Politik

Italien: Dutzende Verletzte bei Protesten gegen Sparpolitik

Bei Demonstrationen gegen die Sparpolitik der italienischen Regierung kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen. Die Demonstranten warfen mit Steinen und Feuerwerkskörpern auf die Polizei. Die Polizei wiederum setzte Tränengas gegen die Demonstranten ein. Insgesamt wurden mindestens 80 Personen verletzt.
13.04.2014 10:58
Lesezeit: 1 min

Die zunächst friedlichen Demonstrationen in der Innenstadt von Rom richteten sich gegen den Sparkurs der italienischen Regierung. Premier Matteo Renzi hatte kürzlich angekündigt, die weitreichenden Einsparungen noch zu verschärfen (mehr hier). Die Demonstration sprach sich für bezahlbaren Wohnraum in Rom aus und richtete sich zugleich gegen die von Renzi geplanten Lockerungen des Kündigungsschutzes.

„Renzis Reformen werden die Situation für Arbeiter ohne Sicherheiten noch verschlimmern und sie werden vor allem junge Menschen treffen, obwohl diese es schon sehr schwer haben. Die Wut der Menschen auf den Plätzen heute ist gerechtfertigt“, sagte ein junger Demonstrant aus Modena zu Reuters. Die Jugendarbeitslosigkeit in Italien liegt mittlerweile über 40 Prozent. Die saisonal-bereinigte Arbeitslosigkeit ist auf 13 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 1977.

„Die Arbeitslosenzahlen sind enorm hoch. Zurzeit überleben die Leute dank der Unterstützung ihrer Familien. Aber das sind nur kleine Reserven, die die Familien für ihre Angehörigen entbehren können. Wenn diese aufgebraucht sind, werden die Menschen ohne etwas dastehen. Keine Arbeit, keine Unterkunft und keine Aussicht auf Rentenbezüge. Die Sparmaßnahmen sind darum umso schmerzhafter, wenn sie nicht durch unterstützende Maßnahmen begleitet werden“, sagte der Politikwissenschaftler Paolo Raffone zu RT.

Gewaltbereite Demonstranten bewarfen die Polizei mit Flaschen, Feuerwerkskörpern und Steinen. Diese ging mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Autonomen vor. Es kam zu Straßenschlachten bei denen mindestens 80 Personen auf beiden Seiten verletzt wurden. Die Polizei nahm sechs Personen fest.

Auch in Frankreich fanden zur selben Zeit Demonstrationen gegen die Sparpolitik statt. Die Polizei sprach von 25,000 Demonstranten in Paris. Die Veranstalter sprachen hingegen von rund 100,000 Teilnehmern. Die Proteste richteten sich dort gegen die geplanten Kürzungen der Regierung Hollande.

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...