf 192,58 Euro, womit das Papier Schlusslicht im DAX war. Seit dem Jahreswechsel steht die Airbus-Aktie allerdings weiterhin rund ein Viertel höher. Damit geriet auch der Airbus-Aktienkurs kräftig unter Druck.

Auswirkungen auf den Flugverkehr überschaubar

Betroffen sei nur eine begrenzte Stückzahl metallener Rumpfverkleidungen der A320-Reihe, erklärte eine Airbus-Sprecherin. Der Auslöser sei identifiziert und eingegrenzt worden. Alle seither hergestellten Bauteile erfüllten wieder die Vorgaben. Nach Angaben der Sprecherin prüft der Konzern nun sämtliche Flugzeuge, deren Rumpfteile möglicherweise von dem Qualitätsproblem berührt sind.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagabend unter Berufung auf eine Unternehmenspräsentation berichtete, seien 168 der betroffenen Flugzeuge bereits im Einsatz. Insgesamt müssten demnach 628 Maschinen kontrolliert werden. 460 Jets befänden sich also noch in der Fertigung und seien noch nicht an Kunden ausgeliefert. Parallel dazu hatten Betreiber von A320-Jets am Wochenende weltweit mit einem Softwarefehler zu kämpfen. Laut Airbus betraf dies rund 6.000 Maschinen – mehr als die Hälfte der aktiven Flotte des weltweit meistverkauften Passagierflugzeugs. Die Airbus-Software musste daher zügig auf einen älteren Stand zurückgesetzt werden.

Inzwischen ist der Großteil der Maschinen wieder in der Luft: Bei den allermeisten Flugzeugen genügte die Rückkehr auf eine frühere Software-Version, während bei weniger als 100 Jets voraussichtlich die Bordcomputer ausgetauscht werden müssen. In Europa hielten sich die Auswirkungen auf den Flugverkehr am Wochenende in Grenzen. Lufthansa (ISIN: DE0008232125), Easyjet (ISIN: GB00B7KR2P84) und weitere Airlines berichteten von raschen Umrüstungen und nur geringen Betriebseffekten. Air France und die japanische ANA strichen dagegen Dutzende Flüge. In den USA litt der starke Reiseverkehr zum Thanksgiving-Tag unter Störungen.

Airbus-Aktie: A320-Familie als globaler Bestseller von Airbus

Airbus-Chef Guillaume Faury entschuldigte sich in sozialen Medien bei Passagieren und Airline-Kunden für logistische Hürden und Verspätungen. Die Teams arbeiteten rund um die Uhr, um die Flugzeuge wieder in den Linienbetrieb zu bringen.

Einige Gesellschaften begannen bereits am Freitagabend mit der Software-Umstellung, die das Problem schnell entschärfte. Viele Reisende auf A320-Verbindungen merkten von der kurzfristigen Aktion kaum etwas. Airbus teilte am Montag mit, dass bei "weniger als 100" Flugzeugen die Rechner ersetzt werden müssten, weil sie mit der vorherigen Software-Version nicht funktionierten. Daran werde zusammen mit den Kunden-Airlines gearbeitet.

Wer oft auf Kurz- oder Mittelstrecken unterwegs war, saß mit hoher Wahrscheinlichkeit schon in einem Jet aus der Airbus-Modellfamilie A320. Mit mehr als 12.000 ausgelieferten Maschinen in den Varianten A318 bis A321 ist diese Baureihe die meistverkaufte Flugzeugreihe der Welt. Besonders mit dem A320neo stieg Airbus zum Marktführer bei Kurz- und Mittelstreckenjets auf und drängte den US-Konzern Boeing (ISIN: US0970231058) mit seiner 737-Reihe auf Platz zwei. Beide dominieren den globalen Markt für größere Passagierjets. Für Investoren bleibt damit auch der Airbus-Aktienkurs eng an die Entwicklung dieser Kernserie gekoppelt, was sich nun auf die Airbus-Aktie auswirkt.

In einer Notfall-Anweisung hatte die europäische Luftfahrtbehörde EASA schon am Freitagabend die Airlines angewiesen, auf die letzte sichere Software-Version zurückzugehen. Ein fehlerhaftes Update der doppelt verbauten ELAC-Bordcomputer des französischen Herstellers Thales (ISIN: FR0000121329) habe die Sicherheitsprobleme ausgelöst. Airbus und EASA reagierten damit auf einen Zwischenfall bei einem Flug der US-Gesellschaft Jetblue am 30. Oktober. Die A320 musste nach einem Problem mit der Flugsteuerung und einem plötzlichen unkontrollierten Höhenverlust in Florida notlanden. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt.

Airbus führt die fehlerhafte Datenverarbeitung auf von der Sonne ausgelöste Partikelströme zurück. Zwar würden die meisten Teilchen von der Erdatmosphäre abgefangen, erläuterte die Astronomin Barbara Perri von der Universität Paris-Saclay in der Zeitung "Le Parisien". Einige würden jedoch als Strahlung wieder abgegeben und in die Erdatmosphäre eindringen. Diese könne von Flugzeugen absorbiert werden und so deren elektronisches System stören.

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Schnelles Update für tausende Jets schickt Airbus-Aktie ans DAX-Ende

etroffen sei nur eine begrenzte Zahl metallener Rumpfverkleidungen aus der A320-Reihe, sagte eine Airbus-Sprecherin. Die Ursache habe man gefunden und klar eingegrenzt, seitdem erfüllten alle neu produzierten Teile wieder die Anforderungen. Nun prüfe der Hersteller sämtliche Flugzeuge, deren Rumpfteile möglicherweise von den Qualitätsmängeln betroffen sein könnten. Parallel mussten sich Betreiber von A320-Flugzeugen weltweit mit einem Softwareproblem auseinandersetzen. Nach Angaben von Airbus waren rund 6.000 Maschinen betroffen, also mehr als die Hälfte der aktiven Flotte des meistverkauften Passagierflugzeugs. Die notwendige Umstellung auf die ältere Airbus-Software war deshalb für viele Airlines kurzfristig Pflicht.

Die meisten Jets sind inzwischen wieder im Einsatz. In den allermeisten Fällen reichte die Rückkehr auf die vorherige Software-Version, bei weniger als 100 Maschinen müssen voraussichtlich die Bordcomputer ausgetauscht werden. Für den europäischen Flugverkehr blieben die Folgen am Wochenende überschaubar. Lufthansa (ISIN: DE0008232125), Easyjet (ISIN: GB00B7KR2P84) und andere Gesellschaften meldeten rasche Umrüstungen und nur geringe Auswirkungen. Air France und die japanische ANA strichen dagegen Dutzende Flüge. In den USA wurde der starke Reiseverkehr rund um Thanksgiving spürbar beeinträchtigt.

Auswirkungen auf den Flugverkehr überschaubar

Airbus-Vorstandschef Guillaume Faury entschuldigte sich in sozialen Medien bei Passagieren und Airline-Kunden für logistische Probleme und Verspätungen. Die Teams arbeiteten demnach rund um die Uhr, um die Maschinen schnell wieder in die Luft zu bringen. Einige Airlines nahmen die Software-Umstellung bereits ab Freitagabend vor, wodurch sich das Problem zügig beheben ließ. Viele Reisende auf A320-Verbindungen bemerkten davon daher kaum etwas. Am Montag teilte Airbus mit, dass bei "weniger als 100" Flugzeugen Rechner getauscht werden müssten, weil sie mit der vorherigen Software-Version nicht funktionierten. Daran arbeite man zusammen mit den Kunden-Airlines. An der Börse blieb der Airbus-Aktienkurs trotzdem belastet.

Airbus-Aktie: A320-Familie als globaler Bestseller von Airbus

Wer oft auf Kurz- oder Mittelstrecken unterwegs ist, saß sehr wahrscheinlich schon in einem Jet aus der Airbus-Modellfamilie A320. Mit mehr als 12.000 ausgelieferten Maschinen in den Versionen A318 bis A321 ist sie die meistverkaufte Flugzeugreihe der Welt. Vor allem mit der Neuauflage A320neo stieg Airbus zum Marktführer bei diesen Streckenflugzeugen auf und verwies Boeing (ISIN: US0970231058) mit der 737-Reihe auf Platz zwei. Beide Hersteller dominieren den weltweiten Markt für größere Passagierjets.

In einer Notfallanweisung wies die europäische Luftfahrtbehörde EASA die Airlines am Freitagabend an, zur letzten sicheren Software-Version zurückzukehren. Ein fehlerhaftes Update der doppelt eingebauten ELAC-Bordcomputer des Thales-Konzerns (ISIN: FR0000121329) habe die Sicherheitsprobleme ausgelöst. Airbus und EASA reagierten damit auf einen Zwischenfall bei Jetblue vom 30. Oktober. Die A320 musste nach Problemen mit der Flugsteuerung und einem abrupten, unkontrollierten Höhenverlust in Florida notlanden; mehrere Menschen wurden verletzt.

Airbus führte die falsche Datenverarbeitung auf Partikelströme zurück, die durch Sonnenaktivität ausgelöst wurden. Die meisten Teilchen würden zwar von der Erdatmosphäre abgefangen, erläuterte die Astronomin Barbara Perri von der Universität Paris-Saclay in der Zeitung "Le Parisien". Ein Teil dringe jedoch als Strahlung in die Atmosphäre ein, könne von Flugzeugen absorbiert werden und so deren elektronische Systeme stören.

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